Abschluss der Veranstaltungsreihe "1989I2009 - Aufbruch in ein neues Europa" des Außenministeriums
Wien (bmeia) - "Die Ereignisse im Jahr 1989 waren Ausgangspunkt für den Aufbruch in ein
neues Europa. Die KSZE hat auf Grundlage einer Verständigung auf gemeinsame Werte und mit dem Konzept der
Vertrauensbildung zwischen Ost und West grundlegend zu dieser friedlichen Zeitenwende beigetragen", so Außenminister
Michael Spindelegger bei der Festveranstaltung "20 Jahre Fall der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhangs"
in der Wiener Hofburg, die gemeinsam von Österreich, Deutschland und dem OSZE-Vorsitz Griechenland veranstaltet
wurde. Weitere Ehrengäste waren Hans-Dietrich Genscher, früherer Außenminister Deutschlands im
Jahr 1989 und maßgeblich am Erfolg des KSZE-Prozesses beteiligt, und Dimitris P. Droutsas, stellvertretender
Außenminister Griechenlands. Die Veranstaltung bildete den Abschluss der breitgefächerten Veranstaltungsreihe
des Außenministeriums "1989I2009 - Aufbruch in ein neues Europa".
"Wien ist traditionell Ort der Begegnung zwischen Ost und West - vor, während und nach dem Fall des Eisernern
Vorhanges. Es war hier in Wien bei einer KSZE-Konferenz 1989 als der damalige sowjetische Außenminister Schewardnadse
sagte: `In Wien rostete der Eiserne Vorhang´ ", erinnerte Spindelegger. "Heute wie damals ist es
unerlässlich auf europäischer Ebene einen umfassenden Dialog über aktuelle Sicherheitsthemen zu
führen. Als Sitzstaat der OSZE, aber auch als UNO-Amtsitz trägt Österreich hier eine besondere Verantwortung.
Diese Funktion Wiens als Drehscheibe des Friedens und Ort des Dialoges will ich weiter stärken", so der
Außenminister
Anlässlich des bevorstehenden Jahrestages des Falls der Berliner Mauer am 9. November betont Außenminister
Spindelegger besonders die Rolle der Bürgerrechtsbewegungen: "Die Ereignisse des Jahres 1989 waren vor
allem ein großer Triumph der Bürgerinnen und Bürgern in den damaligen Ostblock-Staaten. Es war
ein Prozess, der auf vielen kleinen Schritten basierte und von Zivilcourage und dem Wunsch nach Freiheit getragen
war. Trotz Bedrohung für Leib und Leben haben sich diese Menschen mutig für ihre Freiheit eingesetzt
und gegen totalitäre Regime gestellt", so Spindelegger. "1989 haben die Ideen und die Kraft von
Bürgern eine friedliche Zeitenwende in Europa geschafft. Unsere Bewunderung und unser Respekt gilt heute besonders
den damaligen Bürgerrechtlern in Ostdeutschland, die mit ihrem Mut die Voraussetzungen für die Wiedervereinigung
Deutschlands geschaffen haben".
Spindelegger erinnerte zugleich daran, dass der europäische Weg noch nicht abgeschlossen ist: "Gerade
im Gedenkjahr an 1989 muss man sich bewusst machen, dass der Weg zur völligen Überwindung der Teilung
Europas noch nicht vollendet ist. Noch immer gibt es auf diesem Kontinent Völker und Menschen, für die
Freiheit und Sicherheit keine Selbstverständlichkeit sind. Wir dürfen dieses `benachteiligte Europa´
nicht vergessen. Gerade diese Regionen - vom Balkan bis zum Schwarzen Meer - können Kraftquellen für
das künftige Europa werden. Wir müssen ihr menschliches, wirtschaftliches und kulturelles Zukunftspotential
aktiv nützen. 1989 ist daher Chance, aber auch Auftrag für ein neues Europa." |