Fußgängerzone Wien City Neu fertig gestellt   

erstellt am
13. 11. 09

Der Advent kann kommen
Wien (rk) - Neun Monate wurde mitten in der Wiener City intensiv gebaut. Nun kann die Fußgängerzone Kärntner Straße, Graben und Stock-im-Eisen-Platz termingerecht im November fertig gestellt werden. Damit präsentiert sich die beliebte Fußgängerzone ab sofort rundum erneuert und erstrahlt in neuem Glanz.

Zählt man die Vorarbeiten dazu, so liefen die Bautätigkeiten in der Inneren Stadt bereits seit dem 8. Juli des Vorjahres. Unmittelbar nach der Fußball-Europameisterschaft fiel der Startschuss für die ersten Arbeiten: die Sanierung der gesamten Gas- und Stromleitungen. Von Februar 2009 bis Mitte November wurden die eigentlichen Straßenbauarbeiten, koordiniert durch die MA 28 - Straßenverwaltung und Straßenbau, durchgeführt. Die Planung zur Neugestaltung erfolgte durch Architekt DI Clemens Kirsch, dessen Projekt 2007 in einem europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb prämiert wurde.

Mit Abschluss der Bauarbeiten kehrt nun in weiten Teilen der Wiener Innenstadt wieder Ruhe ein. Für die kommenden Jahre sind (mit Ausnahme des Abschnittes vor dem Hochbau Peek&Cloppenburg) in den heuer neu gestalteten Bereichen der Fußgängerzone, abgesehen von punktuellen, kleinräumigen Ausbesserungsarbeiten, keine großflächigen Stadt Wien-Baustellen mehr vorgesehen. "Die Monate der Beeinträchtigung für Wienerinnen und Wiener, Touristinnen und Touristen, sowie Kaufleute gleichermaßen sind vorbei. Für ihr Verständnis und ihre Geduld, die wesentlich zum Gelingen des Bauvorhabens beigetragen haben, gilt es nun Danke zu sagen", so Planungsstadtrat Rudi Schicker anlässlich der feierlichen Schlusssteinlegung und betont: "Nun, mit Ende der Bautätigkeit, treten die positiven Ergebnisse deutlich in den Vordergrund: eine attraktive und komfortable Pflasterfläche, neu geordnete Schanigärten und eine neue Möblierung. Der kommenden Adventzeit steht somit in dem erneuerten, angenehmen City-Ambiente nichts mehr im Wege."

Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel freut sich, dass die Kernzone in der Inneren Stadt, die monatelang eine Baustelle war, nun wieder offen und frei zugänglich ist. Die Beschwerlichkeit für Bürgerinnen und Bürger, als auch für die Geschäftstreibenden und Touristen gehören ab heute der Vergangenheit an. Die Innere Stadt hat somit wieder an zusätzlicher Attraktivität und Lebensqualität gewonnen. "Positiv für den Bezirk ist, dass die Stadt Wien 90 % und nicht wie ursprünglich geplant 80 Prozent der Kosten dieses Paradeprojektes übernommen hat. Ich verrate kein Geheimnis, dass mich nicht nur der für den Bezirk günstigere Kostenschlüssel, sondern auch die Errichtung der traditionellen Maiglöckchen- Leuchten, für die sich tausende Menschen eingesetzt haben, froh stimmt. Die diesbezüglichen harten Verhandlungen haben sich gelohnt und ich möchte mich auch für das Ergebnis bei der Stadt Wien bedanken - bei Herrn Bürgermeister Dr. Michael Häupl und bei Herrn Stadtrat DI Rudi Schicker."

Fußgängerzone in Wiener Innenstadt als wichtiger Wirtschaftsfaktor
Die Kärntner Straße und der Graben zählen zu den bekanntesten Geschäftsstraßen Österreichs und sind bei in- und ausländischen Gästen gleichermaßen beliebt. "Mit 280 Betrieben und 120.000 Passanten pro Tag - das ist ein Fünftel der Passanten aller Wiener Einkaufsstraßen - sind die beiden Geschäftsstraßen die beliebtesten Wiens. Allein in den vergangenen beiden Jahren ist die Zahl der Besucher um 15 Prozent gestiegen", sagt Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien. "Der Umbau von Kärntner Straße und Graben ist daher ein wichtiges Facelifting, rechtzeitig vor dem startenden Weihnachtsgeschäft. Das neue Erscheinungsbild und die festliche Weihnachtsbeleuchtung werden auch dieses Jahr die beiden Geschäftsstraßen zu den Perlen der Innenstadt machen."

