3. Grazer Humboldt-Kolleg im Zeichen der Zeit   

erstellt am
10. 11. 09

Das Phänomen Zeit und seine Dimension in Kultur und Wissenschaft
Graz (lk) - „Zeit" ist nicht zufällig das meistverwendete Hauptwort in der deutschen Sprache, Zeit ist ein entscheidender Faktor in allen Lebensbereichen, so auch in der Kunst und Wissenschaft. Auf dem bereits dritten Grazer Kolleg der deutschen Alexander-von-Humboldt-Stiftung setzen sich zwischen 9. und 14. November Wissenschafterinnen und Wissenschafter unterschiedlichster Fachrichtungen und aus allen Teilen der Welt unter dem Arbeitstitel „Phänomen Zeit - Dimensionen und Strukturen in Kultur und Wissenschaft" mit diesem Thema auseinander. Eröffnet wurde der Kongress heute (10.11.2009) im Grazer Meerscheinschloss vom Präsidenten des Österreichischen Humboldt-Klubs, Universitätsprofessor Dr. Dietmar Goltschnigg, der neben einer Reihe hochrangiger Vertreter aus dem wissenschaftlichen Bereich auch die deutschen und kroatischen Botschafter Ihre Exzellenzen Hans Henning Blomeyer-Bartenstein und Dr. Zoran Jasic, der als Humboldtianer auch selbst vortragen wird, sowie Landeshauptmann Mag. Franz Voves und Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl begrüßte.

Goltschnigg unterstrich die Bedeutung von Zeit in der Gegenwart: "Moderne und Zeit sind mittlerweile austauschbare Begriffe geworden, sie sind geradezu identisch. Die Stadt Graz bietet nicht zuletzt wegen ihres Wahrzeichens, dem Uhrturm auf dem Schlossberg, den geeigneten Diskussionsrahmen für diesen Kongress." Auch in der Politik müsse der Zeit eine wichtigere Rolle zukommen, betonte der Landeshauptmann: "Um die Menschen in dieser epochalen Krise bestmöglich unterstützen zu können, braucht es auch in der Politik eine Entschleunigung. Schnelle und kurzsichtige Entscheidungen bringen da nichts, darum werden wir weiterhin danach trachten, eine langfristige und nachhaltige Politik zu machen", so Voves, der den Teilnehmerinnen und Teilnehmern fruchtbare Gespräche auf höchstem Niveau wünschte.

Die erste nach Alexander von Humboldt benannte Stiftung wurde nach dem Tod des Naturforschers 1860 in Berlin gegründet mit dem Ziel, Forschungsreisen deutscher Wissenschafter in andere Länder zu unterstützen. Längst haben die Kongresse der Humboldt-Stiftung als interdisziplinäre Gesprächsforen internationale Bekanntheit erlangt und dienen mitunter jungen Akademikern als Bühne, auf der sie erstmals vor einem breiten Fachpublikum vortragen können. Heute gehören rund 23.000 Wissenschaftler aus 130 Ländern der Welt dem Humboldt-Netzwerk an, 200 davon kommen aus Österreich. Unter den Mitgliedern der Humboldt-Stiftung, die ihren Sitz in Bonn-Bad Godesberg hat, finden sich auch 41 Nobelpreisträger.
     
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