Planungsdirektor Puchinger: "Städte werden auch in zukünftiger Regionalpolitik
entscheidende Rolle spielen"
Wien (rk) - Unter dem Motto "Zusammenwachsen in Zentraleuropa" trafen sich mehr als 400
TeilnehmerInnen am 03. und 04.12. in Verona zur Jahreskonferenz des in Wien beheimateten transnationalen Programms
zur Regionalpolitik Central Europe. Die TeilnehmerInnen diskutierten sowohl die Zukunft des Programms für
die restliche Laufzeit bis 2013, wie auch die daran anschließende Förderperiode ab 2013. Um die 62 Regionen
in den acht Mitgliedstaaten Polen, die Tschechische Republik, Slowakei, Deutschland, Italien, Österreich,
Slowenien und Ungarn zu stärken, erörterten die Akteure die 66 bereits genehmigten Projekte ebenso, wie
eine Vielzahl neuer Pojektideen in den Bereichen Innovation, Verkehr, Umwelt und Wettbewerbsfähigkeit von
Städten und Regionen.
In der im Rahmen der Veranstaltung abgehaltenen Podiumsdiskussion zur Zukunft der Regionalpolitik stellte Kurt
Puchinger, Planungsdirektor der Stadt Wien fest, dass Städte auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen
werden. Bezugnehmend auf die Donaustrategie, eine Strategie, die den Raum an der Donau umfassen, derzeit in Ausarbeitung
ist und ab 2011 gestartet werden soll, meinte er: "Urbane Zentren sind die treibende Kraft für wirtschaftliche
und soziale Entwicklung der Regionen. Im Einzugsgebiet der Donau gibt es die größte Anhäufung an
nationalen Hauptstädten auf engem Raum. Kooperation zwischen den urbanen Zentren kann hier von entscheidendem
Zusatznutzen sein."
"Herausforderungen auf kooperativem Wege lösen"
Colin Wolfe von der Europäischen Kommission stellte die Vorteile von verstärkten Kooperationen zwischen
Regionen und Mitgliedstaaten der Europäischen Union in den Mittelpunkt. "Viele Problemstellungen, etwa
in der Wirtschaft, im Umweltbereich oder in Fragen der Infrastruktur können nicht von einem Mitgliedstaat
alleine gelöst werden. Immer noch sind die Unterschiede zwischen den Regionen in Europa sehr stark. Diese
Herausforderungen müssen auf einem kooperativen Wege gelöst werden", so Wolfe.
Walther Stöckl und Christiane Breznik von der in Wien ansässigen Verwaltungsbehörde des Programms
Central Europe hoben die Bedeutung der geförderten und noch zu fördernden Projekte hervor. "Die
Projekte, die unter dem Programm Central Europe mit bis zu 85 Prozent der Projektsumme gefördert werden, sind
die Botschafter der Europäischen Politik und helfen gleichzeitig den Regionen bei ihrer Entwicklung."
Der Enthusiasmus für das Programm sei ungebrochen, so Breznik. Das zeige nicht nur die hohe Zahl an Teilnehmer
an der Jahreskonferenz, sondern auch die rund 100 Projekteinreichungen im ersten Aufruf im Jahr 2008 und 180 Projektvorschläge
im zweiten Aufruf zur Einreichung im Jahr 2009. "Der zentraleuropäische Raum ist sehr heterogen",
so Breznik. "Es zeigt sich aber, das die Themen richtig gewählt sind und das Programm mit Innovation,
Verkehr, Umwelt und Wettbewerbsfähigkeit von Städten und Regionen die Aspekte bearbeitet, die von großer
Bedeutung für die Bevölkerung sind und in denen Kooperation den entscheidenden Mehrwert bringen kann."
Neuer Aufruf für Projekteinreichungen im März 2010 vorgesehen
Während der Veranstaltung gaben die Programmverantwortlichen bekannt, dass der dritte Aufruf zu Projekteinreichungen
vermutlich im März 2010 gestartet wird und ein Volumen von etwa 55 bis 60 Millionen Euro für aussichtsreiche
Projekte zur Verfügung stellen wird. Rund 50 neue, sehr unterschiedliche Projektideen, darunter Infrastrukturverbesserungen
für Radfahrer, abgestimmte nationale Aktionspläne für die Donauschifffahrt oder den verstärkten
Einsatz von umweltfreundlichem Biogas, wurden bereits während der Jahreskonferenz in Verona vorgestellt und
sollen beim dritten Aufruf gemeinsam mit einer Vielzahl weiterer Projekte eingereicht werden.
Das Programm Central Europe ist ein Programm der Europäischen Union, das die Kooperation zwischen Ländern
Zentraleuropas (Österreich, Tschechische Republik, Deutschland, Ungarn, Italien, Polen, Slowakei und Slowenien)
in den Bereichen Innovation, Transport, Umwelt und Wettbewerbsfähigkeit von Städten und Regionen fördert.
Central Europe stellt 231 Millionen Euro für die Förderung transnationaler Kooperationsprojekte für
öffentliche und private Institutionen zur Verfügung. Das Programm wird durch den Europäischen Fonds
für regionale Entwicklung (ERDF) finanziert und läuft von 2007 bis 2013. |