In der EU auf 0,5% gestiegen
Luxemburg (eurostat) - Die jährliche Inflationsrate der Eurozone1 lag im Oktober 2009 bei -0,1%,
gegenüber -0,3% im September. Ein Jahr zuvor hatte sie 3,2% betragen. Die monatliche Inflationsrate betrug
im Oktober 2009 0,2%. Die jährliche Inflationsrate der EU3 lag im Oktober 2009 bei 0,5%, gegenüber 0,3%
im September. Ein Jahr zuvor hatte sie 3,7% betragen. Die monatliche Inflationsrate betrug im Oktober 2009 0,2%.
Diese Daten werden von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften, veröffentlicht.
Preisentwicklung in den EU-Mitgliedstaaten
Im Oktober 2009 wurden die niedrigsten jährlichen Raten in Irland (-2,8%), Estland (-2,1%) und Portugal
(-1,6%) gemessen, und die höchsten in Rumänien (4,3%), Ungarn (4,2%) und Polen (3,8%). Im Vergleich zu
September 2009 ging die jährliche Inflationsrate in elf Mitgliedstaaten zurück und stieg in fünfzehn
an. Die niedrigsten Durchschnittswerte über zwölf Monate4 bis einschließlich Oktober 2009 verzeichneten
Irland (-1,0%), Portugal (-0,6%) und Luxemburg (-0,1%); während die höchsten in Rumänien (5,9%),
Litauen (5,4%) und Lettland (5,3%) gemeldet wurden.
Eurozone
Die Hauptkomponenten mit den höchsten jährlichen Raten im Oktober 2009 waren Alkohol und Tabak
(4,4%), verschiedene Waren und Dienstleistungen (2,2%) sowie Erziehung und Unterricht (1,5%), die mit den niedrigsten
jährlichen Raten waren Verkehr (-2,0%), Wohnung (-1,6%) und Nahrungsmittel (-1,5%). Bei den Teilindizes hatten
Tabak (+0,14 Prozentpunkte), Restaurants und Cafés (+0,12) sowie Mieten (+0,11) die stärkste Steigerungswirkung
auf die Gesamtinflation, während Kraftstoffe für Verkehrsmittel (-0,42), Gas (-0,27) und Flüssige
Brennstoffe (-0,24) am stärksten senkend wirkten.
Die Hauptkomponenten mit den höchsten monatlichen Raten waren Bekleidung und Schuhe (3,1%) sowie Erziehung
und Unterricht (1,1%). Diejenige mit der niedrigsten Rate war Freizeit und Kultur (-0,3%). Insbesondere Bekleidungsartikel
(+0,16 Prozentpunkte), Schuhe und Flüssige Brennstoffe (je +0,03) hatten die stärkste Steigerungswirkung,
während Kraftstoffe für Verkehrsmittel (-0,04) und Pauschalreisen (-0,03) am stärksten senkend wirkten.
Die jährliche Inflationsrate misst die Preisveränderungen im laufenden Monat gegenüber dem gleichen
Monat des Vorjahres. Diese Maßzahl gibt aktuelle Preisveränderungen wieder, kann aber durch einmalige
Effekte in einem der Monate beeinflusst werden.
Die Durchschnittsrate über 12 Monate4 umgeht solche Effekte, indem sie die HVPI-Durchschnitte der letzten
zwölf Monate mit den Durchschnitten der vorhergehenden zwölf Monate vergleicht. Diese Maßzahl ist
weniger anfällig für kurzfristige Preisänderungen.
Die monatliche Rate vergleicht die Preisniveaus der letzten beiden Monate. Obgleich aktuell, kann dieses Maß
durch saisonale oder andere Effekte beeinflusst sein.
Die Auswirkung einer bestimmten Komponente misst die Veränderung der Gesamtinflationsrate aufgrund der Einbeziehung
dieser Komponente in den HVPI. Die Auswirkung berücksichtigt sowohl das Gewicht als auch die Tatsache, dass
die Inflation dieser Komponente höher oder niedriger ist als die Gesamtinflationsrate. Zum Beispiel entspricht
die Auswirkung von "Tabak" der Differenz zwischen der Gesamtinflationsrate und der Veränderungsrate
des "Gesamtindex ohne Tabak". Die Auswirkungen sind nicht strikt addierbar.
Für internationale Vergleiche konzipierte HVPI
Bei den HVPI handelt es sich um harmonisierte Angaben zur Inflation gemäß Artikel 121 des Vertrags
von Amsterdam (109j des Vertrags zur Gründung der Europäischen Union). Die HVPI wurden für den internationalen
Vergleich des Anstiegs der Verbraucherpreise geschaffen. Der Schwerpunkt liegt auf der Qualität und auf der
Vergleichbarkeit der Indizes der verschiedenen Länder sowie auf ihrer jeweiligen Veränderung.
Preisveränderungen gemessen anhand der HVPI, des Verbraucherpreisindexes der Europäischen Währungsunion
(VPI-EWU), des Europäischen Verbraucherpreisindexes (EVPI), und des Verbraucherpreisindexes des Europäischen
Wirtschaftsraums (VPI-EWR) dienen als Maß der Inflation in den EU-Mitgliedstaaten, der Eurozone, der Europäischen
Union und im Europäischen Wirtschaftsraum.
Der VPI-EWU wird unter anderem von der Europäischen Zentralbank (EZB) als ein wichtiger Indikator für
die Preisstabilität in der Eurozone verwendet (siehe Pressemitteilung der EZB vom 8. Mai 2003).
Die HVPI der Mitgliedstaaten werden von den nationalen statistischen Ämtern bereitgestellt; VPI-EWU, EVPI
und VPI-EWR werden von Eurostat berechnet. Der HVPI wird als jährlicher Kettenindex berechnet, wobei sich
die Ländergewichte jedes Jahr ändern können. HVPI-Aggregate werden als gewogene Mittel der HVPI
berechnet, indem sie mit den Gewichten der entsprechenden Länder und Teilindizes gewichtet werden. Das Gewicht
eines Landes entspricht seinem Anteil an den Gesamtausgaben der monetären Konsumausgaben der privaten Haushalte
in der jeweiligen Ländergruppe. Für den VPI-EWU wird dies in Euro, für den EVPI sowie den VPI-EWR
in Kaufkraftstandards (KKS) ausgedrückt. Der VPI-EWU wird seit 1999 als eine Einheit innerhalb des EVPI und
des VPI-EWR behandelt. |