Schweinemarkt: Preisanstiege in ganz Europa   

erstellt am
12. 11. 09

Notierungspreis erhöht sich in Österreich um 4 Cent
Wien (bmlfuw/aiz) - Der Knoten am europäischen Schlachtschweinemarkt ist endlich geplatzt: In der aktuellen Woche zeigen sich fast alle Notierungen in einem Aufwärtstrend. Lediglich die Preise in Großbritannien und Schweden gaben nach, in Spanien und Frankreich bleiben sie zum zweiten Mal in Folge auf unverändertem Niveau. Die deutsche, niederländische und dänische Notierung konnten Preisanstiege von korrigierten 2,7 bis 5 Cent erzielen, teilt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) mit.

Ausschlaggebend für den Preisanstieg in der BRD waren die besseren Verkaufserlöse am Fleischmarkt. Außerdem werden die angebotenen Mengen an schlachtreifen Tieren weiter reichlich umworben. Wenn das Angebot weiter so zügig abgenommen wird, ist laut ISN auch ein weiterer Preisanstieg möglich. Auch der Anstieg der Schlachtschweinepreise in den Niederlanden und in Dänemark wird mit der Verknappung des Angebotes begründet. In Frankreich wird als Ursache für den unveränderten Preis der feiertagsbedingte Ausfall eines Schlachttages genannt.

Österreich: Aktionsangebote sorgen für flotten Warenabfluss
In Österreich sorgen nach Angaben der Schweinebörse seit Wochen Aktionsangebote in Supermärkten für flotten Warenabfluss. Dies ist ein weiterer Grund, warum auch in der abgelaufenen Woche Schlachtschweine ausverkauft waren. Das frische Angebot fällt regional unterschiedlich, in Summe aber nicht drückend aus. Somit wird auch diese Woche jedes schlachtreife Tier seinen Absatz finden. Vor diesem Hintergrund konnte ein Plus in der Höhe von 4 Cent realisiert werden. Der aktuelle Notierungspreis der Schweinebörse liegt bei EUR 1,27 (Berechnungsbasis EUR 1,17 je kg). Weitere Verbesserungen in dieser Größenordnung werden derzeit eher nicht erwartet, dazu bleibt der Markt auch weiterhin zu gut versorgt.

OIE warnt vor Panik im Zusammenhang mit H1N1-Virus
Die Internationale Tiergesundheitsorganisation OIE hat vor Panik im Zusammenhang mit dem Auftreten des H1N1-Virus bei Nutztieren gewarnt. Bislang gebe es keine Hinweise, dass Tiere irgendeine Rolle bei der Ausbreitung des Virus zwischen Menschen spielten. Im Gegenteil: Die bisherigen Untersuchungen legten nahe, dass es sich in den meisten Fällen um eine Übertragung von Menschen auf Tiere handle. Zusätzliche Maßnahmen für den Export von Nutztieren seien nicht notwendig.

Die EU-Mitgliedstaaten haben sich laut ISN vergangene Woche auf Leitlinien zur Kontrolle und Überwachung von Schweinen geeinigt, um die Tiere gegen das H1N1-Virus zu schützen. Unter anderem wird empfohlen, für Schweine, die Anzeichen von Atemwegserkrankungen aufzeigen, ein Transportverbot auszusprechen. Derartige Beschränkungen sollten aber immer im Verhältnis zum Risiko stehen. Schweine, die sich von klinischen Symptomen erholt haben, können nach Ansicht der Experten normal geschlachtet werden. Die Keulung von Schweinen wird ausdrücklich nicht empfohlen. Nicht in Betracht gezogen wird derzeit auch die vorbeugende Impfung von Schweinen.
     
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