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Prammer zu Arbeitsbesuch nach New York |
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NR-Präsidentin trifft stellvertretende UN-Generalsekretärin Migiro und überreicht
Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst in New York Wien/New York (pk) - Zu einem dreitägigen Arbeitsbesuch reiste Nationalratspräsidentin Barbara Prammer nach New York. Auf dem Programm stehen eine Tagung der Interparlamentarischen Union (IPU), politische Gespräche mit hochrangigen UN-Repräsentantinnen sowie die Ehrung eines außergewöhnlichen Künstlers und die Eröffnung einer Ausstellung mit Österreich-Bezug. Den Schwerpunkt des Aufenthalts bildet ein IPU-Treffen zur Vorbereitung der Weltkonferenz der ParlamentspräsidentInnen im kommenden Jahr in Genf. Prammer gehört dem Vorbereitungskomitee an. Die IPU, Zusammenschluss der nationalen Parlamente, ist die älteste weltweite parlamentarische Organisation. Prammer wird vor allem die Ergebnisse einer Konferenz der Parlamentspräsidentinnen im vergangenen Juli in Wien einbringen: "Ich sehe meine Aufgabe darin, dafür zu sorgen, dass die Beschlüsse auf die Agenda der Genfer Konferenz gesetzt werden." Zentrale Themen in Wien waren Gewalt gegen Frauen und die Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise auf Frauen. Die globale Krise beschäftigt die IPU auch im Hinblick auf die Frage nach demokratischer Verantwortlichkeit. Prammer pocht auf eine starke Rolle der Parlamente: "Unsere wesentliche Aufgabe ist neben der Gesetzgebung die Kontrolle." Das IPU-Treffen findet im UN-Hauptquartier statt, was auch Gelegenheit zu Gesprächen mit wichtigen Vertreterinnen der Vereinten Nationen gibt. Prammer wird mit Asha-Rose Migiro, stellvertretende Generalsekretärin der Vereinten Nationen und mit Inés Alberdi, Exekutivdirektorin von UNIFEM, des UN-Entwicklungsfonds für Frauen, zu einem Gedankenaustausch zusammen treffen. Schließlich steht auch Kultur auf dem Programm. Die Präsidentin wird die Ausstellung "1989 – Year of Miracles: Austria and the End of the Cold War" eröffnen. Diese setzt sich mit dem Zerfall des Eisernen Vorhanges vor 20 Jahren und der Rolle Österreichs nach Ende des Kalten Krieges auseinander. Die Ausstellung wurde von Günter Bischof (Center Austria, New Orleans) und Lorenz Mikoletzky (Österreichisches Staatsarchiv, Wien) kuratiert. NR-Präsidentin Prammer ehrt Theodore Bikel Im Rahmen einer kleinen Feier hat Prammer am Abend des 15.11. in der österreichischen Gesandtschaft in New York dem aus Wien gebürtigen Künstler Theodore Bikel das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse übergeben.. Theodore Bikel, am 2. Mai 1924 in Wien geboren, sei eines jener seltenen Multitalente, die nicht nur in einer Disziplin großartige Leistungen vollbringen, sagte Prammer in ihrer Laudatio bei der Übergabe des Ehrenkreuzes. Bikel habe mit seinen Talenten als Folksänger und Schauspieler zur Unterhaltung und Freude vieler Menschen beigetragen. Prammer ging dann in ihrer Rede auf einzelne wichtige Stationen seiner Karriere ein. Sie erinnerte u.a. daran, dass Bikel von Laurence Olivier entdeckt wurde und seine Filmkarriere mit einer Nebenrolle in "African Queen" begonnen habe. 1955 startete er in New York seine Karriere als Folksänger – mit einer Platte mit jiddischen Volksliedern. Prammer würdigte Bikel als einen "Meister der Sprachen, Dialekte und Akzente", der sechs Sprachen spreche und in 20 Sprachen singe. 1959 wirkte er in der Broadway-Aufführung des Musicals "A Sound of Music" über die Trapp-Familie mit – in jenem Musical, aus dem bis heute viele Amerikaner ihr Österreich-Bild beziehen und das in Österreich kaum bekannt sei. Außerdem spielte er mehr als 2.000 Mal den Tevye in "Fiddler on the Roof". Prammer ging dann auch auf den politischen Theo Bikel ein und rühmte sein vielfältiges Engagement. 1977 von Präsident Carter in den nationalen Kunstrat aufgenommen, war Bikel u.a. auch Vizepräsident des amerikanischen jüdischen Kongresses. Bikel stehe – wie der vor kurzem ebenso ausgezeichnete Eric Pleskow – "auch für die verschlungene jüngere Geschichte Österreichs mit ihren Abgründen", sagte Prammer. "Sie wurden angefeindet, vertrieben, ihrer Heimat beraubt und haben nur durch Glück überlebt. Viele andere nicht", sagte die Nationalratspräsidentin. Die Auszeichnung für Theo Bikel sei auch in diesem Licht zu sehen: "Die Republik zollt Theo Bikel Respekt für sein Lebenswerk, aber auch dafür, dass er Österreich trotz allem verbunden geblieben ist", schloss Prammer. Theodore Bikel bedankte sich in bewegten Worten für die hohe Auszeichnung. Er könne zwar nicht vergessen, was damals passiert sei und was seiner Familie zugefügt wurde, sagte er. In Wien habe er die Begeisterung für das Theater erfahren und gelernt, die Kunst zu lieben. Das verbinde ihn mit der Stadt, in der er sich heute unter Freunden fühle. Er werte die Auszeichnung als Beweis für ein neues Österreich und als Geste des Willens, sich zu verstehen. |
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Informationen: http://www.parlament.gv.at | ||
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