15 Jahre "Rote Nasen" Clowndoctors   

erstellt am
03. 11. 09

Als das Lachen in Österreichs Spitäler kam
Wien (rote nasen) - "Lachen ist die beste Medizin" ist weit mehr als nur eine Redensart, das wissen Psychologie und Medizin bereits seit langem. Seit nunmehr 15 Jahren bringen "Rote Nasen" Clowndoctors diese Medizin in Österreichs Krankenzimmer. Denn schwere Krankheiten und schmerzhafte Therapien lassen junge wie alte PatientInnen nur allzu oft die positive Lebenseinstellung und Zukunftsperspektive aus den Augen verlieren. Mit ihren Programmen leisten "Rote Nasen" Clowndoctors ihren Beitrag zum Gesundwerden von Spitals- und RehabilitationspatientInnen in ganz Österreich und - mit ihren Partnerorganisationen - fünf weiteren Ländern.


Helfendes Lachen seit 1994: "Rote Nasen" Clowndoctors
Bereits 1986 wurden auf Initiative von Michael Christensen in den USA die ersten Clownprogramme in Krankenhäusern entwickelt, wo sie schon bald zu einem festen Bestandteil des Spitalsalltages wurden. In Österreich schlug die Geburtsstunde des Vereins "Rote Nasen" Clowndoktors am 10. November 1994 unter dem Vorsitz von o.Univ.Prof.Dr. Max H. Friedrich, der Geschäftsführung von Monica Culen und der künstlerischen Leitung von Giora Seeliger. Denn auch in Österreich sollen kranke und leidende Menschen während ihres Spitalaufenthaltes regelmäßig von speziell ausgebildeten Clowns besucht und mit Rücksicht auf ihren individuellen Zustand durch Einsatz von Humor betreut werden.

Die Vereinsarbeit konzentrierte sich anfangs ausschließlich auf die Betreuung kranker und leidender Kinder, wurde aber 1999 auf alte kranke Menschen und 2003 auf RehabilitationspatientInnen erweitert. Für Geschäftsführerin Monica Culen basiert die Erfolgsgeschichte von "Rote Nasen" Clowndoctors auf der Stärke des gesamten Teams: "Die "Rote Nasen"-Clowns sind ausgebildete darstellende Künstlerinnen und Künstler, die sich laufend weiterbilden und künstlerisch entwickeln. Und als Organisationsteam sind wir professionelle und äußerst engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nur so konnte es uns gelingen, neue Konzepte und Programme für neue PatientInnengruppen zu entwickeln", erläutert sie. "Der Erfolg von "Rote Nasen" ist ohne hohe Motivation und Hingabe an unsere Arbeit nicht denkbar. Und nebenbei entstand ein Know-how, das auch international gefragt ist", so Monica Culen.

Lachen für alle, die es brauchen.
Individuell gehen die "Rote Nasen" Clowndoctors in ihren Kinderprogrammen auf die Bedürfnisse der kleinen PatientInnen ein und leisten einen wesentlichen Beitrag zum Gesundwerden. Sie nehmen die Angst vor Operationen, Untersuchungen und medizinischen Geräten, lassen Schmerzen vergessen, muntern die kleinen PatientInnen auf, vertreiben Langeweile und Einsamkeit und geben Kraft und Lebensfreude. Das Ziel von "Rote Nasen" Clowndoctors ist es, dass jedes kranke Kind ein bis zwei Mal pro Woche seinen ganz persönlichen Clownbesuch im Spital erleben kann.

Für alte Menschen wurde 1999 ein spezielles Programm entwickelt, dessen Schwerpunkt auf der Bedachtnahme der unterschiedlichen Bedürfnisse alter Menschen liegt. Mit Musik und Tanznummern aus deren Jugendzeit sowie den entsprechenden Umgangsformen gehen die Clowns auf sie ein. Und mit dem österreichweit ersten Clownbetreuungsprogramm für Rehabilitations-PatientInnen vermitteln seit 2003 speziell ausgebildete Clownpaare von "Rote Nasen" Clowndoctors jenen Menschen Mut und Leichtigkeit, die nach schweren Unfällen monatelang trainieren müssen, um wieder zurück in den Alltag zu finden.

"Rote Nasen" Clowns kommen obendrein überall hin, wo sie gebraucht werden: Mit der Clownambulanz besuchen "Rote Nasen" seit 2002 vor allem Institutionen, die nicht regelmäßig betreut werden. Gerade Menschen in Einrichtungen wie Flüchtlings- und Behindertenheimen, Frauen- und Mutter-Kind-Häusern oder kleineren Krankenhäusern haben einen großen Bedarf an Aufmunterung und Trost.

"Gerade diese Diversifikation unserer Aufgabenfelder - von der Kinderbetreuung hin zu Geriatrie- und RehabilitationspatientInnen - hat uns vor neue künstlerische und psychologische Herausforderungen gestellt, auf die wir mit einem ausgefeilten Weiterbildungs- und Supervisionsprogramm reagiert haben", kommentiert Giora Seeliger, künstlerischer Leiter von "Rote Nasen" Clowndoctors.

Österreichweit im Einsatz
Wie fest "Rote Nasen" Clowndoctors als gemeinnützige Institution der Spitals-fürsorge in das österreichische Gesundheitswesen integriert ist, zeigt die Anzahl der Clown-Einsätze seit ihrer Gründung: Absolvierten die "Rote Nasen"-Clowns im Jahr 1995 - dem ersten vollen Jahr ihres Bestehens - 231 Clownbesuche auf Kinder-stationen, so werden es heuer voraussichtlich 1440 Einsätze sein. Wobei die 330 Senioren- und 165 Rehabilitationseinsätze und 75 Clownambulanzen noch gar nicht hinzugezählt sind. Derzeit sind 56 Clown-KünstlerInnen österreichweit für "Rote Nasen" Clowndoctors im Einsatz. "Rote Nasen" Clowndoctors sind mit Abstand die größte und wichtigste Clownorganisation in Österreich.

Lachen global: "Rote Nasen"-Partnerorganisationen
Kranke Menschen überall auf der Welt brauchen Lachen, das ihnen hilft, gesundheitliche Krisen zu bewältigen. Darum wurde im Jahr 2003 die gemeinnützige Dachorganisation "Red Noses" Clowndoctors International (RNI) von "Rote Nasen" Österreich ins Leben gerufen: "Rote Nasen" Organisationen wurden in Deutschland, Ungarn, der Tschechischen Republik, Slowenien und der Slowakei aufgebaut. Sie sind mit einem Partnerschaftsvertrag mit "Rote Nasen" Clowndoctors International verbunden. RNI ist operativ die größte Gruppe von Spitalsclowns in Europa und genießt weltweites Ansehen, wobei im Jahr 2008 über 4.600 Einsätze von 172 ausgebildeten Clowns in 110 medizinischen Institutionen geleistet wurden.
     
Informationen: http://www.rotenasen.at    
     
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