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Neue Mittelschule |
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erstellt am
27 11. 09
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Schmied:
197 zusätzliche Klassen an rund 60 neuen Standorten genehmigt
"Wenn die ÖVP mitzieht, können wir auch alle weiteren eingereichten Standorte
genehmigen"
Wien (bmukk) - Am 27.11. tagte die Approbationskommission zur Neuen Mittelschule.
Da die ÖVP einer Ausweitung der Neuen Mittelschule bisher nicht zustimmt, mussten die Entscheidungen der Kommission
vorerst auf Basis der bestehenden gesetzlichen Regelung und des gegebenen Budgets erfolgen. Daher konnten von den
insgesamt eingereichten 357 Klassen an 143 neuen Standorten nur 197 Klassen an rund 60 neuen Standorten genehmigt
werden. Die vorerst abgelehnten Klassen und Standorte befinden sich in Kärnten, Oberösterreich und Tirol.
"Die Ablehnungen sind nicht endgültig. Wenn die betroffenen Bundesländer die ÖVP von einer
gesetzlichen Änderung und der Bereitstellung der nötigen Ressourcen überzeugen, können wir
noch für das nächste Schuljahr alle Standorte und Klassen genehmigen. Auch bei der Ermöglichung
zusätzlicher Neuer Mittelschulen in Vorarlberg im vergangenen Schuljahr hat die ÖVP erst Ende Jänner
zugestimmt. Insofern gilt: Noch haben die Bundesländer Zeit, die ÖVP zu überzeugen. Die Ausweitung
wäre jedenfalls im Interesse von SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen", so Bildungsministerin Claudia
Schmied.
In den Ländern Niederösterreich, Salzburg, Steiermark und Wien konnten alle eingereichten Standorte genehmigt
werden. In Kärnten, Oberösterreich und Tirol konnten aufgrund des enormen Andrangs nicht alle Standorte
genehmigt werden.
Um der gesetzlichen Obergrenze zu entsprechen und eine faire Behandlung dieser drei Bundesländer zu gewährleisten,
kann nur jeweils etwa die Hälfte der eingereichten neuen Klassen an neuen Standorten genehmigt werden. Die
drei Bundesländer müssen nun in einem nächsten Schritt entscheiden, welche Schulen im Rahmen des
zugewiesenen Klassen-Kontingents innerhalb ihres Bundeslandes zum Zug kommen. Daher steht die endgültige Zahl
der zusätzlichen Neuen Mittelschulen auch noch nicht fest.
Auf Basis des bestehenden gesetzlichen Rahmens genehmigte zusätzliche Klassen an neuen Standorten:
Kärnten: 36 (69 eingereicht)
Niederösterreich: 10 (10 eingereicht)
Oberösterreich: 66 (128 eingereicht)
Salzburg: 14 (14 eingereicht)
Steiermark: 3 (3 eingereicht)
Tirol: 66 (131 eingereicht)
Wien: 2 (2 eingereicht) |
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Schöffmann: Zulauf alleine ist keine Qualitätsgarantie!
Ohne Evaluierung keine Ausweitung - BM Schmied muss Gerechtigkeit schaffen: Gleiche Ressourcen
für vergleichbare Schulen!
Klagenfurt (övp-ktn) - "Dass sich mehr Eltern und Kinder für den Schulversuch der
Neuen Mittelschule interessieren, bedeutet noch nicht automatisch, dass dieses System besser ist, als das bisherige
Modell. Der Zulauf alleine ist noch keine Qualitätsgarantie! Bevor über eine uneingeschränkte Ausweitung
nachgedacht werden kann, muss die Evaluierung des Schulversuchs unbedingt abgewartet werden", erklärt
LAbg. Claudia Schöffmann in der Landtagsitzung am 26.11.
Mit den 23 Standorten, die in Kärnten am Schulversuch teilnehmen, liege man bereits eindeutig über der
vorgeschriebenen 10%-Grenze. Die Zulassung aller weiteren Schulen, die sich für die Neue Mittelschule interessieren,
würde einer Ausweitung auf 56% gleichkommen. Einen so drastischen Eingriff in das Kärntner Bildungssystem,
ohne fundierte Kenntnis über Erfolg oder Nichterfolg des Modells, werde die ÖVP-Kärnten auf keinen
Fall akzeptieren, führte Schöffmann aus.
