Ergebnisse des OeNB-Exportindikators vom November 2009
Wien (oenb) - Die aktuellen Ergebnisse des OeNB-Exportindikators lassen eine weitere Erholung der
österreichischen Exporte erwarten. Die auf Basis von LKW-Fahrleistungsdaten der ASFINAG erstellte Schätzung
signalisiert für die Monate September und Oktober durchschnittlich ein Wachstum der nominellen Güterexporte
von jeweils rund 4% (nominell, saisonbereinigt gegenüber dem Vorquartalsmonat). Im Jahresabstand ergibt
sich für die Monate September und Oktober aufgrund des massiven Einbruchs der Exporttätigkeit während
der Krise jedoch noch immer ein Minus von 19,2% bzw. 12,1%. [Da der Oktober 2009 zwei Arbeitstage weniger aufweist
als der Oktober 2008 werden die nicht saison- und arbeitstägig bereinigten Güterexporte mit -19,7% deutlich
stärker schrumpfen als die bereinigten Exporte.
Der Abschwung der österreichischen Wirtschaft ist mit dem zweiten Quartal 2009 zu Ende gegangen. Im dritten
Quartal wuchs die Wirtschaft mit 0,9% (saisonbereinigt, gegenüber dem Vorquartal) wieder kräftig. Getragen
wurde diese Erholung von den Exporten. Diese Entwicklung wurde vom OeNB-Exportindikator bereits frühzeitig
angezeigt. Gemäß den Ergebnissen des Indikators wurde der Tiefpunkt in der Güterexportentwicklung
im zweiten Quartal durchschritten. Das Wachstum drehte danach wieder ins Plus und erreichte im Oktober mit 4,6%
(saisonbereinigt, gegenüber dem Vorquartalsmonat) seinen vorläufigen Höhepunkt.
Die Erholung in der zweiten Jahreshälfte basiert auf einer Belebung des Welthandels, einem ausgeprägten
Lagerzyklus und den Konjunkturpaketen der öffentlichen Hand. Mit dem Wegfall der teils nur temporär wirksamen
Faktoren gehen in den nächsten Monaten wichtige Konjunkturstimuli verloren. Der weitere Erholungspfad dürfte
daher holprig bleiben.
Bis die Güterexporte wieder das Niveau vor Ausbruch der Krise erreichen, wird es noch länger dauern.
Zwar haben sich mit Ende Oktober die Güterexporte gegenüber ihrem Tiefststand im zweiten Quartal um 8%
erholt. Sie haben damit aber erst wieder das Niveau von Mitte 2006 erreicht und liegen noch immer fast 20% unter
den Höchstwerten des ersten Halbjahres 2008. |