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"Dialog Hochschulpartnerschaft" |
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erstellt am
23 11. 09
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Hahn:
ist Startschuss für ideologiefreie und faktenbasierte Diskussion
Ausgleichszahlungen mit Deutschland führen nicht zum Ziel - Verantwortung für
unsere Hochschulen liegt in Österreich
Wien (bmwf) - Als "Startschuss für eine ideologiefreie und faktenbasierte Diskussion"
sieht Wissenschaftsminister Johannes Hahn den "Dialog Hochschulpartnerschaft" am 25.11., zu dem er sämtliche
Hochschulpartner/innen geladen hat. "Auch die SPÖ ist eingeladen, ihre alten Denkschablonen in der Löwelstraße
zu lassen und an der Zukunft der heimischen Universitäten und Fachhochschulen mitzuarbeiten."
Angesichts des Rufes aus der SPÖ nach Ausgleichszahlungen mit Deutschland und einer "gesamteuropäischen"
Lösung zeigt sich der Wissenschaftsminister verwundert über das europäische Verständnis der
Unterrichtsministerin und SPÖ-Wissenschaftssprecherin. Ausgleichzahlungen führen nicht zum Ziel und "die
Verantwortung für unsere Hochschulen liegt in Österreich".
"Die Lösung für sämtliche Herausforderungen an den heimischen Unis kann nicht in unrealistischen
Geldflüssen zwischen Deutschland und Österreich liegen. Das wäre eine verkürzte Sichtweise.
Die zielführende Antwort ist vielmehr eine ehrliche Diskussion darüber, wie wir den Hochschulzugang künftig
regeln", betonte Hahn.
Der Zustrom an deutschen Numerus Clausus-Flüchtlingen sei nicht das Grundproblem, sondern der Tropfen, der
in Österreich das Fass zum überlaufen bringe. Denn: Die SPÖ klammert sich seit den 1970er Jahren
an den freien Hochschulzugang. Allerdings: Es sei damit - wie auch Studien belegen - nicht gelungen, mehr Studierende
aus sozial schlechter gestellten Bevölkerungsgruppen eine Hochschulbildung zu ermöglichen. Hingegen gebe
es an Fachhochschulen, die bekanntlich Aufnahmeverfahren durchführen und zumeist Studienbeiträge einheben,
eine bessere soziale Durchmischung. Und selbst Kanzler Faymann habe bereits auf das Erfolgsmodell Fachhochschule
als "ein gutes Beispiel dafür, wie eine Regulierung funktionieren kann" hingewiesen. Abschließend
hält Hahn fest: "Ich erwarte mir eine ehrliche Diskussion über sämtliche Fragestellungen, die
es zu beantworten gibt, damit wir unsere Unis und Fachhochschulen positiv weiterentwickeln können. Klar ist:
Maßgeblich für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes ist die Zahl der Absolventinnen und Absolventen,
die gilt es zu steigern. Dieses Ziel sollten wir alle teilen, über den Weg dorthin müssen wir nun Konsens
erzielen." |
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Rudas: Mit Vogel-Strauß-Politik ist niemandem geholfen"
Niemand hindert Hahn Ausgleichszahlungen zu verhandeln und sich für EU-Primärrechtsänderung
einzusetzen
Wien (sk) - SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas zeigt sich über den "geringen
Kampfesmut" von Wissenschaftsminister Hahn überrascht: "Niemand hindert Hahn daran, Verhandlungen
mit Deutschland über eigentlich längst fällige Ausgleichszahlungen zu führen." Vorsitzender
der Rektorenkonferenz Christoph Badelt und Karlheinz Töchterle, Rektor der Universität Innsbruck, gelten
als Befürworter von fairen Ausgleichszahlungen: "Der Wissenschaftsminister wäre gut beraten, seinen
Rektoren zuzuhören und deren Vorschläge ernst zu nehmen. Dann wäre ihm klar, dass Verhandlungen
um Ausgleichszahlungen erstens möglich sind und zweitens auch viel zur Problembewältigung beitragen können",
so Rudas, die weiters betonte, dass mit einer "Vogel-Strauß-Politik" in einer so sensiblen Frage
niemandem geholfen sei. Auch die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) fordert Ausgleichszahlungen
Deutschlands. Hier sei Minister Hahn gefordert, sich im Zuge des Hochschuldialogs konstruktiv mit dieser Forderung
auseinanderzusetzen.
Wegschauen, den Kopf in den Sand stecken und den StudentInnen Steine in den Weg zu legen, schade den Universitäten
und behindere die Studierenden beim Studieren. "In Sachen Europarecht empfehle ich Herrn Hahn sich künftig
besser zu informieren: Niemand hindert ihn daran, sich für eine Änderung des Primärrechts einzusetzen
- eine europäische Lösung ist möglich", betont die SPÖ-Bundesgeschäftsführerin.
