Burgstaller: Erste Absolventen der zertifizierten Weiterbildung in der onkologischen Pflege
Salzburg (lk) - "In den vergangenen Jahren wurde rund um das erfolgreiche Team von Univ.-Prof.
Dr. Richard Greil in der Onkologie ein Standard erreicht, der österreichweit und auch international höchstes
fachliches Ansehen genießt. Internationale Studien belegen die hohe Qualität der Onkologie in Österreich,
und Salzburg hat einen überproportional hohen Anteil daran." Das betonte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller
am 04.12. bei der Abschlussfeier zur Weiterbildung in der onkologischen Pflege in der Salzburger Residenz für
zehn Absolventinnen und Absolventen, die ihre Zertifikate erhielten. Aber in der Medizin gehe es nicht um Reputation,
sondern darum, die Menschen wirksam dabei zu unterstützen, gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden,
so Landeshauptfrau Burgstaller weiter.
Das auf diesem zertifizierten Niveau für Österreich erstmalige Weiterbildungsangebot für onkologische
Pflege lief im Bildungszentrum der Landeskliniken (SALK) zwischen September 2008 und Dezember 2009. Die Zusatzausbildung
umfasst 400 Theorie- und 300 Praxisstunden mit 60 Referenten zu 80 Themen. Von den insgesamt zehn Absolventen gehören
sechs den SALK an, die anderen Absolventen kommen aus der Umgebung Salzburgs, aus Kärnten, aus Vorarlberg
und eine Absolventin sogar aus Nürnberg (Deutschland). Das Bildungszentrum ist derzeit die einzige von der
European Oncology Nurse Society (EONS) zertifizierte Ausbildungsstätte Österreichs. Ausbildungsinhalte
sind Philosophie der Onkologie, Pflege im Zusammenhang mit hämatoonkologischen Erkrankungen, biologischer
Hintergrund von Tumorerkrankungen, Vorsorge und Früherkennung, Diagnose und Therapieeinschätzung, physiologische
und psychische Auswirkungen von Tumorerkrankungen sowie Umgang mit Symptomen und unterstützende Pflege.
"Die Absolventinnen und Absolventen haben aus ganz persönlichen Motiven einen Beruf gewählt, der
nicht ist wie jeder andere. Sie sind täglich mit dem Leben und seinen Grenzen konfrontiert. Und Sie haben
anhand nicht immer leichter Erfahrungen gelernt, wie man in einem solchen extrem sensiblen und herausfordernden
Umfeld hohe Professionalität und tiefen Respekt vor der Würde des anderen in alle Stationen seines Lebens
miteinander in Einklang bringt", bedankte sich Landeshauptfrau Burgstaller bei den Absolventen.
Chancen auf Heilung größer als je zuvor
Mehr Menschen als je zuvor leben in unserer Gesellschaft mit dem Risiko, in ihrem Leben an Krebs zu erkranken.
40.000 Mal wird jährlich in Österreich diese Diagnose gestellt. Das betrifft statistisch gesehen etwa
jeden zweiten Mann und etwa jede dritte Frau. "Tatsache ist aber auch, dass die Chancen, von Krebs geheilt
zu werden oder trotz dieser Erkrankung eine hohe Lebensqualität genießen zu können, nie größer
waren als heute", betonte Landeshauptfrau Burgstaller. "Erstes hat mit der allgemein stark gestiegenen
Lebenserwartung zu tun, mit Lebensgewohnheiten wie Rauchen, falsche Ernährung oder Bewegungsmangel und mit
individuellen Dispositionen. Zweites ist das Resultat von großen Fortschritten in der Krebsforschung, von
immer präziseren Diagnoseverfahren und immer gezielteren Therapieformen. An der entscheidenden Schnittstelle
zwischen einem immer aufwendigeren und dadurch auch erfolgreicheren medizinischen Apparat und dem Patienten stehen
Ärzte und Pflegekräfte."
Die Aufgabe der Medizin sei es, die Menschen wirksam dabei zu unterstützen, gesund zu bleiben, oder wieder
gesund zu werden. "Genau diese Philosophie kommt auch in den gesundheitspolitischen Leitlinien des Landes
Salzburg zum Ausdruck", so Mag. Burgstaller. "Die Grundorientierungen lauten: Gesundheit erhalten, Krankheit
heilen, Lebensqualität verbessern, soziale Unterschiede verringern und bedarfsgerechte Versorgung sichern.
Wir haben in diesem Sinne schon in den vergangenen Jahren den Ausbau der stationären und der tagesklinischen
Bettenkapazitäten an der Onkologie der Universitätsklinik Salzburg für Innere Medizin III vorangetrieben.
Parallel dazu wurde eine ständige Kooperation zwischen der Onkologie und den Spitälern in Schwarzach,
Zell am See und Tamsweg eingerichtet. So müssen heute viele Patienten nicht mehr aus allen Landesteilen zur
Onkologie in die Landeshauptstadt kommen."
Weitere Stufen auf dem Weg zum heutigen Niveau an Therapieerfolgen waren die Einrichtung der Aplasiestation an
der Inneren Medizin, das Stammzellenlabor, die Ausweisung eines interdisziplinären Tumorzentrums oder die
Eröffnung des Krebsforschungslabors. "Das alles sind wichtige Bausteine. Aber erst die Menschen, die
täglich in diesen Einrichtungen unmittelbar für und mit den Patienten arbeiten, machen aus einer ständig
verbesserten Infrastruktur Orte, an denen Heilung und Genesung möglich ist. Mit der Etablierung des Lehrganges
zur Onkologischen Pflege ist ein weiterer wichtiger Schritt gesetzt worden, um den bereits erreichten hohen Standard
zusätzlich abzusichern", zollte Landeshauptfrau Burgstaller den Teilnehmern an der Weiterbildung in der
onkologischen Pflege Anerkennung. |