Burgstaller überreichte em. Univ.-Prof. Gerhard Croll das Österreichische Ehrenkreuz
für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
Salzburg (lk) - "Gerhard Croll hat sich um die Musikwissenschaften in Salzburg unschätzbare
Verdienste erworben. Bereits 1966 wurde er nach der Neugründung der Universität Salzburg auf die Lehrkanzel
berufen. Die Arbeit und Lehrtätigkeit in dem von ihm aufgebauten Institut für Musikwissenschaften mit
Abteilungen für Salzburger Musikgeschichte, für Tanz- und Musiktheater und dem Bernhard-Paumgartner-Archiv
standen stets im Zeichen der engen Verbindung von musikalischer Praxis und der Forschungstätigkeit zur Musik
in Salzburg und im Donauraum." Dies betonte heute, Montag, 7. Dezember, Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller
bei der Überreichung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse an den
Doyen der Salzburger Musikwissenschaft, em. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Croll, die bei der Gluck-Matinee im Kardinal-Schwarzenberg-Haus
am Kapitelplatz in Salzburg stattfand.
Gerhard Croll wurde 1927 in Düsseldorf geboren, studierte in der Kapellmeisterklasse des Düsseldorfer
Konservatoriums sowie an der Universität Göttingen und habilitierte sich 1961 mit einer Arbeit über
die Opern von A. Steffani an der Universität Münster. Seit 1955 ist er Mitarbeiter der "Neuen Mozart-Ausgabe"
und gab unter anderem den "Schauspieldirektor" und "Die Entführung aus dem Serail" heraus
sowie das von ihm aufgefundene "Larghetto und Allegro in Es für zwei Klaviere" und einen "Marsch
der Janitscharen". Prof. Croll ist auch Mitglied des Zentralinstituts für Mozartforschung und Ehrenmitglied
der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg. 1968 erhielt Croll die Wiener Mozart-Medaille.
1966 wurde er auf die Lehrkanzel der wieder gegründeten Universität Salzburg berufen, wo er bis zu seiner
Emeritierung 1993 erfolgreich lehrte und forschte. Noch heute ist Univ.-Prof. Croll wissenschaftlich tätig.
Forschungsschwerpunkte des Ausgezeichneten sind das Leben und Werk des Opernkomponisten Christoph Willibald Gluck.
Er war von 1960 bis 1990 Editionsleiter der Gluck-Gesamtausgabe und gründete 1986 die Internationale Gluck-Gesellschaft,
der er noch heute als Präsident vorsteht.
Zahlreiche Beiträge des Ausgezeichneten sind als Erst- bzw. Nachdrucke in "Gerhard Croll, Gluck-Schriften
– Gesammelte Schriften und Aufsätze 1967-2002" erschienen. Dazu zählen Beiträge über Gluck
in Wien, Musik- und Tanzdramen, Opernserenaden, Gluck und seine Zeitgenossen, Quellen zu Musik und Theater, Gluck
und Europa, Glucks Musik für mechanische Musikinstrumente sowie Beiträge zu Glucks-Gesamtausgabe und
zur Gluck-Gesellschaft. "Damit hat sich Prof. Croll hervorragende Verdienste um die Christoph-Willibald-Gluck-Forschung
erworben", sagte die Landeshauptfrau, die auch der Nürnberger Versicherung mit Dir. Helmut Geil an der
Spitze für die Unterstützung der Gluck-Gesellschaft dankte, abschließend. |