Laura Rudas fordert Hahn daher auf, "umgehend Verhandlungen mit dem Nachbar aufzunehmen, anstatt ständig
die längst zu Grabe getragenen Studiengebühren exhumieren zu wollen". Lieber Österreichs Studierende
zu beschränken als mit Deutschland zu verhandeln sei kein gangbarer Weg. Österreichische Universitäten
seien schließlich nicht dazu da, um ÄrztInnen für Deutschland auszubilden. |
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Petzner: BZÖ-Hochschul-Reformkonzepte von Faymann und Schmied übernommen
Zugangsbeschränkungen, Ausgleichszahlungen und eine
verpflichtende Studieneingangsphase sind BZÖ- Vorschläge
Wien (bzö) - "Die Forderungen von Unterrichtsministerin Schmied zu einer Hochschulreform und
der von Bundeskanzler Faymann in der Tageszeitung "Der Standard" geäußerte Wunsch nach eine
Ausgleichszahlung für deutsche Studenten sind eine klare Bestätigung für die Bildungs- und Hochschulpolitik
des BZÖ", kommentierte BZÖ-Generalsekretär Stefan Petzner diesbezügliche Aussagen. Für
Petzner ist es unumstritten, dass das BZÖ "die einzige Oppositionspartei ist, die richtungweisende Reformkonzepte
mit Hand und Fuß hat."
Zugangsbeschränkungen, Ausgleichszahlungen - um der Flut der Numerus-Clausus-Flüchtlinge Herr zu werden
- und eine verpflichtende Studieneingangsphase sind BZÖ- Vorschläge, erinnerte Petzner. Wenn diese Ideen
nun von der SPÖ übernommen werden, um Ordnung in das Bildungschaos zu bringen, dann sei dies der Beweis,
dass "das BZÖ im Bildungsbereich die einzige Reformpartei ist", so Petzner. |
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"trend": Faymann ist für Uni-Zugangsregeln
Bundeskanzler Werner Faymann plädiert für Studieneingangsphasen an den Universitäten
Wien (trend) - Bundeskanzler Werner Faymann plädiert in einem am 23.11. erschienenen Interview
mit dem Wirtschaftsmagazin "trend" wieder für Zugangsregelungen für Universitäten. "Ich
sage: Ja, die Universität braucht Regelungen", so der Kanzler, "alles andere ist völlig unrealistisch."
Auf die Frage, wie diese Regelungen aussehen sollen, antwortet Faymann: "Ich habe nie gesagt, dass morgen
der Numerus Clausus kommt. Es gibt im bestehenden Universitätsgesetz den so genannten Notfallsparagraphen,
der sagt, dass die Institute, wenn die Studienbedingungen nicht mehr vertretbar sind, Zugangsregelungen einführen
können. Das erfordert kein neues Gesetz, aber einen Beschluss der Bundesregierung, dieses Gesetz auszuweiten.
Ich will das" erklärt Faymann im "trend".
Das Zeugnis einer künftigen Zentralmatura will er nicht als Eingangshürde verwenden: "Mir gefällt
eine Studieneingangsphase besser, weil sie darauf Rücksicht nimmt, wer sich wofür im Leben interessiert."
Das Ziel der Bundesregierung, das Universitätsbudget bis 2020 auf zwei Prozent des BIP zu heben, betrachtet
Faymann als "sehr engagiert" und sieht nur in der Wiederherstellung von kräftigem Wirtschaftswachstum
die Chance, dieses Ziel zu erreichen: "Nur zusätzliches Wachstum kann die Universitätsreform finanzieren.
Gibt es das Wachstum nicht, haben wir alle Sorgen dieser Welt." Bedauern äußert der Kanzler darüber,
in seinem ersten Jahr als Regierungschef in der Bildungsfrage "zu wenig Druck entfacht" zu haben. Da
könnten wir schon weiter sein." |
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ÖH: Wir brauchen mehr, nicht weniger Studierende
Beschränkungen sind der falsche Weg
Wien (öh) - In der aktuellen Ausgabe des "Trend" spricht Kanzler Faymann erneut davon
Bildungshürden installieren zu wollen. "Faymann will über Notfallparagraphen und Studieneingangsphasen
junge Menschen vom Studium fernhalten", sagt Sigrid Maurer vom Vorsitzteam der ÖH. "Eingangsphasen
sind auf den Universitäten schon längst Realität. Sie dienen laut Gesetz der Orientierung und nicht
der Selektion!", so Maurer weiter.
Die von Faymann geforderte Anwendung des Notfallparagraphen 124b wird von der ÖH Bundesvertretung strikt abgelehnt.
"Lösungen für überfüllte Hörsäle sind nicht Beschränkungen sondern ein
Ausbau der Studienplätze und eine bessere Finanzierung", so Eva Maltschnig, Generalsekretärin der
ÖH Bundesvertretung.
"Faymann will den Studierenden immer noch weis machen, es gäbe einen Unterschied zwischen Zugangsregelungen
und Zugangsbeschränkungen. Es wird Zeit, dass er die Studierenden ernst nimmt und nicht mit Wortspielereien
an der Nase herumzuführen versucht", sagt Thomas Wallerberger vom Vorsitzteam der ÖH Bundesvertretung.
"Wenn Faymann zugibt, er habe in Bildungsfragen "zu wenig Druck entfacht" kann man nur zustimmen.
Der Kanzler muss jetzt die Verantwortung übernehmen und seinen Koalitionspartner wachrütteln. Pröll
muss einen Finanzierungsplan vorlegen, Faymann zu einem Konvent einladen in dem endlich eine breite Diskussion
über die Anforderungen an unser Bildungswesen geführt wird", so Maurer und Wallerberger abschließend.
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