Mölzer: Belgiens Notnagel soll nun EU-Notnagel werden
Van Rompuy wurde nur deshalb belgischer Ministerpräsident, weil dessen Vorgänger
mit Regierungsbildung scheiterte - EU-Spitzenposten werden nach Negativauslese besetzt
Wien (fpd) - Die Diskussionen über die Besetzung des Postens des künftigen EU-Ratspräsidenten
nähme immer skurrilere Ausmaße an, sagte der freiheitliche Delegationsleiter im Europäischen Parlament,
Andreas Mölzer. "Wenn nun dem Vernehmen nach der belgische Ministerpräsident Herman van Rompuy Ratspräsident
werden soll, dann ist dazu nur zu sagen, dass Belgiens Notnagel nun EU-Notnagel werden soll. Denn bekanntlich wurde
Rompuy nur deshalb belgischer Regierungschef, weil dessen Vorgänger Leterme mit der Regierungsbildung kläglich
gescheitert war", betonte Mölzer.
Damit werde einmal mehr deutlich, so der freiheitliche EU-Mandatar, dass die Qualifikation für EU-Spitzenposten
in Scheitern bei Wahlen, Farblosigkeit und faulen Kompromissen bestehen. "Bekanntlich ist ja auch Kommissionspräsident
Jose Manuel Barroso der schwächste und kleinste gemeinsame Nenner von Christdemokraten und Sozialdemokraten.
Gleiches trifft auf den künftigen österreichischen EU-Kommission Johannes Hahn zu, der nur deshalb nach
Brüssel entsendet wird, weil sich Rot und Schwarz auf keine andere Person einigen konnten", erklärte
Mölzer.
Angesichts des erbärmlichen Schauspiels, das derzeit in Brüssel geboten werde, sei es nicht verwunderlich,
wenn sich immer mehr Bürger mit Grausen von der Europäischen Union abwendeten. "Wenn man sich die
Probleme anschaut, vor denen Europa steht, etwa die Bewältigung der Wirtschaftskrise oder die Massenzuwanderung,
dann ist es traurig, dass die EU-Spitzenposten nach einer Negativauslese besetzt werden", schloss der freiheitliche
Europa-Abgeordnete. |