Wien / Eisenstadt (erste bank) - Die Zweite Sparkasse ist ab sofort auch im Burgenland tätig. Menschen,
die aus verschiedenen Gründen in eine finanzielle Notlage geraten sind, erhalten bei der Die Zweite Sparkasse
ein kostenloses Habenkonto und andere kostenlose Leistungen wie Versicherungen und Rechtsberatung. Durch diese
"Hilfe zur Selbsthilfe" sollen Betroffene wieder an einem normalen gesellschaftlichen und finanziellen
Alltagsleben teilnehmen können.
Ohne Konto kein normales Leben
Im Burgenland ist die Zahl der Privatinsolvenzen im 1. Halbjahr 2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
um 11,3% gestiegen. Diese Zahl verdeutlicht, dass Menschen immer häufiger in eine soziale oder wirtschaftliche
Notlage schlittern, die oft auch den Abbruch der Bankbeziehung zur Folge hat. Ein Bankkonto gehört heute allerdings
zur alltäglichen Grundausstattung und ist eine wichtige Voraussetzung für ein geordnetes Leben. "Das
Gehalt aber auch die Kosten für Miete, Gas oder Strom laufen über ein Bankkonto. Wer keines hat, ist
von vornherein mit Nachteilen konfrontiert. Hier kann die Zweite Sparkasse helfen", erklärt Franz Ratz,
Erste Bank Landesdirektor für das Burgenland. Das kostenlose Habenkonto der Die Zweite Sparkasse soll Menschen
in finanziell schwierigen Lebensphasen wieder eine Grundkonstante im Leben geben.
Gemeinwohl als Gründungsgedanke
Mit der Die Zweite Sparkasse wird der fast 200 Jahre alte Sparkassengedanken mit neuem Leben erfüllt.
Denn die Sparkassen wurden als Institutionen im Interesse des Gemeinwohls gegründet. Der Gründungsgedanke
der Sparkassen wird somit in die gesellschaftliche Realität des modernen Lebens übertragen. Damals wie
heute geht es darum, Menschen durch einfache Finanzdienstleistungen in ihrer Eigenverantwortung und Entwicklung
zu stärken.
Kooperation mit Caritas und Schuldnerberatung
Durch ein persönliches Schicksal oder Ereignis wie Überschuldung, Scheidung, Todesfall, Krankheit
oder Pflegebedarf geraten Personen oft in finanzielle Schwierigkeiten. Die Zweite Sparkasse versucht, diese Menschen
dabei zu unterstützen, im Leben wieder Fuß zu fassen und bietet mit dem Habenkonto und weiteren Leistungen
"Hilfe zur Selbsthilfe" an. Neben der Erste Bank und der Sparkasse Hainburg-Bruck-Neusiedl stellen die
Schuldnerberatung des Landes Burgenland und die Caritas wichtige Kooperationspartner im Burgenland dar. Das Habenkonto
ist kein singuläres Produkt für Menschen in einer persönlichen Notlage, sondern versteht sich als
ein Angebot im Rahmen eines Gesamtpakets von Beratungs- und Betreuungsleistungen durch Wohlfahrtsorganisationen
wie Caritas oder Schuldnerberatungen. Daher wurde das "Haben-Konto" auch in enger Kooperation mit diesen
Einrichtungen entwickelt. Ein bereits laufendes Betreuungsverhältnis zu einer dieser Einrichtungen, verbunden
mit einer entsprechenden Empfehlung von diesen Organisationen, ist zudem Voraussetzung für die Vergabe der
Konten.
"Wir haben die Erste Bank als treuen Partner kennen gelernt, der uns bereits seit 12 Jahren hilfreich zur
Seite steht. Unseren Caritas Sozialberatern in Eisenstadt, Oberwart und Güssing steht jetzt mit der Die Zweite
Sparkasse noch ein weiteres, ganz wichtiges Hilfsmittel zur Verfügung. Eine große Barriere auf dem Weg
aus ihrer finanziellen Misere wird durch diese Initiative der Die Zweite Sparkasse für viele Menschen in Not
im Burgenland abgebaut", ist Markus Glatz-Schmallegger, Direktor der Caritas Burgenland überzeugt.
Als zuständige Landesrätin für Konsumentenschutz und Schuldnerberatung freut sich Landesrätin
Verena Dunst über die Installierung der "Zweite Sparkasse" als "zweite Chance" für
die Menschen im Burgenland. "Gleich zu Beginn der Wirtschaftskrise habe ich Kontakt mit den Banken aufgenommen.
Dabei habe ich besonderes Augenmerk auf die Bereiche Stundungen und Zinsfreistellungen gelegt. Das Land Burgenland
setzt im Bereich der Verschuldungen die Hebel auf zwei Arten an: Durch die Hilfe bei bereits bestehender Verschuldung
durch die Schuldnerberatung und durch das neue Berufsfeld "Finanzcoach" sollen Verschuldungen bereits
im Vorfeld abgefangen werden. Die "Zweite Sparkasse" ist die optimale Fortführung der Hilfe auf
diesem Weg. Jedes Sozialangebot ist ein Hilfsangebot an die Menschen, die es brauchen. Und dass wir Menschen haben,
die es brauchen, wissen wir leidvoll", so Landesrätin Dunst. Die Zuläufe in der Burgenländischen
Schuldnerberatung wachsen stetig an. Wenn man die Beratungen des heurigen Jahres bis zum 15. November hochrechnet,
wird es 2009 wieder einen Rekord an neuen Beratungsfällen geben. (2007: 639 Fälle, 2008: 669 und 2009
bis 15. November: 617).
Gegründet von der ERSTE Stiftung in Wien
Initiiert und in Kooperation mit Caritas und Schuldnerberatung aufgebaut wurde "Die Zweite Wiener
Vereins-Sparcasse" (Die Zweite Sparkasse) von der ERSTE Stiftung, der Hauptaktionärin der Erste Bank
Gruppe. Die ERSTE Stiftung stellte auch das Gründungskapital von 5,8 Millionen Euro zur Verfügung. Seitdem
ist Die Zweite Sparkasse fast in ganz Österreich - außer Vorarlberg - präsent. Die erste "Bank
für Menschen ohne Bank" wurde im November 2006 in Wien eröffnet. Seither haben rund 5.000 Menschen
durch Vermittlung von Caritas oder Schuldnerberatung ein Bankkonto samt kostenlosem Versicherungsschutz der Wiener
Städtische Versicherung erhalten. "Die Resonanz auf unser Angebot war von Beginn an und aus jeder Richtung
ungeheuer positiv - sowohl bei den Menschen, die dieses Konto dringend brauchen, als auch bei unseren NGO-Partnern
und in der Öffentlichkeit", sagt Evelyn Hayden, Vorstandsvorsitzende der Die Zweite Sparkasse.
Das Angebot der Die Zweite Sparkasse im Überblick
- ein Basiskonto inklusive BankCard
- ein Aufbaukonto mit erhöhtem Zinssatz
- ein fakultativ wählbarer s-Aufbau-Bausparvertrag
Sowie, dank der Kooperation mit der Wiener Städtischen Versicherung:
- eine kostenlose Rechtsberatung pro Quartal und
- eine kostenlose Unfallversicherung,
- die beide automatisch mit der Kontoeröffnung verbunden sind, sowie
- eine Haushaltsversicherung zu einem für die Kunden leistbaren Betrag
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