Wien (pwk) - Die Außenhandelsstelle Ankara veranstaltete vom 3. – 6. November einen Austria Showcase
– Der Türkische Markt für Erneuerbare Energien – in Ankara und Istanbul sowie zeitgleich eine Katalogausstellung
an der Erneuerbaren Energiemesse RENEX. Im Vorfeld wurde eine Studie zu Geschäftsmöglichkeiten im Erneuerbaren
Energiebereich erstellt und in Österreich präsentiert.
„Nachdem zu Beginn des kommenden Jahres mit einer Novelle des Gesetzes für Erneuerbare Energien gerechnet
wird, die zu einer substantiellen Anhebung der Erzeugertarife führen sollte, kommt die Veranstaltung in der
Türkei gerade rechtzeitig“, zeigte sich Richard Bandera, österreichischer Handelsdelegierter in Ankara
überzeugt. Die insgesamt 12 teilnehmenden österreichischen Unternehmen konnten sich bei Ihren Gesprächsterminen
mit türkischen Institutionen, Energieinvestoren und Financiers von den Geschäftsmöglichkeiten in
diesem 72 Mio. Einwohnermarkt, dessen Energiebedarf sich bis 2020 verdoppeln wird, persönlich überzeugen.
Profitieren konnten die österreichischen Teilnehmer von der Vormachtstellung der österreichischen Kraftwerkswirtschaft,
die schon in der Vergangenheit zum Top-Ausrüster in der Türkei avanciert ist.
Während der Veranstaltung konnten bereits erste Erfolge verzeichnet werden. So erhielt die oberösterreichische
Firma Fronius International bereits einen ersten Probeauftrag zur Ausrüstung von 30 MW Solarkollektoren. Auch
die Kärntner Kioto Photovoltaics konnte die Bestellung einer Testanlage seitens des österreichisch-türkischen
Joint-Ventures von Verbund und Sabanci - EnerjiSA erhalten und führte mit einem der größten Investoren
in der Südosttürkei bereits erste Gespräche. Die durch den Bau der Ölpipeline Baku-Tiflis-Ceyhan
in der Türkei bekannte Innsbrucker ILF Beratende Ingenieure ZT Gesellschaft kehrte mit einem Planungsauftrag
in Höhe von 100.000 Euro zurück, Strabag steht nach der Reise im Gespräch, fünf Staustufen
einer Wasserkraftwerkskaskade zu errichten und die Kärntner Bären Batterien konnten das 940 MW Gaskraftwerk
Bandirma mit einer der größten Batterieanlagen beliefern.
Türkei rechnet im kommenden Jahr wieder mit leichtem Wirtschaftswachstum
Zwar ist die Weltfinanzkrise auch an der Türkei nicht spurlos vorübergegangen, allerdings rechnet
man im kommenden Jahr bereits wieder mit einem leichten Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent. „Damit sollte die
für 2008 angepeilte Milliardengrenze österreichischer Exporte in die Türkei spätestens 2011
überschritten werden können“, so Bandera vorsichtig optimistisch.
Ein Quantensprung ist bei den österreichischen Investitionen in der Türkei gelungen. Während 2002
noch von einem österreichischen Investitionsvolumen von 150 Mio. Euro in der Türkei ausgegangen wurde,
konnte innerhalb von sieben Jahren eine „Verfünfzehnfachung“ erzielt werden und Österreich vom 25. auf
den 10. Platz der größten Investoren des Landes vorrücken. Unter Berücksichtigung des „Bank
Austria-Effektes“, durch den Österreich 2008 zum Shareholder der Yapi Kredi-Aktien avanciert ist, gehört
Österreich zu den 3 einflussreichsten ausländischen Investoren in der Türkei. Falls Verbund und
OMV ihre Investitionspläne unvermindert umsetzen, könnte Österreich bald zum zweitgrößten
Investor avancieren. Im ersten Halbjahr 2009 rangierte unser Land bereits an 1. Stelle in der türkischen FDI
Statistik. |