Qualm und Rauch im Karikaturmuseum Krems   

erstellt am
10. 11. 09

Neue Ausstellung "Tabak in der Karikatur" vom 15. November 2009 bis 7. April 2010
Krems (karikaturmuseum) - Als sich Sir Walter Raleigh - Seefahrer, Dichter und Günstling von Königin Elisabeth I. - in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts lässig eine Pfeife ansteckt und das herbe Aroma des Tabaks im Mund schmeckt, kreiert er einen Trend. Er macht das Rauchen salonfähig.

Zeitsprung. April 2008. Das neue Rauchergesetz. Verschämte und Beklemmte treiben sich in Ecken rum, inhalieren ihre Zigaretten und ernten böse Blicke. Raucher sind wie neue Outlaws. Ein Gesetz teilt die Gesellschaft.

Mit dem Abziehen des Rauches, kommt ein alter Diskurs: Egal ob geschnupft, gekaut oder geraucht - seit Beginn seiner Verbreitung sorgt Tabak für geteilte Meinungen. Und damit für den zündenden Stoff aus dem Karikaturistenträume gemacht sind.

Das Karikaturmuseum Krems präsentiert vom 15. November 2009 bis 7. April 2010 in Zusammenarbeit mit der Sammlung JTI/ Austria Tabak eine umfassende Ausstellung zum Thema "Tabak in der Karikatur. Im Rahmen dieser Ausstellung werden rund 160 Werke, großteils aus der Sammlung JTI/ Austria Tabak, aber auch aus den Beständen des Wilhelm-Busch-Museums Hannover, aus dem Karikaturmuseum Krems / Sammlung des Landes Niederösterreich und aus Privatbesitz präsentiert.

Vertreten sind Künstler wie William Hogarth, Honoré Daumier, Wilhelm Busch, Fritz Schönpflug, Edward Sorel, Rudi Klein, Manfred Deix, Tex Rubinowitz, Gerhard Haderer, Achim Greser & Heribert Lenz und viele andere.

Der inhaltliche Bogen der Ausstellung spannt sich vom 17. Jahrhundert, als erste satirische Flugschriften die unterschiedlichen Formen des Tabakkonsums kommentierten, bis hin zur aktuellen Raucher-/ Nichtraucherdebatte. Dabei geben historische Werke einen Überblick über die gesellschaftliche Rolle und die Entwicklung des Tabakkonsums in Europa. Thematisiert werden im historischen Kontext die unterschiedlichsten Formen des Konsums (Schnupfen, Kauen, Rauchen), die Schädlichkeit übermäßigen Gebrauchs, gesellschaftliche Konventionen, die mit Tabakkonsum in Verbindung gebracht werden, aber auch die Emanzipation der Frau im Zusammenhang mit Tabak.

Zeitgenössische Arbeiten belegen die Aktualität des Themas, vor allem auch in Anbetracht des momentan sehr kontrovers diskutierten Rauchverbotes innerhalb der EU. Im Ironimus-Kabinett werden parallel dazu 50 ausgewählte Arbeiten von Ironimus präsentiert, eine Auswahl aus den Publikationen "No Smoking" (1958) und "Des Rauchers Lust" (1990).

Die KuratorInnen der Ausstellung sind Sabine Fellner und Georg Thiel (Sammlung JTI/ Austria Tabak).

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Residenz Verlag zum Preis von Euro 16,90.

"Tabak in der Karikatur"
15. November 2009 bis 7. April 2010
     
Informationen: http://www.karikaturmuseum.at    
     
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