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7. Geburtstag des NÖ Landesmuseums in St. Pölten |
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Eröffnungsreigen ab 13. November St. Pölten (nlk) - „Stillstand ist Rückstand", sagte Mag. Carl Aigner, Direktor des NÖ Landesmuseums, am 12.11. in St. Pölten bei einer Pressekonferenz zum Abschluss der zweiten Ausbaustufe des 2002 in St. Pölten eröffneten Hauses, des ersten Landesmuseums-Neubaus der Zweiten Republik. Die neu errichteten und umgestalteten Flächen umfassen 1.328 Quadratmeter, die Kosten betragen 6,5 Millionen Euro. Vorgenommen wurde der Umbau vom Architekturbüro RATAPLAN, dessen Projekt laut Juryentscheid am besten mit der bestehenden Substanz von Prof. Hans Hollein korrespondiere. Mit dem Weiterbau, der sowohl eine komplette Erweiterung der Infrastruktur, vom barrierefreien Zugang über die Neugestaltung des Foyers bis hin zu einer eigenen Museumsgastronomie, als auch eine inhaltliche Neupositionierung mit einer - neben Kunst und Natur - stärkeren Akzentuierung der Landesgeschichte als dritter Säule des Universalmuseums bringe, sei man in eine neue Dimension hinsichtlich der vielfältigen Schätze des Landes und ihrer BesucherInnen eingetreten. „Nur mit BesucherInnen, die unbedingt wiederkommen wollen, können sich Kultureinrichtungen innerhalb des reichhaltigen Freizeitangebotes behaupten", so Aigner. Am Freitag, 13. November, wird Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll um 19 Uhr sowohl den neuen Landesgeschichte-Bereich als auch die Neuaufstellung der Kunstsammlung eröffnen. In dem neuen, rund 300 Quadratmeter großen Ausstellungsraum wird als erste Sonderausstellung zur Landesgeschichte „Schätzereich - Schicksalsreich - Niederösterreich. Kostbarkeiten aus zwei Jahrtausenden" präsentiert. Kuratorin Dr. Elisabeth Vavra konnte für diese 2.248 Jahre umfassende Zeitreise von den ersten keltischen Funden bis zum Revolutionsjahr 1848 neben den Beständen des Hauses auch auf ausgewählte Kostbarkeiten aus Museen und Klöstern in ganz Niederösterreich zurückgreifen. Mit der Neuaufstellung der ständigen Präsentation will das NÖ Landesmuseum der Vielfalt seiner Sammlung mehr gerecht werden. Räumliche Veränderungen, Meisterwerke, die lange nicht mehr zu sehen waren, und die neue Unterteilung in „Mittelalter bis Barock", „Waldmüller bis Schiele" sowie „Kokoschka bis Rainer" sollen einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Kunst in Niederösterreich geben. Am Samstag, 14. November, wird Landesrat Mag. Johann Heuras um 18 Uhr die beiden Sonderausstellungen „Helga Philipp - Poesie der Logik" und „antours - Individualreisen für Ameisen" eröffnen. Für die rund 250 Arbeiten umfassende Retrospektive zum 70. Geburtstag der 2002 verstorbenen Pionierin konkreter Kunst in Österreich hat das Landesmuseum u. a. gemeinsam mit der Universität für angewandte Kunst den Nachlass der seit den siebziger Jahren in Ternitz ansässigen Künstlerin aufgearbeitet. „antours" wiederum ergänzt auf witzig-ironische Weise die derzeitige Hauptausstellung im Naturbereich, „Ameisen - Unbekannte Faszination vor der Haustür". Am Sonntag, 15. November, lädt das Landesmuseum von 9 bis 17 Uhr zu einem Familientag unter dem Motto „Kleine Tiere, große Werke"; der Eintritt ist auf 1 Euro reduziert. „Schätzereich - Schicksalsreich - Niederösterreich" läuft bis 11. April 2010, „Helga Philipp - Poesie der Logik" bis 24. Mai 2010 und „antours - Individualreisen für Ameisen" bis 7. Februar 2010; Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag bzw. Feiertag von 9 bis 17 Uhr. |
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Schätzereich, Schicksalsreich, Niederösterreich Kostbarkeiten aus zwei Jahrtausenden St. Pölten (landesmuseum) - Am 13. November 2009 beginnt ein neuer Abschnitt in der noch jungen Geschichte des Niederösterreichischen Landesmuseums. Endlich steht für den Bereich der Landeskunde ein Ausstellungsraum zur Verfügung, der die Möglichkeit schafft, Geschichte und Kultur des Landes in adäquater Weise zu präsentieren. Niederösterreich blickt auf eine lange und wechselvolle Vergangenheit zurück. Aus dem Grenzraum, den wechselnde Völkerscharen eroberten und besiedelten, wurde die zentrale Provinz eines bedeutenden Reiches. Die Ausstellung erweckt mit ausgewählten Kostbarkeiten aus Klöstern und bedeutenden Museen diese wechselvolle Geschichte des Landes wieder zum Leben. Zimelien aus dem Besitz des Landes - aus dem Landesarchiv, der Landesbibliothek und dem Landesmuseum, die nur selten gezeigt werden, repräsentieren Meilensteine aus zwei Jahrtausenden Geschichte und Kultur des Landes. Die Zeitreise beginnt mit der Hinterlassenschaft der Kelten, führt in die römische Provinz Pannonien und folgt den Spuren des Hl. Severin. Als babenbergische Mark erlangte das Land allmählich seine heutige Größe. Klostergründungen erschlossen das Land und machten es urbar. Nach dem Tod des letzten Babenbergers ging es nach einem kurzen böhmischen Intermezzo in habsburgischen Besitz über. Wertvolle Exponate dokumentieren die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Feinden von außen, die Zeit unter ungarischer Herrschaft, die ersten Einfälle der Türken, die das Land verwüsteten. Aber auch innere Konflikte bedrohten die friedliche Entwicklung, ließen über Nacht den Nachbarn zum Feind werden. Die Glaubenskämpfe der Reformation und Gegenreformation spalteten das Land. Das osmanische Reich bedrohte mit seinen Expansionsgelüsten den Fortbestand von außen. Aber selbst in diesen gefahrvollen Zeiten wurden vielfältige kulturelle und künstlerische Leistungen im Auftrag der Klöster, des Adels und der Bürger erbracht, deren Zeugnisse bis heute das Bild Niederösterreichs prägen. Die Zeitreise endet im Revolutionsjahr 1848. Eine Fortsetzung erfährt die Schau 2010 mit dem zweiten Teil der Ausstellung (1848 bis zur Gegenwart). |
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Informationen: http://www.landesmuseum.net | ||
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