Acht europäische Städte suchen zukunftsweisende Wege
Graz (stadt) - 120 PraktikerInnen in öffentlichen Institutionen und bei NGOs aus acht europäischen
Städten treffen sich von 25. bis 27. November im Grazer Rathaus, um Erfahrungen mit ihren Integrationsprojekten
auszutauschen und richtungsweisende Formen zur Bewältigung dieser mittlerweile weltweit zentralen Frage im
urbanen Raum zu diskutieren. „Wir wollen nicht gemeinsam jammern, sondern mit List und Lust nach Wegen in eine
vernünftige Zukunft suchen", betont Caritaspräsident Franz Küberl, dessen Institution gemeinsam
mit der Stadt Graz diesen I.C.E.(Integration-City-Exchange)-Congress organisiert. Die Schaffung einer win-win-Situsation
für MigrantInnen wie auch Angestammte sei zwar nicht einfach („Integration ist Strapaz."), aber durchaus
realistisch.. Und da gäbe es zahlreiche Best-Practice-Modelle, die sich für die eine oder andere Stadt
adaptieren ließen. Neben den Grazer TeilnehmerInnen werden jene von Middlesbrough GB), Pécs, Sofia,
Kosice, Darmstadt, Ljubljana, Triest und Bukarest ihren Umgang mit der bedeutenden Sache vorstellen.
„Wir müssen den zugewanderten Menschen Heimat geben, sonst fühlen sie sich nirgendwohin zugehörig",
sieht Mag. Siegfried Nagl die Hauptaufgabe von Bürgermeistern darin, den Rahmen für ein friedliches Zusammenleben
zu schaffen. Die aufgrund von Gewalt und/oder Armut unaufhaltsamen Wanderbewegungen erforderten öffentliche
Assistenz am (vorläufigen) Ziel. Die Dringlichkeit veranschaulichte Nagl anhand von Grazer Zahlen: Von den
255.354 mit Hauptwohnsitz in der Landeshauptstadt gemeldeten Menschen sind 37.191 Nicht-ÖsterreicherInnen,
12.825 von ihnen kommen aus der EU. Nur drei Viertel der 3.924 im Jahr 2008 Geborenen hat österreichische
Eltern.
Integration bedeutet Respekt
Küberl, der Graz bescheinigt, Integration sehr gut zu handhaben, appelliert an die österreichische
Bevölkerung, den neu Angekommenen mit Wertschätzung zu begegnen und im Sinne von sprachlicher Integration
mit ihnen gemäßigtes Hochdeutsch zu sprechen. |