Südtirol als Impulsgeber für südamerikanische Tourismusentwicklung   

erstellt am
11. 11. 09

Bozen (lpa) - In zwei getrennten Grenzgebieten zwischen Bolivien, Peru und Argentinien soll entlang der ältesten Kulturdenkmäler der Tiahuanaco-Hochkultur mit einem Netz von Fernwanderwegen und thematischen Parcours ein einzigartiges Tourismusangebot entstehen. Eine Delegation aus Südamerika hat in den vergangenen drei Wochen das Erfolgsrezept des Südtiroler Tourismus studiert und sich Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung ländlicher Regionen geholt.

Eine Delegation aus Perù, Bolivien und Argentinien hat in den vergangenen drei Wochen im Rahmen des EU-Projektes URB-AL III das Erfolgsrezept der Südtiroler Tourismusmacher studiertEine Delegation aus Perù, Bolivien und Argentinien hat in den vergangenen drei Wochen im Rahmen des EU-Projektes URB-AL III das Erfolgsrezept der Südtiroler Tourismusmacher studiert

Die Delegation aus Perù, Bolivien und Argentinien hielt sich im Rahmen des Projektes URB-AL III der Europäischen Kommission in Südtirol auf. Südtirol ist seit Jahresbeginn gemeinsam mit der Provinz Frosinone und der interregionalen Organisation OICS (Osservatorio Interregionale per la Cooperazione allo sviluppo) und sechs südamerikanischen Gemeinden an dem von der EU unterstützten Programm "Fronteras Turisticas" beteiligt.

Ziel dieses Programms ist es, ein integriertes Netz von Fernwanderwegen und thematischen Parcours zu schaffen, um den Tourismus in den Grenzgebieten zwischen Bolivien, Peru und Argentinien zu fördern und gleichzeitig die Kultur und Sprache der dort ansässigen Aymara- und Quechuagemeinschaften aufzuwerten, deren Kultur mit der Kolonialisierung fast ausgelöscht wurde. Heute sprechen je nach Region nur noch zwei bis 20 Prozent der Bevölkerung die ursprüngliche Sprache der Aymara.

Mit Finanzierungshilfe der Europäischen Kommission soll durch das Programm der Grundstein für ein ökologisch und sozial nachhaltiges Tourismusmodell gelegt werden. Seit Beginn der Zusammenarbeit im Jänner 2009 haben beinahe 40 weitere Gemeinden in den drei Ländern ihr Interesse an einer Teilnahme am Programm bekundet.

Im Rahmen des Programms "Fronteras Turisticas" fand in den vergangenen drei Wochen ein Fortbildungskurs für zwölf Techniker und Gemeindefunktionäre im Tourismusbereich aus Bolivien, Peru und Argentinien statt. In praktischen sowie theoretischen Unterrichtseinheiten konnten die Teilnehmer in Südtirol Eindrücke und Know-how sammeln. So besuchten unter anderem sie den Naturpark Sextner Dolomiten, den Tourismusverband Tauferer Ahrntal, trafen sich mit Vertretern des Südtiroler Bauernbundes, sahen sich Buschenschänke an, begingen einen Teil des Europäischen Fernwanderweges E5 und diskutierten mit Universitätsprofessoren.
     
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