Programm für den Klimaschutz im Wienerwald   

erstellt am
07. 12. 09

Pernkopf: Tragende Rolle der Gemeinden bei CO2-Reduktion
St. Pölten (nlk) - Der Biosphärenpark Wienerwald ist Niederösterreichs aktuelle Klimabündnis-Schwerpunktregion. Fördermittel des Landes, aber auch Beratungsleistungen und Informationen werden gezielt in den Biosphärenpark-Gemeinden gebündelt. „Die Gemeinden spielen eine tragende Rolle bei der CO2-Reduktion. Mit der Schwerpunktregion unterstützen wir sie in ihrem Wirkungsbereich, um gemeinsam spürbare Effekte für eine ganze Region zu erreichen", meinte dazu Umwelt-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf.

Erklärtes Ziel ist es, insbesondere auch für die Haushalte verstärkte Anreize zur Umsetzung energiesparender Maßnahmen zu bieten. Konkret stehen der Bevölkerung nun deutlich höhere Fördersummen sowie neue Fördermöglichkeiten zur Verfügung: 514.000 Euro sind in den Gemeindebudgets bis September 2010 für klimarelevante Förderungen veranschlagt; der Tausch von Heizkesseln, Solaranlagenerrichtungen oder Wärmedämmungen an den eigenen vier Wänden sollen damit forciert werden.

Wie in vielen weiteren Gemeinden wurde etwa in Perchtoldsdorf im Zuge einer Energiebedarfserhebung festgestellt, dass ein Großteil der Einfamilienhäuser einen überdurchschnittlich hohen Energiebedarf hat. Im Zuge der Schwerpunktregion Klimabündnis Wienerwald konnte nun eine umfassende Dämm- und Solaroffensive gestartet werden. Dank der zusätzlichen Mittel des Landes kann die Gemeinde den BürgerInnen bei der energetischen Sanierung und Nutzung erneuerbarer Energie nun verstärkt unter die Arme greifen.

Die Effekte des Schwerpunkprogramms sind in der ganzen Region spürbar: Zuvor förderte lediglich eine Gemeinde Wärmedämmmaßnahmen, inzwischen sind es bereits 20. Bei voller Ausschöpfung der 514.000 Euro durch die Haushalte können jährlich 2.800 Tonnen CO2 eingespart werden, was den Endenergieverbrauch um 11.000 Megawattstunden reduziert. Bei Informationsveranstaltungen haben sich 630 BürgerInnen Know-how zum Einsatz erneuerbarer Energien und für mehr Energieeffizienz abgeholt, 100 Interessierte haben an eigens veranstalteten Exkursionen teilgenommen und Musterbeispiele von Plus- und Niedrig-Energiehäusern sowie Altbausanierungen besichtigt. Allein in Perchtoldsdorf etwa wurden im laufenden Kalenderjahr bereits 57 Energie-Förderungen beantragt und ein Fördervolumen von rund 57.000 Euro ausgeschöpft.

Ein wesentlicher Teil des umfassenden Programms in der Schwerpunktregion fokussiert nicht zuletzt auf die Maßnahmen im direkten Gestaltungsbereich der Gemeinden: Die Kommunen setzen eine Vielzahl eigener Projekte um - von energetischen Verbesserungen an Gemeindeämtern über einen Solaranlagentausch im Schwimmbad bis hin zum Ausbau des Radwegenetzes. Auch hiefür steht ein eigener Fördertopf bereit, über 90 Förderanträge wurden bereits eingereicht. Perchtoldsdorf etwa hat mit dem neu errichteten Kindergarten Zellpark, der, nach höchsten ökologischen und technischen Maßstäben gebaut, Niedrigenergiehausstandard aufweist, ein weiteres richtungweisendes Projekt vorzuweisen. Insgesamt stellt in Perchtoldsdorf die Energieautarkie der Gemeinde ein großes Ziel dar, das mit vielen, sukzessive umgesetzten Schritten erreicht werden soll.

Die Schwerpunktregion ist ein Projekt des Landes Niederösterreich im Rahmen der Maßnahmen des NÖ Klimaprogramms. Mit dem Klimabündnis Wienerwald wird bereits zum vierten Mal in einer ganzen Region Niederösterreichs der Klimaschutz in den Fokus des kommunalen Handelns gerückt. In der verbleibenden Laufzeit der Schwerpunktregion wird man sich intensiv des Themas Mobilität und Boden annehmen. Die Gemeinden werden dabei von PartnerInnen wie AEE - Arge Erneuerbare Energie NÖ-Wien, der „umweltberatung" NÖ, dem Klimabündnis NÖ, der NÖ Dorf- & Stadterneuerung, Südwind, der Energieagentur der Regionen, der NÖ Energieberatung und dem Regionalmanagement NÖ unterstützt.
     
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