Kulturamt bringt Innsbrucker KünstlerInnen nach New Orleans   

erstellt am
19. 11. 09

Innsbruck (rms) - Derzeit sind in New Orleans die Arbeiten dreier heimischer KünstlerInnen zu sehen. Im Rahmen des Künstleraustausch-Programms zwischen der Stadt Innsbruck und der UNO (University of New Orleans) haben Ursula Groser und das Ehepaar Elisabeth und Albin Schutting die Ausstellung "it is" im Künstlerviertel St. Clauds von New Orleans gestaltet. Die erfolgreiche Eröffnung fand am 14.11. statt.

Zum Ausstellungstitel "it is"
Die gemeinsame Ausstellung "it is" von Ursula Groser, Albin und Elisabeth Schutting beschäftigt sich mit Fragen des Seins auf unterschiedlichen Ebenen. Ursula Groser erforscht in ihren Installationen Wachstum und biologische Prozesse, hinterfragt die menschliche Identität in ihren Videoarbeiten. Albin und Elisabeth Schutting setzten sich in ihren Arbeiten kritisch mit dem Realitätsgehalt von Medienberichten auseinander. Ihre Malereien treten in Dialog miteinander, ebenso wie die Bilderserie "Folteropfer" von Albin Schutting, der ein Video von Elisabeth Schutting gegenübersteht.

Elisabeth und Albin Schutting zeigen gemeinsame Arbeiten, wobei die Bilder der Künstler paarweise und ohne Abstand präsentiert werden. Aktuelle Themen aus Nachrichten werden dabei in einen kunsthistorischen Kontext gestellt, bzw. verrückt. Afrikanische Flüchtlinge, Kriegsopfer und immer wieder der Journalist Friedrich Orter tauchen in berühmten Werken der Vergangenheit auf, wodurch sich neue gegenwartsbezogene Fragestellungen ergeben.

In der Arbeit "fernsehen" (Bleistiftzeichnungen und Video) werden Folteropfer (für das Thema untypisch dargestellt) und einem Fernsehzuseher gegenübergestellt. Für den Betrachter, der sich in seinem Privatraum befindet, ist das Fernsehgerät so etwas wie ein (Schein)Fenster zur Welt, zum öffentlichen Raum. Bei diesem Denkmal soll also nicht nur den Opfern menschlicher Grausamkeiten gedacht werden, sondern auch dem Rezipienten, der sich die durch die Medien gefilterten Informationen erst mühsam erfahrbar machen muss. Auf diese Art wird öffentlich gemacht, was für gewöhnlich nicht in der Öffentlichkeit stattfindet.

Ursula Groser präsentiert neben mehreren Videoarbeiten eine raumgreifende Wandinstallation, die sich netzartig über den Galerieraum ausbreitet. Ergänzt werden die zellartigen Strukturen durch ein dreidimensionales Äquivalent das aus dem Boden zu wachsen scheint. Ursula Groser beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit der Zusammensetzung von Gruppen und interpersonellen Systemen und versucht Fragen der Identität auf zu werfen.

Transatlantischer KünstlerInnenaustausch
Innsbruck und New Orleans pflegen seit 2000 einen KünstlerInnenaustausch. Von Wolfgang Falch in Zusammenarbeit mit Horst Burmann und dem Kulturamt ins Leben gerufen und betreut, erfreut sich das Austauschprogramm großer Beliebtheit. Die Kooperation mit dem Fine Arts Department der University of New Orleans ermöglicht es, dass einmal im Jahr ausgewählte Künstlerinnen und Künstler in der jeweils anderen Stadt ausstellen können.
     
Informationen: http://www.innsbruck.gv.at    
     
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