Opel-Verkauf an Magna gescheitert  

erstellt am
05 11. 09

Wolf: Verkaufsprozess für Opel beendet
Aurora, Kanada (PRNewswire) - Magna International Inc. (TSX: MG.A, NYSE: MGA) gab heute bekannt, von General Motors ("GM") informiert worden zu sein, dass der Vorstand von GM die Beendigung des Opel-Verkaufsprozess beschlossen hat.

Siegfried Wolf, Co-Chief Executive Officer von Magna: "Wir verstehen, dass der Vorstand entschieden hat, dass es im besten Interesse von GM liege, an der Marke Opel festzuhalten, die innerhalb des weltweit tätigen Unternehmens von GM eine wichtige Rolle spielt. Wir werden Opel und GM auch weiterhin bei den noch kommenden Herausforderungen unterstützen. Ich möchte mich bei jedem bedanken, der den Umgestaltungsprozess von Open unterstützt hat, für die unermüdlichen Bemühungen und den Einsatz in den letzten Monaten. Insbesondere möchten wir an dieser Stelle unserem Partner Sberbank für dessen wesentlichen Beitrag und die Unterstützung während dieses Prozesses danken."

"Wir sind der globale Automobilzulieferer mit dem vielfältigsten Portfolio. Wir gestalten, entwickeln und fertigen technologisch fortschrittliche Systeme, Baugruppen, Module und Komponenten. Zudem bauen und montieren wir vollständige Fahrzeuge, und zwar in erster Linie zum Verkauf an Erstausrüster ("OEMs") für Autos und Leichtlastkraftwagen.

Zu unseren Kompetenzen zählen Gestaltung, Konstruktion, Prüfung und Fertigung von Fahrzeuginnenraum-Systemen, Sitzsystemen, Verschluss-Systemen, Karosserie- und Fahrwerksystemen, Sichtsystemen, elektronischen Systemen, Aussensystemen, Antriebsstrang-Systemen, Dachsystemen sowie die komplette Fahrzeugtechnik und -montage.Wir beschäftigen ca. 72.000 Mitarbeiter in 242 Einrichtungen für Herstellungsverfahren, 86 für Produktentwicklung, Konstruktion und Vertrieb, und das in 25 Ländern."

 

Mitterlehner fordert rasche Vorlage eines Zukunftskonzepts für Opel
Wirtschaftsminister nimmt General Motors in die Pflicht - "Keine Garantie für Aspern, aber Standort Wien sollte in jeder Konzeption gute Chancen haben"
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner nimmt die Entscheidung von General Motors, Opel nicht an den österreichischen Autozulieferer Magna zu verkaufen, mit Bedauern zur Kenntnis. Mitterlehner kritisiert besonders, dass durch die quälend langen Verhandlungen beinahe ein Jahr verloren wurde, ohne dass die notwendige Umstrukturierung und Marktanpassung vorgenommen werden konnte. "Alle Beteiligten erwarten sich jetzt die rasche Vorlage eines tragfähigen Zukunftskonzepts für Opel Europa - wie es Magna angeboten hätte - sowie die Beendigung des Pokerspiels um Finanzierungsmittel der beteiligten Standorte. Alles andere wäre ein riskantes Spiel auf dem Rücken der betroffenen Mitarbeiter und der europäischen Wirtschaft", so Mitterlehner. "Viele Ressourcen wurden bisher in die Entscheidung für Magna investiert, ohne rasche Vorbereitung eines neuen Konzepts durch General Motors könnte es große Probleme für mehrere Standorte in Europa geben."

Allerdings geht der Wirtschaftsminister derzeit davon aus, dass die aktuelle Entscheidung keine negativen Folgen für den Opel-Standort Aspern haben werden. "Was Aspern anbelangt, gibt es keine Standort-Garantie. Ich rechne aber damit, dass dieser Standort angesichts der hohen Fertigungsqualität sowie der Forschungs- und Entwicklungskompetenz in jeder Konzeption gute Chancen hat", so Mitterlehner.

Zudem betont Mitterlehner, dass General Motors bei seinen Sanierungsbemühungen auf die gleichen Instrumente zählen kann wie sie Magna zur Verfügung gestanden wären. "Eventuelle Haftungen müssen im Einklang mit dem Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz (ULSG) stehen", bekräftigt der Wirtschaftsminister.

 

Hochhauser: Zukunft von Opel-Werk in Aspern rasch absichern!
WKÖ-Generalsekretärin bedauert Verzögerung der Opel-Sanierung - nun muss es zukunftsträchtiges Sanierungskonzept geben, wie dies Magna schon vorgelegt hat
Wien (pwk) -"Das monatelange Zögern von General Motors beim Verkauf von Opel an Magna hat in mehrfacher Hinsicht zu Unsicherheiten geführt. Einerseits verging wertvolle Zeit im Hinblick auf die Sanierung von Opel Europa. Andererseits gibt es eine zunehmende Verunsicherung bei den Beschäftigten und den mittelständischen Zulieferbetrieben über die Zukunft der europäischen Opel-Standorte und der Marke selbst." Anna Maria Hochhauser, Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), bedauert den Beschluss von GM, Opel jetzt doch nicht zu verkaufen: "Es ist sehr schade, dass Magna jetzt nicht zum Zug kommt. Denn die Magna-Führung hat ein konstruktives, zukunftsträchtiges Sanierungskonzept vorgelegt, welches positiv für Opel Europa und insbesondere auch für den heimischen Standort in Aspern und damit auch für viele österreichische Magna- und Opel-Zulieferbetriebe gewesen wäre."

Mit dem Entschluss von GM sei nun zumindest die Zeit der Verunsicherung vorbei, erwartet Hochhauser nun aber rasch ein strukturelles und finanzielles Zukunftskonzept von General Motors für Opel Europa und auch für das Werk in Österreich: "Aspern gehört zwar zu den besten Opel-Standorten und hat deshalb sehr gute Aussichten. Es muss jedoch so rasch wie möglich im Interesse der Mitarbeiter und des Standorts Klarheit geschaffen werden, dass die Zukunft von Aspern gesichert ist. Darum müssen wir kämpfen."
 

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