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Tradition mit Groß-Ausstellungen: Geschichte des Wiener Künstlerhauses |
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Aktuelle Wien Museum-Schau über "30er Jahre" schließt
an Reihe bedeutender historischen Ausstellungen an Wien (rk) - Zwei Jahre vor seinem 150-Jahr-Jubiläum im Jahr 2011 steuert das Künstlerhaus nach einigen Turbulenzen in den letzten Jahren wieder selbstbewusst seinen eigenen Kurs. Als Standort für das "Haus der Geschichte" stand es bis 2007 ebenso zur Diskussion, wie jüngst als museumspolitische Variante für die Kunsthalle oder als Kooperationspartner des Wien-Museum: Alles - für`s erste - vorbei, die 460 Mitglieder des in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bedeutendsten Ausstellungshauses für bildende Künstler bereiten sich unter dem Titel "Metamorphosen" auf ihr Jubiläumsjahr vor, während das Wien Museum bis März 2010 zur Groß-Ausstellung "Kampf um die Stadt" einlädt. Für nicht wenige ist das seit vielen Jahren eingerüstete Haus neben dem Musikverein vor allem mit den großen kulturhistorischen Ausstellungen der 80er Jahre verbunden. Hans Holleins "Türken vor Wien"-Ausstellung (1983) mit vorgebauten überdimensionalen Feldzelt oder "Traum und Wirklichkeit" (1984), ebenso wie die "Alt-Wien"-Schau des Wien-Museum von 2004 oder die im Euro-Jahr 2008 stattgefundene "herz:rasen"-Schau sind in Erinnerung geblieben. Der heute, Mittwoch, eröffneten "Kampf um die Stadt"-Schau wird es nicht anders gehen. Laut Peter Bogner, der seit 2002 als Geschäftsführer das Künstlerhaus vertritt, ist das Haus bis heute eine "ungeheuer kraftvolle Kunstmaschine", die nicht nur Fremd-Ausstellungen zeigt, sondern, neben diversen Mitglieder-Ausstellungen, seit den 90er Jahren in den Bereichen Architektur, Mode, Neue Medien aktiv ist. Aufgrund der vielfältigen Verschränkungsmöglichkeiten vor Ort - vom Kino über Theater bis zum Off-Space - bietet der Historismusbau Möglichkeiten wie ein kleines "Centre pompidou" (Bogner). Präsident ist seit 2006 Joachim Lothar Gartner, dessen Wiederwahl Ende November in der großen Künstlerversammlung bestätigt werden könnte. August Sicard von Siccardsburg (Amtszeit: 1861/62) und der Historismus-Malerfürst Hans Markart (Amtszeit:1880-1882) stehen am Anfang der Präsidentenliste, vor Gartners Antritt im November 2006 übte der Architekt Manfred Nehrer zehn Jahre lang das Amt aus. Das "wichtigste Ausstellungshaus der Republik" (Bogner) mit seinen 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche diente lange Zeit als repräsentativer Rahmen diverser (Wiener Festwochen) Ausstellungen. In Zukunft sieht sich das selbst verwaltete Haus mit seiner wechselvollen Geschichte - die von Kaiserhaus, Adel und Bürgertum besuchten Kunstverkaufsausstellungen gehören ebenso dazu, wie die Gründung der Secession rund um Gustav Klimt als Abspaltung vom "satuierten Kunstbetrieb" und die "Entartete Kunst"-Schau der Nazis im Mai 1939 - vor allem am "Kunstplatz Karlsplatz" um. Die Wortmarke, deren Erfindung Mitglieder des Hauses beisteuerten, hat für Bogner großes Zukunftspotential. Neben dem Museumsquartier "kann der Kunstplatz Karlsplatz mit Künstlerhaus, Musikverein, Wien Museum, project space und Technischer Universität durchwegs reüssieren." Das Künstlerhaus entstand 1861 durch den Zusammenschluss zweier Künstlervereine. Nach Plänen von August Weber wurde das Gebäude zwischen 1861 und 1868 errichtet. Erweiterungen und Umbauten erfolgten unter anderem durch Andreas Streit, Friedrich Schachner und Julius Deininger. Die bekannten Künstlerstatuen an der Außenfront, die unter anderem Leonardo da Vinci und Rubens zeigen, entstanden zwischen 1877 und 1913. Nach dem Zweiten Weltkrieg,1949, kam das Künstlerhauskino dazu, 1974 auch eine Theaterbühne. Über drei Jahrzehnte vertraten die Mitglieder des Künstlerhauses als Berufsvereinigung die Interessen aller bildenden Künstler. Die "Secessionisten" rund um Gustav Klimt leiteten 1897 den langsam zurückgehenden Einfluss der Berufsvereinigung ein, der nach 1950 zum völligen Machtverlust führte. Die "Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus" wurde zu einem unter vielen Künstlervereinigungen. Neben seinen berühmten Gschnas-Feierlichkeiten, die bis in die 60er Jahre gepflegt wurden, beherbergte das Haus am Karlsplatz zur Jahrhundertwende auch eine Schützengilde mit eigener Schießstätte im Haus (1874-1940), einen Billardclub (1882-ca. 1955) wie auch einen Radfahrerverein (1895-1911). Bis in die 80er Jahre verfügte das Künstlerhaus auch über eine ansehnliche Kunstsammlung mit Werken von Markart, Klimt und Schiele. Berühmt waren auch die Künstlerhaus-Preise, die etwa an Hans Markart (1875), Franz Defregger (1885) oder Carl Moll (1896) gingen. Heute verfügt das Haus noch über einige Rembrandt-Grafiken. 1996 wäre beinahe die Kunstsammlung Essl für 99 Jahre ins Künstlerhaus eingezogen. Die Mitglieder lehnten aber ab, sodass Essl 1999 in Klosterneuburg sein eigenes Museum errichtete. |
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Informationen: http://www.k-haus.at | ||
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