LR Berger trifft Landwirtschaftskammer: Austausch und EU-Politik   

erstellt am
10. 11. 09

Bozen (lpa) - Eine Delegation der österreichischen Landwirtschaftskammer, angeführt von deren Präsident Gerhard Wlodkowski, hat Landesrat Hans Berger an der Laimburg empfangen. Im Gespräch ging es vor allem um die Agrarpolitik und die wirtschaftliche Lage der Bauern. Aber auch eine Kritik Bergers an Österreichs Entscheidung über die Besetzung des EU-Kommissarspostens hatte ihren Platz.

"Ich bedauere sehr, dass aufgrund interner politischer Uneinigkeiten das fast schon auf dem Silbertablett servierte EU-Agrarkommissariat für Österreich verloren gegangen ist", so Berger. Hätte sich die österreichische Regierung darauf verständigt, Wilhelm Molterer als Kommissar nach Brüssel zu schicken, wäre das Agrarkommissariat nach der Ära Franz Fischler wieder in österreichische Hand gelangt. "Das wäre für die Landwirtschaft im Alpenbogen und vor allem auch für unsere Berglandwirtschaft von Vorteil gewesen, nicht zuletzt, weil Molterer ein Kenner der Materie und der Anliegen der Berglandwirtschaft ist", erklärt der Landesrat.

Neben der Agrarpolitik wurde an der Laimburg auch die wirtschaftliche Situation der Bauern, zumal jener im Berggebiet, analysiert. "Ich kann sagen, dass die österreichischen Gäste mit Hochachtung und in manchen Bereichen vielleicht auch ein bisschen neidisch auf unsere Situation blicken, weil sich die Situation der Bauern in Südtirol in vielen Bereichen positiver darstellt, als in anderen Ländern", so Berger.

Dafür unterstreicht der Landesrat allerdings, dass gerade auf EU-politischem Parkett die Arbeit für die Landwirtschaft in Österreich leichter sei als in Italien. "Das hängt auch mit den homogeneren Bundesländern zusammen, die etwa gemeinsam ein Förderprogramm für den ländlichen Raum ausarbeiten können, während in Italien jede Region ihr eigenes Süppchen kocht", so Berger, der deshalb die flexiblere und einfachere Umsetzung von EU-Programmen in Österreich hervorhebt.

Der Austausch zwischen Landesrat Berger, seiner Landesabteilung Landwirtschaft und der österreichischen Landwirtschaftskammer soll demnächst bei einem Gegenbesuch fortgesetzt werden: "Es ist immer wichtig, den Vergleich mit anderen Systemen zu suchen und so neue Ideen aber auch Partnerschaften zu entwickeln", so Berger.
     
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