Aktuelle Umfrage: Apotheke vor Ort für 84 Prozent wichtig   

erstellt am
27. 10. 09

Apotheken punkten laut Karmasin durch Nachtdienste, Arzneimittelberatung und breites Sortiment - Verbesserung der Versorgung am Land durch neue Apotheken
Wien (apotheker.or.at) - Das renommierte Marktforschungsinstitut Karmasin hat im September 2009 die Einstellung der Landbevölkerung zu Apotheken abgetestet und ist dabei zu einem positiven Ergebnis gekommen: 84 Prozent der befragten Landbevölkerung ist es wichtig, eine Apotheke im Ort zu haben. "Vor allem die Nacht- und Bereitschaftsdienste sowie die Apotheker als neutrale Berater in Arzneimittel- und Gesundheitsfragen und nicht zuletzt das breite Sortiment in der Apotheke werden von der Landbevölkerung überaus geschätzt", sagt Mag. Leopold Schmudermaier, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer.

Konfliktfeld Arzt gegen Apotheke
Trotz der sehr positiven Haltung der Landbevölkerung zu öffentlichen Apotheken versuchen Ärztevertreter zu verunsichern: Lautstark wird das große Ärztesterben am Land ausgerufen und eine Horrorvision verwaister Arztpraxen sowie einer brachliegenden medizinischen Versorgung gezeichnet. Und das alles nur, weil der eine oder andere Landarzt den Verkauf von Arzneimitteln einstellen muss. Der Grund für die Panikmache ist meistens die Eröffnung einer neuen Apotheke in unmittelbarer Nähe der betreffenden Arztpraxis. Selbstverständlich verliert der Arzt durch die neue Apotheke keinen einzigen Patienten. Er geht weiter seinem erlernten Beruf nach und erstellt Diagnosen und Therapien. Lediglich der Verkauf von Arzneimitteln - der aus gesundheitspolitischen Gründen ohnehin nicht vom verschreibenden Arzt getätigt werden sollte - fällt weg.

Anzahl der Apotheken steigend
Von einer Verschlechterung in der Arzneimittelversorgung kann keine Rede sein: In den vergangenen 10 Jahren haben 65 neue Apotheken in Gemeinden eröffnet, in denen es bisher keine öffentliche Apotheke gab. Im gleichen Zeitraum hat sich die Anzahl der ärztlichen Hausapotheken nur um 35 reduziert. Aktuell versorgen in Österreich 1.250 öffentliche Apotheken, 22 Filialapotheken und 46 Krankenhausapotheken die Bevölkerung mit Arzneimitteln. Dem gegenüber stehen 955 ärztliche Hausapotheken (per 31.12.2008), die von praktischen Ärzten in kleineren ländlichen Gemeinden betrieben werden.

Überall dort, wo eine Apotheke ihre Pforten öffnet, ist die ärztliche Hausapotheke zu schließen. Das bedeutet, dass die Arzneimittelversorgung in der Gemeinde von ausgebildeten Pharmazeuten übernommen und die Infrastruktur dieser Gemeinde verbessert wird. Die Patientinnen und Patienten profitieren von den zahlreichen Leistungen einer neuen öffentlichen Apotheke. Die Neueröffnung einer Apotheke wird laut Umfrage von 92 Prozent der Bevölkerung als persönlich vorteilhaft gesehen.

Unterschied öffentliche Apotheke - ärztliche Hausapotheke Die öffentlichen Apotheken sind gesetzlich beauftragt, die österreichische Bevölkerung mit Arzneimitteln zu versorgen. Ihnen wird vom Gesetzgeber der Vorrang eingeräumt, während ärztliche Hausapotheken nur für kleinere Gemeinden, in denen eine öffentliche Apotheke wirtschaftlich nicht überlebensfähig wäre, vorgesehen sind.

Eine öffentliche Apotheke hat ein vielfach größeres und breiteres Arzneimittellager als eine ärztliche Hausapotheke. Hingegen hat eine ärztliche Hausapotheke nur jene Arzneimittel lagernd, die der betreffende Arzt für gewöhnlich verschreibt.
     
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