Jetzt sind die Justiz und das Sportministerium gefordert
Wien (grüne) - "Die Verschärfung der strafrechtlichen Anti-Doping-Bestimmungen ist
ein Schritt in die richtige Richtung. Im parlamentarischen Unterausschuss zur Dopingbekämpfung haben viele
Experten aber klar gemacht, dass die Betrugstatbestände schon jetzt anzuwenden gewesen wären. Das scheiterte
am mangelnden Interesse und den unzureichenden Ressourcen in der Justiz und an der fehlenden Informationsweitergabe
seitens des organisierten Sports und des Sportministeriums an die Justiz. Wenn sich an dieser Praxis nichts ändert,
werden auch die neuen gesetzlichen Bestimmungen zahnlos bleiben. Vor allem Sportminister Darabos wird anstelle
seiner Ankündigungspolitik und neben öffentlichen Bekenntnissen tatsächlich im Ressort aktiv werden
müssen", so der Sportsprecher der Grünen, Dieter Brosz "Besonders erfreulich ist die Verlängerung
der Frist, während der sich des Dopings überführte SportlerInnen Dopingkontrollen unterziehen müssen,
bevor sie wieder zu Wettkämpfen zugelassen werden. Auf diese Neuregelung hatten die Grünen in den letzten
Wochen gedrängt. Wer nach Inkrafttreten der Sperre seinen Rücktritt erklärt hatte, konnte bislang
18 Monate ohne Dopingkontrollen trainieren und musste erst 6 Monate vor dem Ablauf der Sperre die Wiederaufnahme
der aktiven Karriere bekanntgeben. Dieses Schlupfloch wurde zum Teil sehr bewusst ausgenützt. Die Verlängerung
der Frist auf 12 Monate schiebt der Möglichkeit zum Dopingmissbrauch in der Aufbauphase einen Riegel vor",
so Brosz. |