Wien (gemeindebund) - Gemeinsam mit dem Verbund und dem Lebensministerium hat der Gemeindebund die besten
Klimaschutzgemeinden Österreichs gesucht. 101 Einreichungen aus 98 Gemeinden beweisen die Vorreiterrolle der
Kommunen beim Klimaschutz. kommunalnet.at hat alle Details zu den Siegerprojekten.
Das Procedere für die Bewerbungen war hart und intensiv. Die einreichenden Gemeinden mussten sich anstrengen
und in zwei Runden alle Details zu ihren Projekten dokumentieren können. Eine hochkarätige Jury wählte
letztlich zehn Gemeinden in drei Kategorien (kleine, mittlere und große Gemeinden) aus, die bei einer glanzvollen
Gala im Wiener Konzerthaus von Umweltminister Niki Berlakovich, Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber und Gemeindebund-Präsident
Bgm. Helmut Mödlhammer ausgezeichnet wurden (Lesen Sie hier, was Mödlhammer zu den Siegerprojekten sagt).
Platz 1: ökoEnergielandgemeinde Strem
Die Marktgemeinde Strem ist seit Jahren Vorbild in Sachen Energieautarkie. Durch die Biomasse-Fernwärme
ist Strem in der Lage, seinen Eigenbedarf an Wärme zur Gänze abzudecken. In einer Biogasanlage wird
aus regionalem Grünland Biomethan erzeugt und daraus Ökostrom und Nahwärme produziert. Auch im Verkehr
setzt Strem auf umweltfreundliche Alternativen: Autofahrer können bald in der eigens errichteten Tankstelle
Biomethan tanken. Im öffentlichen Verkehr wurden die Niederflurbusse auf Biodieselantrieb umgestellt. Besucher
können sich auf dem 1. Burgenländischen Biogasthemenweg oder dem ökoRadweg selbst ein Bild vom ökoEnergieland
machen.
Platz 2: Langenegg - Energie bewusst leben
Weitgehende Unabhängigkeit von Heizöl - das ist das Ziel, das sich die Vorarlberger Gemeinde
Langenegg gesetzt hat. Erreicht wird dies vor allem durch die Sanierung öffentlicher Gebäude nach Passivhausstandards.
Die seit 1997 bestehende Hackschnitzelanlage und die in vielen Eigenheimen eingesetzten Photovoltaikanlagen leisten
ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels. 2009 wurde Langenegg mit 26 Prozent Umsetzungsgrad
"Europameister" in Sachen Energieeffizienz.
Lesen Sie hier alle Details zu diesem Projekt
Platz 3: Stetteldorf am Wagram - Biomasse Fernheizwerk
Der Wärmebedarf in Stetteldorf am Wagram wird hauptsächlich über das ansäßige,
strohbeheizte Fernheizwerk gedeckt. Alle öffentlichen Gebäude und zwei Drittel aller privaten Haushalte
sind daran angeschlossen. Dadurch werden insgesamt 600.000 Liter Heizöl eingespart.
Platz 3: "Glühbirnenfreiheit für Raabau"
Raabau möchte als erste Glühbirnen-freie Gemeinde Europas Geschichte schreiben - und ist auf
dem besten Weg dorthin. Bis 2010 soll die Umstellung auf Energiesparlampen in allen Haushalten abgeschlossen sein,
bereits jetzt sind 65 Prozent umgesetzt.
Anmerkung: Wegen Punktegleichheit in der Jury-Bewertung wurden zwei dritte Plätze in dieser Kategorie vergeben.
Kategorie "Gemeinde mit 1.500 bis 5.000 Einwohnern"
Platz 1: Energiebewusste Gemeinde Virgen
Die Gemeinde Virgen setzt auf die Kraft von Sonne und Wasser: eine 41 Quadratmeter große Photovoltaikanlage
und drei Kleinwasserkraftwerke liefern Strom für die Bürger. Entscheidend für die Erreichung des
Ziels, den gemeindeweiten Gesamtverbrauch ausschließlich aus der Nutzung heimischer Ressourcen zu decken,
ist die Einbeziehung der Gemeindebürger. Durch ein großzügiges Förderprogramm konnten im privaten
Bereich zahlreiche thermische Solaranlagen, Biomasse-Heizungen und Sanierungen in Passiv- bzw. Niedrigenergiehausqualität
realisiert werden.
Platz 2: Burgkirchen nimmt seine Energieversorgung selbst in die Hand!
Burgkirchen erstellte im Jahr 2008 ein umfangreiches Energiekonzept. Im Zuge der Umsetzung wurden die Heizungsanlagen
der öffentlichen Gebäude von Heizöl und Erdgas auf Hackschnitzel-Betrieb umgestellt. Selbiges soll
im Laufe der nächsten Jahre auch in den meisten privaten Haushalten erreicht werden, insgesamt sollen bis
2030 50% der CO2-Emissionen eingespart werden.
Platz 3: Schiefling am See - Energiekenndatenerhebung
Bewusstseinsbildung wird in Schiefling am See groß geschrieben. Durch die im Zuge einer gemeindeweiten
Erhebung gewonnenen Daten, die in Zusammenarbeit mit der FH Villach durchgeführt wurde, und einer anschließenden
kartographischen Auswertung konnte sich die Gemeinde ein übersichtliches Bild über Energiesparpotentiale
machen. Energetisch auffällige Haushalte können nun gezielt die von der Gemeinde angebotene Energieberatung
in Anspruch nehmen und entsprechende Sanierungsmaßnahmen umsetzen.
Kategorie "Gemeinde größer als 5.000 Einwohner oder Gemeindeverband bzw. Region"
Platz 1: Gleisdorfer Klimaschutzprogramm - Leben im Sonnenzeitalter!
Das Erfolgsgeheimnis der Stadt Gleisdorf liegt in einem Methoden-Mix in den Bereichen Energieeffizienz
und Erneuerbare Energien. Solarkollektoren mit einer Gesamtfläche von 3.300 Quadratmetern, 161 Pelletsheizungen
und drei zentrale Biomasseheizwerke versorgen die Bürger mit Wärme und Strom. Im Bereich der Mobilität
ist bzw. wird eine Infrastruktur für Solartankstellen im öffentlichen Raum aufgebaut. Es sind bereits
300 Elektrofahrzeuge im Einsatz. Insgesamt will Gleisdorf die CO2-Emissionen bis 2015 um 20 Prozent senken, Strom
soll bis dahin zu 100 Prozent CO2-neutral sein.
Platz 2: Bruck an der Leitha - Die 100% Stadt!
Bruck an der Leitha ist mit seinem Energiepark als Forschungs- und Entwicklungsstandort für erneuerbare
Energien schon seit geraumer Zeit eine Vorzeigestadt in Österreich. Das übergeordnete Projekt heißt
"100% Erneuerbare Energie". Der Name ist Programm - in den letzten Jahren konnten bereits mehrere Windkraft-
und Biomasseanlagen erfolgreich entwickelt und realisiert werden.
Platz 3: Feldkirch- Stromsparmeisterschaft
Energiesparen mit "sportlichem" Charakter - mit der Stromsparmeisterschaft der Stadt Feldkirch
soll der notwendige Ansporn zum effizienten Umgang mit Energie gegeben werden. Mit Stromzählern der neuesten
Generation verlieren die Bewohner nie den Überblick über ihren Stromverbrauch, Einsparungspotentiale
werden daher leicht für sie ersichtlich. Langfristig zielt die Stadt Feldkirch auf eine "2000-Watt-Gesellschaft"
ab. |