Die Kosten für die Neugestaltung der Fußgängerzone in der City von 18,6 Millionen Euro bezeichnet KommR Fritz Strobl, Vorsitzender des Finanzausschusses, als wichtige Investition in die Zukunft: "Gemeinsam mit dem Bezirk haben wir uns auf eine Aufteilung der Kosten von 90 Prozent durch die Stadt Wien und 10 Prozent durch das Bezirksbudget geeinigt. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, dass die Stadt durch ihre Investitionen die Wirtschaft ankurbelt und so Arbeitsplätze sichert. Die Neugestaltung der Fußgängerzone in der City hat auch eine große touristische Bedeutung. Für Wien-Touristen ist die Innenstadt eines der wichtigsten Zugpferde und die Wirtschaft wird vom runderneuerten Ambiente, wo man jetzt wieder ungestört flanieren und einkaufen kann, profitieren."

Planmäßige Fertigstellung durch vorausschauende Koordination
Im Zuge der Neugestaltung wurden gewaltige Mengen an Material verlegt. So setzen sich beispielsweise die etwa 51.500 Stück bzw. 9.000 Tonnen Pflasterplatten aus vier verschiedenen Granitsorten zusammen, die in unterschiedlichen Formaten auf einer Fläche von mehr als 20.000 Quadratmeter verlegt wurden. Berücksichtigt man neben der Masse der Granite auch das eingebaute Material, so beträgt die Gesamtmasse des eingebauten Materials ca. 21.000 Tonnen.

DI Bernhard Engleder, Leiter der MA 28, zeigt sich mit der Durchführung der Straßenarbeiten zufrieden: "Für die MA 28 war es eine besondere Herausforderung, dieses komplexe Bauvorhaben in einer so eng bemessenen Zeit abzuwickeln. Der Einsatz einer eigens eingerichteten Projektkoordination, die nicht nur den Bauablauf beaufsichtigte, sondern von Beginn an nahezu wöchentliche Abstimmungsgespräche mit den Geschäftsleuten, dem Bezirk und den AnrainerInnen durchführte, hat sich bewährt. Viele Wünsche konnten so berücksichtigt werden. Zum ersten Mal wurde ein Bauvorhaben dieser Größenordnung mit einer Konstruktion aus Granitplatten auf einer Unterlage aus Pflasterdrainbeton hergestellt. Diese innovative Bauweise hat national sowie international besonderes Interesse erweckt."

Auch für die ausführenden Baufirmen stellte das Projekt eine Herausforderung dar. "Die Umsetzung dieses Bauvorhabens war für unsere Arbeitsgemeinschaft und unsere Mitarbeiter eine Besonderheit. In der Fußgängerzone arbeiteten bis zu 8 Pflastererteams. Zu Spitzenzeiten waren 50 Personen vor Ort (Pflasterer, An- und Abtransport), weitere 50 waren mit der Herstellung der Granitplatten beschäftigt und rund 30 Mitarbeiter kümmerten sich um die Organisation und Planung. Somit arbeiteten insgesamt ca. 130 Personen direkt an der Neugestaltung der Fußgängerzone. Über Monate hinweg musste ein Rhythmus eingehalten werden, der das Unternehmen bezüglich Bauabwicklung und Logistik vor eine große Aufgabe stellte. Mein besonderer Dank gilt den Arbeitern, die mit ihrem Einsatz und ihrem Zusammenhalt die rasche Umsetzung dieses Prestigeprojekts ermöglicht haben", sagt DI Andreas Stoisser von der ARGE TEERAG-ASDAG AG - STRABAG AG.

Die umfangreiche Erneuerung der Fußgängerzone Kärntner Straße, Graben und Stock-im-Eisen-Platz ermöglicht es, dass langfristig gesehen, keine großflächigen Ausbesserungsarbeiten in der Wiener Innenstadt mehr durchgeführt werden müssen.
     
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