Was den Schulversuch Neue Mittelschule betrifft, herrsche bisher nur in zwei Punkten Gewissheit: zum Einen verursache
das neue System wesentlich höhere Kosten, zum Anderen werden Hauptschulen durch das Mittelschul-Modell ungerecht
behandelt. "Hauptschulen, die bisher erfolgreich gearbeitet haben und auch Schwerpunkte wie beispielsweise
Musik, Sport, Informatik oder Italienisch gesetzt haben, werden durch das neue Modell der Mittelschule völlig
benachteiligt, da ihnen im Vergleich weniger Ressourcen zur Verfügung stehen", so die VP-Bildungssprecherin
Schöffmann. Bildungsminsterin Schmied sei verpflichtet hier schleunigst Gerechtigkeit zu schaffen.
"Veränderungen im bisherigen Bildungssystem müssen eindeutige Vorteile für Schüler und
Eltern bringen, sonst sind sie überflüssig!" schließt Schöffmann. |
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Darmann: Jubelmeldung von Schöffmann mit "Unschärfen" gespickt!
"Neue Mittelschule" in VP-Dringlichkeitsantrag nicht erwähnt
Klagenfurt (bzö) - Zur überzogenen Jubelmeldung der persönlich geschätzten Kollegin
Abg. Claudia Schöffmann, stellte KO-Stv. LAbg. Mag. Darmann klar, dass der Antragstext bezüglich der
Erlangung weiterer Finanzmittel aus Wien natürlich auf eine Zustimmung hoffen durfte und diese auch bekam.
"Nicht mehr und nicht weniger wurde jedoch mit diesem Antrag beschlossen", so Darmann. Als ein für
Kärnten verantwortlicher Politiker musste man schlichtweg die gewonnene Einsicht der ÖVP-Kärnten
nutzen, den VP-Finanzminister um weitere Mittel zur Förderung des Schulwesens in Kärnten aufzufordern.
Weiters stellt der Klagenfurter Landtagsabgeordneter Darmann mit einem Augenzwinkern fest, dass dieser "No-Na-Antragstext
für mehr Gelder vom Bund" mit keinem Wort die "Neue Mittelschule" erwähnte und die VP-Begründung
des besagten Antrages eine "leichte inhaltliche Unschärfe" aufwies.
Die Kärntner ÖVP sollte vielmehr den bildungspolitischen Einbetonierer-Kurs der Bundes-VP verlassen und
endlich anerkennen, dass die Evaluierung der "Neuen Mittelschule" durch die bereits bekannten positiven
Reaktionen der Schüler, Eltern und betroffenen Lehrer erfolgt sei. Auch die große Anzahl an neuen Anträgen
zur Umsetzung dieses Noch-Schulversuchs in Österreich und vor allem in Kärnten sollte zum Umdenken anregen,
um doch noch mit dem BZÖ-Kärnten gemeinsam für eine Weiterentwicklung des Bildungsangebotes für
unsere Jugend zu kämpfen. "Die Kollegen der Volkspartei sollten sich nicht länger gegen eine Aufhebung
der bundesweiten 10%-Deckelung für den Schulversuch "Neue Mittelschule" verwehren und neben dem
Bewährten gleichzeitig Neues zulassen", so Darmann abschließend. |
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Walser: Schulversuch "Neue Mittelschule" falscher Weg
Grüne fordern Gemeinsame Schule aller 10- bis 14-Jährigen
Wien (grüne) - Angesichts der Ablehnung der Hälfte aller Anträge zur Genehmigung der
Modellversuche zur Neuen Mittelschule, sieht sich der Bildungssprecher der Grünen, Harald Walser, in seiner
Kritik bestätigt: "Ich habe schon letztes Jahr darauf hingewiesen, dass Schulversuche der falsche Weg
sind. Wir brauchen endlich entschiedene Schritte hin zur Gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen statt
Schulversuche ohne Ende."
Das Kernproblem des österreichischen Schulsystems ist die zu frühe Trennung der Kinder mit neuneinhalb
Jahren. "Hier wird viel Geld vergeudet. Das stärkt zwar jene Hauptschulen, die das Glück haben,
als Schulversuch anerkannt zu werden, aber für die anderen wird die Situation noch schwieriger. Jetzt gibt
es extreme regionale Ungerechtigkeiten - in einzelnen Regionen wurden fast alle Hauptschulen zu Neuen Mittelschulen,
in anderen fast keine", erläutert Walser und erneuert seine Forderung: "Wir müssen weg von
der teuren und ineffektiven Selektion im Unterricht und hin zu einer gemeinsamen Schule, die Kinder als Individuen
wahrnimmt und rechtzeitig fördert." |
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