Berlakovich zeichnet Gewinnerinnen des Bäuerinnen-Wettbewerbs aus   

erstellt am
23. 11. 09

Ländlich – Engagiert – Außergewöhnlich sind die Bäuerinnen des Jahres 2009
Wien ((bmlfuw) - „Ländlich, engagiert und außergewöhnlich“. Das waren die Vorgaben für die Teilnahme an diesem vom Lebensministerium ausgerufenen Wettbewerb. 150 Bäuerinnen haben Projekte eingereicht, die das Leben am Hof lebenswert erhalten. „Ich bin begeistert von den vielen innovativen Projekten“, urteilt Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich. „Unsere Bäuerinnen sind aktiv und lassen sich Großartiges einfallen, um den Betrieb abzusichern.“
Schon immer waren die Bäuerinnen mit Engagement im Einsatz für Hof und Familie; in der modernen Landwirtschaft sind sie zudem noch gefordert, Konzepte für die Zukunft zu entwickeln. Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich zeichnete am Abend des 20.11. die besten dieser Konzepte im Palmenhaus Schönbrunn aus, die eine achtköpfige Jury unter Vorsitz von DI Brigitte Mang (Direktorin Bundesgärten Wien-Innsbruck) ausgewählt hat. Die drei Gewinnerinnen erhalten je 3.000 Euro.

Kategorie Wirtschaft und Innovation
Sonja Huber aus Schiedlberg, Oberösterreich, ist mit ihren „Bestleitner Wildhendln“ Preisträgerin in der Kategorie „Wirtschaft und Innovation.“ Die rückläufigen Erzeugerpreise in der Schweinemast und in der Getreideproduktion haben eine Neu-Orientierung auf dem gemischten Ackerbaubetrieb notwendig gemacht. Der Mut zur erfolgreichen Umstellung des Betriebs und das innovative Produkt waren die Hauptgründe für die Auszeichnung.
Die naturverbundene Haltung mit viel frischer Luft, großzügigem Auslauf auf Wiesen und Futter von eigenen Feldern resultieren in hoher Fleischqualität und entsprechendem Absatz der Hendl. Sonja Huber entwickelt ständig neue Produkte wie den Wildhendlleberkäse, der schon die GENUSS SALON Auszeichnung in Gold erhalten hat. Die Spezialitäten werden nur ab Hof an die gehobene Gastronomie, Seminarhotels und den Lebensmitteleinzelhandel verkauft.

Kategorie Soziales und Gesellschaft
Anna Wieselthaler von einem Acker- und Weinbaubetrieb aus Wien konnte die Jury mit ihrem „Oberlaaer Bauernadvent“ überzeugen. Diesen hat sie ins Leben gerufen, um mit dem Erlös die Behinderteneinrichtung „Dorfgemeinschaft Breitenfurt“ zu unterstützen. Seit sechs Jahren findet die Veranstaltung auf dem eigenen Betrieb statt und konnte allein im letzten Jahr 600 Besucher anlocken. Auch für die Renovierung und Pflege der „Fieberkapelle“ sowie die Schaffung und Pflege eines neuen Bildstocks zeichnet Anna Wieselthaler verantwortlich. Ihre Jahresfeste für die gesamte Gemeinde bringen finanzielle Mittel für soziale Zwecke ein.
So wird nicht nur wertvolles Kulturgut erhalten, sondern gleichzeitig der Bauernhof als Ort der Kommunikation für die landwirtschaftliche und nicht-landwirtschaftliche Bevölkerung etabliert. Das hohe soziale Engagement für eine Behinderteneinrichtung sowie die Strahlkraft des Hofes auf die umliegende Bevölkerung waren Hauptgründe für die Verleihung der Auszeichnung an Anna Wieselthaler.

Kategorie Kunst und Brauchtum
Burgi Gfrerer aus Salzburg hat die Jury mit ihrer „Volkstanz und Schuhplattlergruppe Großarltal“ überzeugt. Die Milchbäuerin mit drei Kindern initiierte eine Kindervolkstanzgruppe und fand damit sofort großen Anklang bei jungen Familien: Auf Anhieb meldeten sich 50 Kinder im Alter zwischen 5 und 12 Jahren zum Mitmachen. Nach einem Jahr intensiver Probenarbeiten gründeten sie 2005 ihren Volkstanzverein. Nicht genug damit – auch Vereinstrachten wurden für alle TeilnehmerInnen unter Anleitung von Trachtenschneiderinnen genäht. Burgi Gfrerer organisierte auch die dafür erforderlichen finanziellen Mittel von diversen Stellen.
Seither gibt es viele öffentliche Auftritte zu Festen und Feiern. Ein Höhepunkt war das Preisplattln in St. Johann im Pongau im Mai 2009. So wird heimisches Brauchtum mit Elan am Leben erhalten und direkt mit viel Freude an die junge Generation weitergegeben. Dieser Einsatz von Burgi Gferer wird nun ausgezeichnet.

Die Jury
Die Jurymitglieder unter Vorsitz von DI Brigitte Mang waren: Ministerialrätin Dr. Gertraud Pichler (Lebensministerium, im Ruhestand), Generaldirektorin Dr. Johanna Rachinger (Österreichsche Nationalbibliothek), Magdalena Rauscher-Weber (Kurier-Innenpolitik), Mag. Katrin Rödlach (Bauernbund), GF Elisabeth Anselm (Hilfswerk Österreich), Hofrat Mag. Hubert Huber (Leiter der Abteilung Land- und Forstwirtschaft, Land OÖ), Christine Demuth (Österreichische Bauernzeitung)
     
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