Kelag diskutiert Weichenstellungen zur Energiezukunft   

erstellt am
04. 11. 09

LH Dörfler, LHStv. Rohr und LR Martinz betonen Wichtigkeit von Förderung alternativer Energien und Energieeffizienz – Schnellere Genehmigungsverfahren notwendig
Klagenfurt (lpd) - Erneuerbare Energie und Weichenstellungen zur Energiezukunft bildeten am 04.11. den Schwerpunkt einer Konferenz im Casineum Velden, zu der die Kelag zahlreiche Energieunternehmer und Energieexperten aus dem In- und Ausland geladen hatte. Auch der ehemalige EU-Kommissar und Präsident des Ökosozialen Forums, Franz Fischler, sprach zur Energiezukunft.

Landeshauptmann Gerhard Dörfler und LHStv. Reinhart Rohr sowie Landesrat Josef Martinz betonten in ihren Grußworten die Wichtigkeit von erneuerbaren Energien und der Steigerung der Energieeffizienz. Sie dankten der Kelag für die zukunftsorientierte Konferenz mit dem Auftritt vieler renommierter Referenten.

Der Landeshauptmann sagte, dass ohne Energieeffizienz und ohne alternative Energien keine Umweltzukunft zu haben sei. Kärnten setze viele positive Schritte, vor allem wolle es in Sachen E-Mobilität das führende Bundesland werden. Man könne nicht länger Energie verbrennen bzw. vergeuden, daher werde man beispielsweise auch in partnerschaftlicher Kooperation der Region Swerdlowsk mit dem gewünschten Know-how im Bereich von erneuerbaren Energien helfend zu Seite stehen, sagte Dörfler und erinnerte in diesem Zusammenhang an das diesjährige CEE-Wirtschaftsforum in Velden. Kärnten werde unter massiver Mitwirkung der Kelag weitere Schritte hin zu einer grünen, ökologischen Zukunft setzen. Alle Formen von sauberer Energie seien wichtig. Es brauche aber auch klare Kategorisierungen, um vorweg – vor dem Beginn von Verfahren – bereits zu wissen, welche Gewässer man energiewirtschaftlich nutzen könne und welche nicht, so Dörfler.

Energiereferent LHStv. Reinhart Rohr sagte, dass Kärnten bei der Ökoenergie mit einem Anteil von 43 Prozent an erneuerbaren Energien führend sei. Die Alternativenergieförderung sollte noch weiter angehoben werden. Die Energiepolitik verfolge eine Fülle von Aspekten, von der E-Mobilität bis zu den Quickchecks bei der Energieberatung. Vor allem müsse in den Bereich Forschung und Entwicklung noch mehr investiert werden. Im kommenden Jahr werde er das Thema "Kärnten voller Energie" darstellen, um ein umfassendes Bild vermitteln zu können, so Rohr. Die nachhaltige Energienutzung mache Fortschritte, verwies Rohr auch auf das aktuelle Beispiel eines positiven UVP-Bescheides für ein Pumpspeicherkraftwerk im Mölltal.

Landesrat Josef Martinz hob ebenfalls die Kompetenz und die Ressourcen hervor, die Kärnten im Bereich der erneuerbaren Energien habe. Das Potential, vom Rohstoff Holz über die Solartechnik bis zur Wasserkraft, sei noch stärker auszuschöpfen. Zur Durchsetzung neuer Technologien brauche es die entsprechenden Förderinstrumente, so Martinz.

Kelag-Vorstand Hermann Egger sagte, dass das Spannungsfeld zwischen energie- und klimapolitischen Zielsetzungen sehr groß sei. Die Lastenverteilung sei hier eine große Herausforderung. Es brauche auch eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren, betonte Egger. Man habe nur ein Jahrzehnt Zeit, um die Vorgaben der EU, nämlich die 20 Prozent CO2-Reduktion und Energieeinsparung, zu erreichen. Es brauche vor allem auch leistungsfähige Netze, die derzeitigen würden nicht ausreichen. Beratung der Kunden, die Erneuerung der Anlagen und vor allem die neuen Technologien zur Energie-Verteilung und –Berechnung seien wichtige Themen, sagte Egger. Vorrangig setze die Kelag auf den Bau von Pumpspeicherkraftwerken, um Strom speichern zu können, und auf die Biomasse zur Wärmeerzeugung.

Günther Pöschl, Vorsitzender des Kelag-Aufsichtsrates, wies auf die schwierigen Aufgaben der Kelag zwischen Klimaschutz und Wirtschaftskrise hin. Neue Weichenstellungen seien notwendig. Es brauche gelebte Werte, wie Vertrauen, Achtsamkeit bzw. Interesse und Verantwortung gegenüber der Zukunft und den nächsten Generationen.

Unter den vielen Zuhörern befand sich auch Landtagspräsident Johann Gallo (als Vertreter von Landesrat Harald Dobernig). Durch das Programm der heutigen Tagung führte Ernst Sittinger (Kleine Zeitung).
     
Informationen: http://www.kelag.at    
     
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