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Hahn offiziell als EU-Kommissar nominiert |
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erstellt am
06 11. 09
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Hahn:
Europa soll Brücken bauen nach innen und außen
Designierter Kommissar unterstreicht Österreichs Bereitschaft für Zukunftsressort
Wien (övp-pk) - "Die Bundesregierung hat eine Wahl getroffen. Dass diese Wahl auf mich
gefallen ist, ist kein Signal gegen jemanden oder etwas, sondern für etwas", so Wissenschaftsminister
Dr. Johannes Hahn beim Hearing im EU-Hauptausschuss des Nationalrates zu seiner Nominierung als EU-Kommissar. Es
gehe um die "Wahrnehmung unserer Zukunftspotentiale, gerade auch in Hinblick darauf, welche mögliche
Strahlungswirkung dies auf Österreich" haben könne. "Ich darf versichern, dass ich alles dazu
tun werde, an den exzellenten Ruf der von Österreich bisher entsandten Kommissare anzuknüpfen",
betonte Hahn.
Europa habe "seine Konsolidierung mit dem Reformvertrag von Lissabon" weitgehend abgeschlossen. "Hier
ist ein wichtiger Schluss-Stein gesetzt worden", so Hahn. Es gelte nun Handlungsfähigkeit zu beweisen
und Resultate in Europa zu erzielen.
"Jetzt geht es um die Bewältigung der Krise, der wirtschaftlichen Herausforderungen. Es geht um den erfolgreichen
Kampf für mehr Arbeitsplätze", führte Hahn weiter aus. In diesem Kontext gelte "für
ganz Europa, das was ich in Österreich immer gesagt habe: Wissen schafft Arbeit!"
Weiters brauche es ein "kluges Zusammenwirken zwischen der europäischen Ebene und den Ländern",
betonte Hahn. Europa darf nicht als ein "entweder oder" verstanden werden, sondern vielmehr als "Und":
"Europa ist ein 'Und' der Länder, der Regionen, der Dörfer, der Städte, der nationalen Parlamente,
der europäischen Institutionen, der Industrie, der klein- und mittelständischen Unternehmen - es geht
darum, einen Wettbewerb zu ermöglichen, aber auch Werte sicher zu stellen". "Genau darum sind wir
als mittelgroßes Land besonders gefordert, damit die Stärken in Europa gleichmäßig verteilt
werden", betonte Hahn. Dies sei auch einer der wesentlichen Punkte im Bereich der Forschungs- und Entwicklungs-Politik,
nämlich regionale Forschungsinfrastrukturen sicher zu stellen.
"Mein persönlicher Zugang zur zukünftigen Weiterentwicklung Europas ist jener, das Haus Europa wohnlich
zu gestalten", erklärte Hahn. "Es darf nicht so sein, dass Europa nur dann geschätzt wird,
wenn es eine Zuflucht in der Krise darstellt, sondern es soll auch eine gewünschte Bleibe im Alltag sein."
"Europa soll nach innen verbinden, aber auch Brücken nach außen bauen", erklärte Hahn.
Dies sei immer eine Stärke Europas gewesen. "Die Europäische Union ist kein Projekt für wenige,
sondern ein Projekt für alle Menschen, die auf diesem Kontinent leben. Es ist mir ein Anliegen, dass wir von
Europa reden und nicht immer nur von Brüssel - wenn wir von Europa reden, reden wir von einem gemeinsamen
Europa", so Hahn.
"Ich kann versichern, dass ich mich als Österreicher in Europa und als Europäer in Österreich
verstehe", so Hahn. Abschließend bat Hahn um das Vertrauen der Abgeordneten. |
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Muttonen: Kommissar mit Zukunftskompetenz nominiert
Wie sich im Ausschuss gezeigt habe, sei Hahn bereit, sich in Europa für Anliegen einzusetzen,
die auch für die Zukunft Österreichs von großer Bedeutung sind
Wien (sk) - "Der österreichische EU-Kommissar ist wichtig für Österreich und für Europa,
weil er direkt zur Weiterentwicklung und Gestaltung des europäischen Projekts beitragen kann", stellte
SPÖ-Europasprecherin Christine Muttonen anlässlich der Nominierung von Wissenschaftsminister Johannes
Hahn zum EU-Kommissar am 05.11. fest. "Die EU steht vor einer Reihe von Herausforderungen, auf die Kommission
kommen wichtige Entscheidungen zu. Wie zukunftsfähig Europa als Kontinent ist, hängt auch davon ab, wie
das EU-Budget in Zukunft strukturiert ist und ob es gelingt Ausgaben in zukunftsträchtige Bereiche wie Forschung,
Entwicklung, Innovation, aber auch Klimaschutz oder Energiesicherheit zu lenken. Johannes Hahn ist ein österreichisches
Signal für die Bedeutung dieser Zukunftsbereiche und es freut mich, dass er angekündigt hat, sich hier
besonders zu engagieren", so Muttonen.
