Bures verlieh erstmals Staatspreis für Chancengleichheit in Forschung und Entwicklung   

erstellt am
12. 11. 09

"Holen jene vor den Vorhang, die Chancengleichheit in ihrem Betrieb leben"
Wien (bmvit) - Infrastrukturministerin Doris Bures hat am Abend des 11.11. zum ersten Mal den von ihr ins Leben gerufenen Staatspreis für Chancengleichheit in Forschung und Entwicklung (F&E) verliehen. Damit werden besonders innovative Unternehmen ausgezeichnet, die zur Verbesserung von Chancengleichheit im Betrieb beitragen. "Mit der Vergabe dieses Staatspreises holen wir jene vor den Vorhang, denen Chancengleichheit von Frauen und Männern in ihren Unternehmen ein Anliegen ist und dies auch in ihrem Betrieb leben", so Bures im Rahmen eines Festakts im Wiener Museumsquartier. Forschung lebe von den Menschen, den forschenden Personen, ihrem Wissen, ihren Ideen und ihrem Engagement. "Umso wichtiger ist es, viel mehr Frauen in technische Berufe zu bringen. Denn nur wenn wir auf die Kreativität der ganzen Bevölkerung zurückgreifen, werden wir zu den innovativsten Volkswirtschaften gehören", erklärte Bures. "

Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit werden in Österreichs entwicklungs- und forschungsintensiven Betrieben sowie außeruniversitären Einrichtungen zunehmend Bestandteil der Unternehmenskultur. Viele österreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben für sich erkannt, dass Aktivitäten zur Erhöhung der Chancengleichheit auch eine Strategie gegen den TechnikerInnenmangel sind. Die StaatspreisträgerInnen erhalten je 10.000,- Euro zweckgebundenes Preisgeld zur Umsetzung weiterer Maßnahmen zur Erhöhung der Chancengleichheit in F&E. Folgende Unternehmen und Forschungseinrichtungen wurden gestern Abend als Staatspreisträger 2009 ausgezeichnet:

  • in der Kategorie Mikrounternehmen "Urban Tool Design und Handels GmbH. Das Innsbrucker Unternehmen agiert in dem männerdominierten Umfeld der Informations und Telekommunikations- (IT) Branche, wird aber von Frauen geführt und verfügt insgesamt über einen hohen Frauenanteil. Alle MitarbeiterInnen werden durch Auslandsaufenthalte gezielt in ihrem Karriereweg gefördert. Die engagierte Nachwuchsförderung wurde von der Jury als besonders positiv bewertet.
  • in der Kategorie Kleinunternehmen Technikon Forschungs- und Planungsgesellschaft mbH. Technikon, mit Firmensitz in Villach, ist als international tätiger privater Forschungsdienstleister der größte private Forschungskoordinator der Europäischen Union (EU). Technikon verfügt über eine langjährige Erfahrung im Bereich Chancengleichheit und zeigt ein hohes gesellschaftliches Engagement in diesem Thema.
  • in der Kategorie mittlere Unternehmen BDI Biodiesel International Aktiengesellschaft (AG). Das Grazer Unternehmen verfügt über einen für die Branche relativ hohen Frauenanteil in F&E. Das Thema Chancengleichheit ist institutionalisiert und damit nachhaltig im Unternehmen verankert. Beispielsweise werden Mitarbeiterinnen nach der familienbedingten Karenz mit Führungsverantwortung betraut.
  • in der Kategorie Großunternehmen Infineon Technologies Austria AG. Infineon mit Firmensitz in Villach ist ein forschungs- und entwicklungsintensives Unternehmen mit einem, in dieser männerdominierten Branche, relativ hohen Frauenanteil. Das Unternehmen verfügt über ein durchgängiges Konzept zur Förderung von Frauen - von der Lehre bis zur Forschung,.
  • in der Kategorie kleine und mittlere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen das Österreichische Ökologie-Institut in Wien. Die Hälfte der beim Österreichischen Ökologie-Institut beschäftigten MitarbeiterInnen in F&E sind Frauen. Es gibt klare Strategien für die Karriereentwicklung von Frauen und Männern und ein geschlechtunabhängiges Gehaltsschema. Besonders positiv sind die Möglichkeiten für den Wiedereinstieg nach der Karenz zu bewerten.
  • in der Kategorie große außeruniversitäre Forschungseinrichtungen das Kompetenzzentrum Holz GmbH in Linz. Das ausgeprägte Verständnis von Chancengleichheit des Kompetenzzentrums zeichnet sich in der Unternehmensphilosophie ab. Die Chancen von Frauen im Unternehmen werden aktiv nach außen beworben, Frauen sind mit einem Anteil von 40:60 im Unternehmen verankert.
     
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