Wien (bmi) - "32 Großbetrüger, 14 Mörder, zehn Räuber, sechs Drogendealer, vier
entflohene Häftlinge, zwei Menschenhändler, ein Vergewaltiger und sechs weitere Kriminelle wurden seit
Bestehen der Zielfahndungseinheit im Bundeskriminalamt erwischt", sagt Oberstleutnant Helmut Reinmüller,
Büroleiter Zielfahndung im Bundeskriminalamt.
Die seit 2003 bestehende Zielfahndungseinheit beschäftigt sich mit spektakulären, oft im Mittelpunkt
der Öffentlichkeit stehenden Kriminalfällen. Kriminalpolizei oder Sonderkommissionen können in solchen
Fällen Verdächtige ausforschen. Der gerichtliche Haftbefehl kann oft aber nicht vollzogen werden, da
der Täter bereits in das Ausland geflüchtet ist. Die Ausforschung eines flüchtigen Täters wird
durch die Verwendung von "Alias- Namen" und gefälschten Ausweisen erschwert. Bei solchen Fällen
kommt die fünfköpfige Zielfahndungseinheit des Bundeskriminalamts zum Einsatz.
Im Schnitt werden zehn Fahndungsfälle pro Jahr positiv abgeschlossen. Die Deliktsgruppen reichen von Mord
bis zum schweren Betrug. Diese kriminalpolizeiliche Arbeit ist eine besonders zeitintensive Tätigkeit. Einige
Fälle konnten erst nach mehr als dreißig Monaten abgeschlossen werden.
Das Einsatzgebiet ist nicht nur das österreichische Bundesgebiet, sondern die gesamte Welt. Geografisch gesehen
liegen die Schwerpunkte ihrer Arbeit in Europa sowie Nord- und Südamerika. "Egal, ob Brasilien, USA,
Kanada, Russland oder das niederösterreichische Waldviertel", sagte Reinmüller. |