"Stockholm-Programm" muss präzise ausgestaltet werden
Wien (sk) - "Das Stockholm-Programm wird noch unter alten Bedingungen zu Stande kommen, denn
das Europäische Parlament hatte nicht das Rahmenprogramm um den EU-Bürgern eine Raum der Freiheit, der
Sicherheit und des Rechts zu gewähren. Anfang Dezember wird der Ministerrat das Programm beschließen.
Durch den Vertrag von Lissabon wird sich das nun zukünftig ändern", erklärte SPÖ-Europaabgeordnete
Evelyn Regner anlässlich einer Veranstaltung des "Karl-Renner-Instituts" zum Thema "Der gemeinsame
Rechtsraum der EU: Wirklich ein europäischer Mehrwert für die BürgerInnen?". Das "Stockholm-Programm"
stellt, so Regner, ein umfangreiches Rahmenprogramm für die nächsten fünf Jahre dar, dem detaillierte
Rechtsvorschriften folgen werden. Es bedürfe jedoch noch einiger Verbesserungen im Migrationsbereich und im
Rechtsschutzsystem, so Regner, die weiters betonte: "Die Kommission täte gut daran, das "Stockholm-Programm"
in weiterer Folge möglichst präzise auszugestalten."
"Das Europäische Parlament legt in seiner Resolution einen Schwerpunkt auf die Thematik der Bürgerrechte,
sowie deren Vollendung", erklärte Regner die jedoch kritisierte: "Die Balance von Grundrechten und
Grundfreiheiten wurde im "Stockholm-Programm" nicht entsprechend behandelt." Antidiskriminierung
stellt ebenfalls einen wichtigen Themenblock dar, so Regner, die erklärte: "Vielen Abgeordneten ist es
ein großes Anliegen, der Gewaltbekämpfung gegen Frauen sowie der Stärkung der Kinderrechte mehr
Bedeutung einzuräumen. So fordert das EU-Parlament eine umfassende Strategie zur Bekämpfung von Gewalt
gegen Frauen und Missbrauch von Kindern"
Rechtsalltag der Bürger innerhalb der EU erleichtern
Dem Rechtausschusses sei es, laut Regner, ein besonderes Anliegen mit praktischen Dingen zu beginnen, wie
der besseren Aus- und Weiterbildung all jener, die im Dienste der Justiz stehen, beispielsweise Anwälte oder
Richter. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei, den Rechtsalltag der Bürger innerhalb der EU zu erleichtern. Regner
betonte an dieser Stelle die Bedeutung, der Anwendbarkeit des gleichen Rechts in grenzüberschreitenden Zusammenhängen.
"Ziel ist, die Anerkennung- und Vollstreckung von gerichtlichen Entscheidungen in zivilen Handelsachen, aber
auch Erleichterungen für Konsumenten, grenzüberschreitend ihre Rechte durchzusetzen", betonte Regner.
Integrationsmaßnahmen im Wohn- und Arbeitsbereich bedeutend
"Im Bereich der zirkulären Migration wird es in Zukunft noch viele Diskussionen geben, da ein
entsprechendes Spannungsverhältnis besteht", stellte Regner klar und erklärte: "Viele Fraktionen
befürworten das europäische Saisonelle-Migrationsmodell, jedoch ohne präzise Lösungen im Bereich
der Integration anzubieten. Wenn dieses Modell verfolgt wird, müssen entsprechende Integrationsmaßnahmen
im Wohn-, Bildungs- und Arbeitsbereich gesetzt werden, die mit starken Maßnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping
einhergehen. Nichtsdestotrotz dürfen wir die Augen vor Problemen im Migrationszusammenhang nicht verschließen",
betonte Regner.
"Ich freue mich, dass in Zukunft im Bereich "Justiz und Inneres" mehr demokratische Mitbestimmungsmöglichkeiten
bestehen, so dass das Europäische Parlament sicher und selbstbewusst mitgestalten kann und die nationalen
Parlamente ebenfalls stärker einbezogen werden", erklärte Regner abschließend." |