Gewalt am Kind - "Schau nicht weg"  

erstellt am
27. 10. 09

Innsbruck (azw) - Die Schülerinnen des 3. Jahrganges der Kinder- und Jugendlichenpflege am Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe (AZW) haben sich ein hohes Ziel gesetzt. Der Projekttag unter dem Motto "Schau nicht weg" am 23.10. bot für alle Interessierten die Möglichkeit, das Tabuthema Gewalt am Kind offen zu diskutieren, BesucherInnen dadurch zu sensibilisieren und somit einen Beitrag dazu leisten, Gewalt am Kind zu verhindern.

Neben der interessierten Öffentlichkeit ist es dem Projektteam ein Anliegen, insbesondere jene Berufsgruppen, die im täglichen Umgang mit Kindern sind, anzusprechen. Den Tagesmüttern, Kindergartenpädagogen/innen, Pflegepersonal und LehrerInnen gilt es, ihre wichtige Rolle im Erkennen von misshandelten oder verwahrlosten Kindern bewusst zu machen. Dazu wurden an verschiedenen Stationen unterschiedliche Themenschwerpunkte vorgestellt und diskutiert.

So wurden die BesucherInnen über Bedürfnisse von Kindern unterschiedlicher Altersgruppen informiert. Anhand einer Bildpräsentation wurde die Dramatik der von körperlicher Gewalt betroffenen Kinder dargestellt. Hingewiesen wurde aber auch auf die besondere Rolle der psychischen Gewalt, die oftmals keine "deutlich sichtbaren" Hinweise hinterlässt. Es erfordert ein "sehr genaues Hinschauen" und viel Einfühlungsvermögen, um solche Zeichen wahrzunehmen. Die Verletzungen der Kinderseele durch psychische Gewalt, wie etwa durch das Miterleben von Gewalt an einem Elternteil, oder durch emotionale Vernachlässigung sind enorm. Besonderes Augenmerk hat das Projektteam neben diesem "Aufrütteln" auf die Darstellung vorbeugender Maßnahmen gesetzt, um Gewalt gar nicht erst entstehen zu lassen bzw. weitere Gewalthandlungen zu verhindern. BesucherInnen erhielten auch Informationen, welche Organisationen sich in Tirol mit dem Opferschutz beschäftigen, indem sie professionelle Hilfe für Betroffene und Beobachter anbieten.

Die Auszubildenden der Kinder- und Jugendlichenpflegeschule wollen mit diesem Projekt einen Appell an jeden Einzelnen richten - "Schau nicht weg", wenn du das Gefühl hast, "da stimmt doch was nicht". Je früher gewalttätige Übergriffe erkannt werden, desto eher kann gehandelt und weiteres Leid verhindert werden.
     
Informationen: http://www.azw.ac.at/    
     
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