Wie sich im Ausschuss gezeigt habe, sei der Wissenschaftsminister bereit, sich in Europa für Anliegen einzusetzen,
die auch für die Zukunft Österreichs von großer Bedeutung sind. Positiv zu beurteilen sei beispielsweise
auch der angekündigte Einsatz für die Bewältigung der Wirtschaftskrise und vor allem für den
Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, führte die SPÖ-Abgeordnete weiter aus. Darüber hinaus habe Wissenschaftsminister
Hahn die Bedeutung der Subsidarität betont und diese in Relation zur Akzeptanz der Europäischen Union
bei der Bevölkerung gesetzt. "Der österreichische EU-Kommissar ist ein wesentliches Bindeglied zwischen
Österreich und der EU. Ich freue mich mit Minister Hahn einen Mitstreiter auf europäischer Ebene für
mehr Bürgernähe gefunden zu haben", so Muttonen abschließend. |
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Strache: Hahn ist Blamage für Österreich in Brüssel
Inhaltsleerer Geschichtsunterricht und heiße Luft von Johannes Hahn beim EU-Kommissions-Hearing
Wien (fpd) - "Eine nette Plauderstunde aus Sicht des designierten EU-Kommissar Johannes Hahn
- eine ordentliche Blamage für Österreich in Brüssel." So müsse man die Aussprache mit
dem designierten EU-Kommissar Johannes Hahn zusammenfassen, sind sich die freiheitlichen Vertreter im EU-Hauptausschuss
einig.
"Nachdem wir ein halbes Jahr lang ein Kasperltheater bei der Nominierung des österreichischen EU-Kommissars
erlebt haben, und Österreich von SPÖ-Faymann und ÖVP-Pröll zur Lachnummer in Europa gemacht
wurde, haben wir jetzt mit dem müden Kompromiss-Kandidaten Johannes Hahn einen gescheiterten Wissenschaftsminister
in Brüssel, der - mit einem unbedeutenden Ressort abgespeist - wohl nichts bewirken wird," stellt FPÖ-Klubobmann
HC Strache nach dem heutigen Ausschuss fest. "Hahn hat in seiner Eigenpräsentation nichts als inhaltsleere
Floskeln und schlechten Geschichtsunterricht geboten - keine große Ansage, keine Vision, und vor allem ganz
und gar nicht den Eindruck, dass es sich bei Hahn um einen kompetenten EU-Politiker handelt", so Strache weiter.
"Eine Blamage für Österreich, die uns keinerlei Verbesserung der großen europäischen
Probleme bringen wird."
"Nicht nur in seiner fachlichen Kompetenz erscheint Hahn mehr als fragwürdig", so der freiheitliche
EU-Delegationsleiter Andreas Mölzer, der Hahn nach seiner inhaltlichen Ausrichtung in Sachen Europapolitik
befragte. "Hahn ist - wie die meisten seiner ÖVP-Parteigenossen - ein typischer Vertreter des zentralistisch
orientierten EU-Establishments: Ein bedingungsloses "Ja" zum Ende der österreichischen Souveränität
in Form des Vertrages von Lissabon, die großen Probleme wie Migration, Islamisierung oder Sterben europäischer
Werte leugnend, ist mit Hahn für Österreich, für Europa nichts zu holen", so Mölzer.
Und auch beim freiheitlichen Europasprecher NAbg. Dr. Johannes Hübner kann die Nominierung Hahns nur Kopfschütteln
auslösen: "In Anlehnung an ein ähnlich lautendes Zitat über ein Werk Hahns, kann man seine
Ausführungen im heutigen EU-Hauptausschuss als Aussage "minderer Qualität, die stellenweise an das
Banale und sogar Peinliche grenzt", nennen." Aber Hübner hegt nicht zu Unrecht auch Bedenken, was
Hahns Vergangenheit in der Firma Novomatic betrifft. "Es ergibt sich damit eine schiefe Optik, die Hahn weiteren
Schaden in seinem Ansehen und damit auch dem Ansehen Österreichs bereiten könnte", so der freiheitliche
Europasprecher, "von einem wirkungsvollen Ressort und positiver Wirkung für Österreich kann leider
keine Rede sein." Abschließend ist für die FPÖ auch klar, dass solch hochrangige EU-Posten
in Zukunft nur mehr in einer öffentlichen Ausschreibung mit einem entsprechenden Hearing vor dem Hauptausschuss
des Nationalrates besetzt werden dürfen, und das erst dann, wenn klar ist, welches Ressort Österreich
in der Kommission besetzen darf. |
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