ÖHV bei Pröll: Gemeinsames Engagement für Wirtschaftsmotor Tourismus   

erstellt am
27. 11. 09

Pröll: Tourismus muss bei nächstem Konjunkturpaket dabei sein
Wien (öhv) - Bei der Erhöhung des ÖW-Budgets und der Verkürzung der Abschreibungsdauer sind Finanzminister Pröll und die ÖHV auf einer Linie. Für die geforderte Mehrwertsteuer- Senkung sieht er keinen Spielraum. Die Zusammenarbeit zwischen Finanzministerium und ÖHV wird intensiviert.

Einigkeit herrscht zwischen Finanzminister Josef Pröll und den Präsidenten der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Peter Peer und Sepp Schellhorn: "Unser Tourismus muss wettbewerbsfähig bleiben, was die Qualität des Angebots, die Bewerbung, die Mitarbeiter und die Besteuerung angeht." Gleichzeitig hielten alle Beteiligten fest, dass Förderungen speziell für den Tourismus Begehrlichkeiten anderer Branchen wecken würden. Förderungen nach dem Gießkannenprinzip quer über alle Branchen seien derzeit nicht leistbar, die Folgekosten würden langfristig zur Belastung. "Aber sollte ein neues Konjunkturpaket notwendig sein, müssen die Anforderungen der Tourismuswirtschaft stärker berücksichtigt werden", sagte Pröll, der die Zusammenarbeit mit der ÖHV vertiefen will, zu.

Konsens bei Erhöhung des ÖW-Budgets
Eindeutig hielt Pröll fest, dass er bei der Erhöhung des ÖW-Budgets Potential sehe. Diesbezüglich sei er mit Wirtschaftsminister Mitterlehner schon in Kontakt. "Wirtschaftsminister Mitterlehner hat mit der Einmal-Erhöhung um 4 Mio. Euro eine richtige und wichtige Entscheidung getroffen: Die Erhöhung kam rasch, und sie hat gewirkt. Jetzt geht es darum, Fehler der Vergangenheit zu reparieren, die bisherigen Inflationsverluste auszugleichen und weitere zu verhindern", erklärt Schellhorn.

Abschreibung optimieren
Höchste Priorität hat die Forcierung von Investitionen: "Handlungsbedarf herrscht bei der Fremdkapitalbeschaffung und der Absetzung", erklärt Peer. Pröll sagte zu, die Banken diesbezüglich zu sensibilisieren. Ein Investitionsrückgang von bis zu 50 %, die eine Befragung der österreichischen Top-Hotellerie aufzeigt, würde die Hotellerie selbst und lokale Gewerbebetriebe massiv treffen: "Hoteliers investieren zu 80 % im Umkreis von 90 km. Eine Studie von KMU Forschung Austria zeigt im Gewerbe einen Auftragsrückgang um 11 %. Da müssen wir gegensteuern", so Schellhorn. Hilfreich wäre eine Abschreibung über die Nutzungsdauer statt über 33 Jahre: "Das ist rechtlich möglich, wird von den Finanzämtern aber in den wenigsten Fällen akzeptiert. Da brauchen wir präzisere Richtlinien", erklärt Peer.

MwSt: Senkung schwierig, doch Wettbewerbsfähigkeit muss gesichert werden
"Eine Mehrwertsteuersenkung kann Finanzminister Pröll derzeit aus Budgetgründen nicht durchführen. Wir sind uns aber einig, dass wir wettbewerbsfähig bleiben müssen", verwies Peer auf die beschlossene Senkung in Deutschland. Darüber, dass die derzeit diskutierte MwSt-Erhöhung absurd und wirtschaftsfeindlich sei, war man sich einig. "Ganz im Gegenteil, der Gesetzgeber muss sich an der wirtschaftspolitischen Realität orientieren, und da geht der Trend in die ganz andere Richtung", verweisen die Präsidenten auf den Tourismusausschuss am 2. Dezember.

Die ÖHV vertritt die Interessen von über 1.100 Betrieben der Ferien-, Konzern- und Stadthotellerie. Das ist der höchste Mitgliederstand seit der Gründung der ÖHV. Die Bettenkapazität der ÖHV-Mitgliedsbetriebe entspricht damit über 63% der Betten in der 4- und 5-Sterne-Hotellerie. Diese Betriebe zeichnen sich durch ausgeprägte Servicequalität, Spezialisierung und/oder nachhaltige Innovationskraft aus. Die Mitgliedsbetriebe der ÖHV beschäftigen rund 40.000 Mitarbeiter, das sind 30 % aller Mitarbeiter in der Beherbergung. Der Logisumsatz der ÖHV-Mitglieder beträgt ca. 900 Mio. Euro.
     
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