Österreich seit Jahren Top-Investor in Bosnien-Herzegowina
Wien (pwk) -"Der Nachholbedarf im Umweltbereich, insbesondere in der Abfallbeseitigung ist in
Bosnien-Herzegowina enorm", sieht Astrid Pummer, österreichische Handelsdelegierte in Bosnien, gute Geschäftsmöglichkeiten
für österreichische Betriebe in diesem Bereich. Jährlich fallen rund 1,6 bis 3,4 Mio. Tonnen Festmüll
in den Gemeinden Bosnien-Herzegowinas an. Es gibt keine Mülltrennung, keine separate Entsorgung für gefährliche
Abfälle und Industriemüll, sowie nahezu keine Recyclingverfahren. Das Weltbankprojekt "Solid Waste
Management Project", zielt darauf ab, wilde Mülldeponien abzuschaffen, Deponien zu errichten bzw. zu
erneuern und Müllentsorgung landesweit zugänglich zu machen. "Hier können die österreichischen
Firmen mit Ihren Produkten und Erfahrungen punkten", zeigt sich Pummer überzeugt.
Aus diesem Grund organisierte die Außenwirtschaft Österreich (AWO) eine Wirtschaftsmission nach Sarajevo.
Im Rahmen des IO-Branchenschwerpunktes "Umwelttechnik und Infrastruktur" der Außenhandelsstelle
Sarajevo wurde am 3.November acht österreichischen Firmen ein Überblick über Geschäftsmöglichkeiten
in Bosnien-Herzegowina verschafft sowie ausgewählte Gesprächstermine mit potenziellen Kunden vereinbart.
"Der bosnisch-herzegowinischen Markt bleibt trotz Wirtscahftskrise für österreichische Unternehmen
interessant", zeigt sich Pummer überzeugt. Chancen für rot-weiß-rote Betriebe böten sich
in vielen Branchen Bosnien-Herzegowinas, wobei der Umwelt- und Infrastrukturbereich besonders hervorzuheben sei.
Österreich Top-Investor in Bosnien
Österreich ist seit Jahren größter Investor in Bosnien-Herzegowina und einer der wichtigsten
EU-Handelspartner. Derzeit sind etwa 180 österreichische Niederlassungen in Bosnien-Herzegowina registriert,
mehr als 450 Firmen bearbeiten den Markt regelmäßig. Laut Auskunft der bosnisch-herzegowinischen Agentur
für Auslandsinvestitionen FIPA betragen die seit 1995 kumulierten österreichischen Investitionen rund
1,5 Mrd. Euro, dies ist etwas weniger als ein Drittel der gesamten ausgewiesenen FDIs für diesen Zeitraum.
Im Jahr 2008 kamen noch 152,6 Mio. Euro an FDIs hinzu.
Das bilaterale Außenhandelsvolumen nahm aufgrund der anhaltenden Wirtschaftskrise in den ersten sieben Monaten
des Jahres 2009 ab. Die Lieferungen aus Bosnien-Herzegowina fielen in diesem Zeitraum um -27,1% auf einen Wert
von 100,9 Mio. Euro. Österreich exportierte von Jänner bis Juli 2009 um 23,7% weniger Waren nach Bosnien-Herzegowina
(160,4 Mio. Euro). |