Hilfe für den ländlichen Raum   

erstellt am
18. 11. 09

Neues Zentrum der Uni Graz fördert Regionalentwicklung und Wirtschaftswachstum
Graz (universität) - Die Wirtschaftskrise hat den ländlichen Raum besonders hart getroffen. Durch das geringere Bildungsniveau der Bevölkerung fehlt die Kaufkraft, Betriebe müssen schließen, und aufgrund starker Abwanderung fehlt den Gemeinden auch das Geld aus dem Finanzausgleich. Darüber hinaus geraten BürgermeisterInnen verstärkt unter Druck, weil sie etwa für schlecht abgesicherte Wanderwege oder im guten Glauben getätigte Investitionen zur Rechenschaft gezogen werden. „Im ländlichen Raum regieren durchwegs Teilzeit-OrtschefInnen, die die aktuelle Gesetzesflut nicht bewältigen können“, weiß Ao.Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek vom Institut für Österreichische Rechtsgeschichte und Europäische Rechtsentwicklung der Uni Graz. Das neu eingerichtete Forschungszentrum für Regionalwissenschaften an der Karl-Franzens-Uni soll nun Abhilfe schaffen. „Diese Einrichtung ist eine Wissensdrehscheibe für den ländlichen Raum. Wir stellen den Gemeinden Know-how in verschiedensten Bereichen zur Verfügung, um so Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung voranzutreiben“, beschreibt Leiter O.Univ.-Prof. Dr. Friedrich Zimmermann die in Österreich einzigartige Einrichtung. Konkret werden InteressentInnen unterstützt bei Rechtsangelegenheiten, bei Raumplanungsfragen oder bei Betriebsansiedelungen. Das entsprechende Fachwissen stellt auch der Gemeindexperte und Unternehmensberater Prof. Max Taucher zur Verfügung. „Viele Orte wissen gar nicht, was ihnen fehlt, wie sie etwa im Umweltschutz aktiver sein oder Energien nachhaltiger nutzen können“, berichtet Taucher aus Erfahrung.

Das interdisziplinäre Kompetenzzentrum an der Uni Graz bündelt Best-Practice-Beispiele im deutschsprachigen Raum und baut Beratungsknow-how auf. Darüber hinaus befassen sich die MitarbeiterInnen wissenschaftlich mit den Themen der Regional- und Kommunalwissenschaften.
     
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