Vielseitiges Talent der "Grande Dame" des deutschsprachigen Theaters und Films geehrt
Wien (rk) - Die österreichische Schauspielerin Christiane Hörbiger ist am 18.11.
von Bürgermeister Dr. Michael Häupl mit der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold geehrt worden.
Hörbiger gehöre zu den bedeutendsten und populärsten Schauspielerinnen und begeistere seit Jahrzehnten
ein Millionenpublikum, so Häupl. Durch ihr vielseitiges Talent gelinge es der Kammerschauspielerin in den
unterschiedlichsten Rollen - von der "Buhlschaft" bis zu "Julia - Eine ungewöhnliche Frau"
zu brillieren und somit Wien als Theater- und Filmstadt zu repräsentieren.
Verbindung von "Kunst und Quote"
Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny würdigte die Verbindung aus "Kunst und Quote",
die der "Grande Dame" des deutschsprachigen Theaters und Films mit ihren Werken gelinge. Seit ihrem 16.
Lebensjahr sei Hörbiger nicht nur aus dem Schatten ihrer berühmten Schauspielereltern hervorgetreten.
Durch ihre Rollen wie etwa der Elisabeth in Schillers "Maria Stuart" oder die der Gräfin von Guldenburg
in der Serie "Das Erbe der Guldenburgs" faszinierte sie das Publikum mit einem breiten Spektrum ihrer
Schauspielkunst, so Mailath-Pokorny. "Wien bedeutete für mich Kritik, manchmal auch einseitige Liebe
und unendlichen Respekt vor den Eltern", so Hörbiger. Jetzt bedeute Wien ein Zurückkommen, eine
Sehnsucht und das Glück auch dank dieser Auszeichnung in ihrer Heimatstadt anerkannt worden zu sein.
Von der Zuckerbäckerin zur Buhlschaft
Christiane Hörbiger, Tochter des berühmten Schauspielerpaares Attila Hörbiger und Paula
Wessely, wurde im Oktober 1938 in Wien geboren. Nach dem Besuch der Handelsschule sollte Hörbiger nach dem
Wunsch ihrer Eltern Zuckerbäckerin werden, landete jedoch bereits im Alter von 16 Jahren beim Film. In den
fünfziger Jahren spielte sie unter anderem an der Seite von Rudolf Prack, Wolf Albach-Retty, Josef Meinrad
und ihrer Eltern. Hörbiger brach ihre Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar ab, nachdem sie am Wiener
Burgtheater engagiert worden war. Von 1969 bis 1971 verkörperte sie die Buhlschaft im "Jedermann".
Engagements, unter anderem an der Volksoper in Wien, dem Schauspielhaus Zürich und der Kleinen Komödie
im Bayerischen Hof bei den Salzburger Festspielen folgten. Mit der Serie "Das Erbe der Guldenburgs" gelang
ihr in den achtziger Jahren auch im Fernsehen der Durchbruch. Die 71-Jährige wurde unter anderem sechs Mal
mit der Romy für die beliebteste Schauspielerin Österreichs, dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und
Kunst I. Klasse, sowie mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien ausgezeichnet. |