Generalmajor Bernhard Bair übernahm EUFOR-Kommando
Wien (bmlvs) - Am 04.12. übernahm der österreichische General Bernhard Bair das Kommando
der EU-Truppe in Bosnien. Er kommandiert damit ab sofort im Auftrag der Europäischen Union die Friedensmission
EUFOR ALTHEA mit 2.000 Soldatinnen und Soldaten aus 25 verschiedenen Nationen. Erstmals hat ein Offizier aus Österreich
die militärische Führung einer Friedensmission der Europäischen Union inne. Am Festakt der Kommandoübernahme
im Camp Butmir in Sarajewo nahmen u.a. Verteidigungsminister Norbert Darabos, der Hohe Repräsentant für
Bosnien und Herzegowina Valentin Inzko, vertreter der bosnischen Regierung, Generalstabschef Edmund Entacher und
der Kommandant des Streitkräfteführungskommandos Generalleutnant Günter Höfler.
Verteidigungsminister Norbert Darabos kam persönlich nach Sarajewo, um am Kommandowechsel des nationalen Kontingents
und am militärischen Festakt zur Kommandoübernahme von General Bair teilzunehmen. "Heute ist ein
großer Tag für Österreich. Die Bestellung zeigt, welchen Stellenwert das Bundesheer in Europa hat.
Es kommt nicht von ungefähr, wenn einem Land eine derartige Verantwortung übertragen wird. Das fällt
nicht einfach vom Himmel - das ist mit harter Arbeit verbunden. Es zeigt, wie ausgezeichnet die österreichischen
Soldatinnen und Soldaten hier in den vergangenen Jahren für Frieden und Stabilität gearbeitet haben",
so Darabos, der auch die Angehörigen des nationalen Kontingents mit Einsatzmedaillen ausgezeichnet hat.
Generalmajor Bernhard Bair bedankte sich für das in ihn gesetzte Vertrauen. "Ich bin bereit, die Herausforderungen
anzunehmen und werde mit aller Kraft für die Sicherheit in Bosnien arbeiten" so Bair, und bekräftigte
seine internationale Position mit den Worten " I?m ready to take over duty".
Darabos sieht Bair vor großen Herausforderungen
"Trotz der Erfolge der Friedensmission warten auf General Bair und seine Soldatinnen und Soldaten
große Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Die dringend zu lösenden Fragen der Staats-
und Verfassungsreform und das stärkere Zusammenwachsen des gemeinsamen Staates brauchen eine solide sicherheitspolitische
Grundlage", sagt Darabos. "Wir Österreicher werden daher zumindest bis zu den Wahlen im Oktober
des kommenden Jahres die bisherige Stärke aufrecht erhalten und dafür eintreten, dass das Exekutivmandat
bis dahin aufrecht bleibt." Der Ressortchef warnte abermals vor einem zu schnellen Rückzug aus der Region:
"Das liegt nicht im Interesse der Menschen dieses Landes, die ein Anrecht darauf haben, in einem sicheren
und stabilen Umfeld leben und arbeiten zu können."
Das Bundesheer bei EUFOR-Mission in Bosnien
Die Mission EUFOR ALTHEA hat derzeit eine Personalstärke von rund 2.000 Soldaten, rund 100 davon kommen
aus Österreich. Am 27. Oktober hat der Ministerrat die Fortsetzung des Bundesheer-Einsatzes in Bosnien bis
Ende 2010 mit bis zu 190 Soldaten beschlossen. Seit Dezember 2004 stehen die österreichischen Soldaten in
Bosnien und Herzegowina unter dem Kommando der Europäischen Union. Gemeinsam mit ihren Kameraden aus vielen
anderen Nationen - vor allem aber aus der EU - unterstützen sie die Umsetzung des Dayton-Abkommens. Auf diese
Weise leistet Österreich einen wesentlichen Beitrag, um dem Balkan-Staat auf seinem Weg in eine friedliche
und demokratische Zukunft zu helfen.
Österreich beteiligt sich bereits durchgehend seit Februar 1996 in den unterschiedlichsten Ausprägungen
sowohl an IFOR, SFOR als auch EUFOR ALTHEA. Bisher gelangten 3.500 österreichische Soldaten im Rahmen von
IFOR, SFOR und EUFOR/ALTHEA zum Einsatz.
Lebenslauf Generalmajor Bernhard Bair
Generalmajor Mag. Bernhard Bair wurde 1955 in Zams/Tirol geboren. 1973 rückte er zum Bundesheer ein,
absolvierte später die Militärakademie und war in verschiedenen Verwendungen im Versorgungsregiment 1
in Zwölfaxing tätig. Nach der Generalstabsausbildung war Bair unter anderem als Stabschef der 4. Panzergrenadierbrigade
in Linz und im Logistikbereich im Verteidigungsministerium eingesetzt. Seit 2002 leitet Bair das Kommando Einsatzunterstützung.
Auslandserfahrungen sammelte er als Kompaniekommandant in Zypern, als Verteidigungsattaché in Kroatien und
durch verschiedene Ausbildungslehrgänge, unter anderem in Rom und Genf. |