Bozen (lpa) - In zwei getrennten Grenzgebieten zwischen Bolivien, Peru und Argentinien soll entlang der
ältesten Kulturdenkmäler der Tiahuanaco-Hochkultur mit einem Netz von Fernwanderwegen und thematischen
Parcours ein einzigartiges Tourismusangebot entstehen. Eine Delegation aus Südamerika hat in den vergangenen
drei Wochen das Erfolgsrezept des Südtiroler Tourismus studiert und sich Impulse für die wirtschaftliche
Entwicklung ländlicher Regionen geholt.
Eine Delegation aus Perù, Bolivien und Argentinien hat in den vergangenen drei Wochen im Rahmen des EU-Projektes
URB-AL III das Erfolgsrezept der Südtiroler Tourismusmacher studiertEine Delegation aus Perù, Bolivien
und Argentinien hat in den vergangenen drei Wochen im Rahmen des EU-Projektes URB-AL III das Erfolgsrezept der
Südtiroler Tourismusmacher studiert
Die Delegation aus Perù, Bolivien und Argentinien hielt sich im Rahmen des Projektes URB-AL III der Europäischen
Kommission in Südtirol auf. Südtirol ist seit Jahresbeginn gemeinsam mit der Provinz Frosinone und der
interregionalen Organisation OICS (Osservatorio Interregionale per la Cooperazione allo sviluppo) und sechs südamerikanischen
Gemeinden an dem von der EU unterstützten Programm "Fronteras Turisticas" beteiligt.
Ziel dieses Programms ist es, ein integriertes Netz von Fernwanderwegen und thematischen Parcours zu schaffen,
um den Tourismus in den Grenzgebieten zwischen Bolivien, Peru und Argentinien zu fördern und gleichzeitig
die Kultur und Sprache der dort ansässigen Aymara- und Quechuagemeinschaften aufzuwerten, deren Kultur mit
der Kolonialisierung fast ausgelöscht wurde. Heute sprechen je nach Region nur noch zwei bis 20 Prozent der
Bevölkerung die ursprüngliche Sprache der Aymara.
Mit Finanzierungshilfe der Europäischen Kommission soll durch das Programm der Grundstein für ein ökologisch
und sozial nachhaltiges Tourismusmodell gelegt werden. Seit Beginn der Zusammenarbeit im Jänner 2009 haben
beinahe 40 weitere Gemeinden in den drei Ländern ihr Interesse an einer Teilnahme am Programm bekundet.
Im Rahmen des Programms "Fronteras Turisticas" fand in den vergangenen drei Wochen ein Fortbildungskurs
für zwölf Techniker und Gemeindefunktionäre im Tourismusbereich aus Bolivien, Peru und Argentinien
statt. In praktischen sowie theoretischen Unterrichtseinheiten konnten die Teilnehmer in Südtirol Eindrücke
und Know-how sammeln. So besuchten unter anderem sie den Naturpark Sextner Dolomiten, den Tourismusverband Tauferer
Ahrntal, trafen sich mit Vertretern des Südtiroler Bauernbundes, sahen sich Buschenschänke an, begingen
einen Teil des Europäischen Fernwanderweges E5 und diskutierten mit Universitätsprofessoren. |