Wirtschaftsminister nimmt General Motors in die Pflicht - "Keine Garantie für Aspern,
aber Standort Wien sollte in jeder Konzeption gute Chancen haben"
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner nimmt die Entscheidung von General Motors,
Opel nicht an den österreichischen Autozulieferer Magna zu verkaufen, mit Bedauern zur Kenntnis. Mitterlehner
kritisiert besonders, dass durch die quälend langen Verhandlungen beinahe ein Jahr verloren wurde, ohne dass
die notwendige Umstrukturierung und Marktanpassung vorgenommen werden konnte. "Alle Beteiligten erwarten sich
jetzt die rasche Vorlage eines tragfähigen Zukunftskonzepts für Opel Europa - wie es Magna angeboten
hätte - sowie die Beendigung des Pokerspiels um Finanzierungsmittel der beteiligten Standorte. Alles andere
wäre ein riskantes Spiel auf dem Rücken der betroffenen Mitarbeiter und der europäischen Wirtschaft",
so Mitterlehner. "Viele Ressourcen wurden bisher in die Entscheidung für Magna investiert, ohne rasche
Vorbereitung eines neuen Konzepts durch General Motors könnte es große Probleme für mehrere Standorte
in Europa geben."
Allerdings geht der Wirtschaftsminister derzeit davon aus, dass die aktuelle Entscheidung keine negativen Folgen
für den Opel-Standort Aspern haben werden. "Was Aspern anbelangt, gibt es keine Standort-Garantie. Ich
rechne aber damit, dass dieser Standort angesichts der hohen Fertigungsqualität sowie der Forschungs- und
Entwicklungskompetenz in jeder Konzeption gute Chancen hat", so Mitterlehner.
Zudem betont Mitterlehner, dass General Motors bei seinen Sanierungsbemühungen auf die gleichen Instrumente
zählen kann wie sie Magna zur Verfügung gestanden wären. "Eventuelle Haftungen müssen
im Einklang mit dem Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz (ULSG) stehen", bekräftigt der Wirtschaftsminister. |