Pernkopf: Tragende Rolle der Gemeinden bei CO2-Reduktion
St. Pölten (nlk) - Der Biosphärenpark Wienerwald ist Niederösterreichs aktuelle Klimabündnis-Schwerpunktregion.
Fördermittel des Landes, aber auch Beratungsleistungen und Informationen werden gezielt in den Biosphärenpark-Gemeinden
gebündelt. „Die Gemeinden spielen eine tragende Rolle bei der CO2-Reduktion. Mit der Schwerpunktregion unterstützen
wir sie in ihrem Wirkungsbereich, um gemeinsam spürbare Effekte für eine ganze Region zu erreichen",
meinte dazu Umwelt-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf.
Erklärtes Ziel ist es, insbesondere auch für die Haushalte verstärkte Anreize zur Umsetzung energiesparender
Maßnahmen zu bieten. Konkret stehen der Bevölkerung nun deutlich höhere Fördersummen sowie
neue Fördermöglichkeiten zur Verfügung: 514.000 Euro sind in den Gemeindebudgets bis September 2010
für klimarelevante Förderungen veranschlagt; der Tausch von Heizkesseln, Solaranlagenerrichtungen oder
Wärmedämmungen an den eigenen vier Wänden sollen damit forciert werden.
Wie in vielen weiteren Gemeinden wurde etwa in Perchtoldsdorf im Zuge einer Energiebedarfserhebung festgestellt,
dass ein Großteil der Einfamilienhäuser einen überdurchschnittlich hohen Energiebedarf hat. Im
Zuge der Schwerpunktregion Klimabündnis Wienerwald konnte nun eine umfassende Dämm- und Solaroffensive
gestartet werden. Dank der zusätzlichen Mittel des Landes kann die Gemeinde den BürgerInnen bei der energetischen
Sanierung und Nutzung erneuerbarer Energie nun verstärkt unter die Arme greifen.
Die Effekte des Schwerpunkprogramms sind in der ganzen Region spürbar: Zuvor förderte lediglich eine
Gemeinde Wärmedämmmaßnahmen, inzwischen sind es bereits 20. Bei voller Ausschöpfung der 514.000
Euro durch die Haushalte können jährlich 2.800 Tonnen CO2 eingespart werden, was den Endenergieverbrauch
um 11.000 Megawattstunden reduziert. Bei Informationsveranstaltungen haben sich 630 BürgerInnen Know-how zum
Einsatz erneuerbarer Energien und für mehr Energieeffizienz abgeholt, 100 Interessierte haben an eigens veranstalteten
Exkursionen teilgenommen und Musterbeispiele von Plus- und Niedrig-Energiehäusern sowie Altbausanierungen
besichtigt. Allein in Perchtoldsdorf etwa wurden im laufenden Kalenderjahr bereits 57 Energie-Förderungen
beantragt und ein Fördervolumen von rund 57.000 Euro ausgeschöpft.
Ein wesentlicher Teil des umfassenden Programms in der Schwerpunktregion fokussiert nicht zuletzt auf die Maßnahmen
im direkten Gestaltungsbereich der Gemeinden: Die Kommunen setzen eine Vielzahl eigener Projekte um - von energetischen
Verbesserungen an Gemeindeämtern über einen Solaranlagentausch im Schwimmbad bis hin zum Ausbau des Radwegenetzes.
Auch hiefür steht ein eigener Fördertopf bereit, über 90 Förderanträge wurden bereits
eingereicht. Perchtoldsdorf etwa hat mit dem neu errichteten Kindergarten Zellpark, der, nach höchsten ökologischen
und technischen Maßstäben gebaut, Niedrigenergiehausstandard aufweist, ein weiteres richtungweisendes
Projekt vorzuweisen. Insgesamt stellt in Perchtoldsdorf die Energieautarkie der Gemeinde ein großes Ziel
dar, das mit vielen, sukzessive umgesetzten Schritten erreicht werden soll.
Die Schwerpunktregion ist ein Projekt des Landes Niederösterreich im Rahmen der Maßnahmen des NÖ
Klimaprogramms. Mit dem Klimabündnis Wienerwald wird bereits zum vierten Mal in einer ganzen Region Niederösterreichs
der Klimaschutz in den Fokus des kommunalen Handelns gerückt. In der verbleibenden Laufzeit der Schwerpunktregion
wird man sich intensiv des Themas Mobilität und Boden annehmen. Die Gemeinden werden dabei von PartnerInnen
wie AEE - Arge Erneuerbare Energie NÖ-Wien, der „umweltberatung" NÖ, dem Klimabündnis NÖ,
der NÖ Dorf- & Stadterneuerung, Südwind, der Energieagentur der Regionen, der NÖ Energieberatung
und dem Regionalmanagement NÖ unterstützt. |