Rede des Außenministers zu 60 Jahre Europarat im Parlament
Wien (bmeia) - "Mit der Gründung des Europarats vor 60 Jahren wurde der kommunistischen
Unfreiheit eine europäische Wertegemeinschaft der Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gegenüber
gestellt. Diese identitätsstiftende Kraft braucht Europa auch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem
Beitritt der mittel- und osteuropäischen Staaten. Der Europarat ist ein einzigartiges Forum und mit seinem
festen Fundament gemeinsamer Werte für uns unersetzbar. Er ist und bleibt das menschenrechtliche und moralische
Gewissen unseres Kontinents" so Außenminister Spindelegger in seiner Festrede zu 60 Jahre Europarat
im Parlament.
"Österreich hat seit seinem Beitritt wichtige und konkrete Beiträge zur kontinuierlichen Weiterentwicklung
des Europarates geleistet. Viele engagierte Österreicher haben den Europarat mit ihrer wertvollen Arbeit mitgeprägt",
so der Außenminister, der unter anderem auf die österreichischen Generalsekretäre Lujo Toncic-Sorinj,
Franz Karasek und Walter Schwimmer verwies.
Die Zukunft stelle den Europarat auch angesichts der heute großen Anzahl an Mitgliedstaaten vor Herausforderungen:
"Um seine Funktion als Hüter der Menschenrechte, der Demokratie und der Rechtstaatlichkeit auch weiter
erfüllen zu können, muss sich der Europarat diesen Herausforderungen stellen, sich laufend reformieren
und neu positionieren". Dabei weisen die diesbezüglichen Ansätze des derzeitigen Generalsekretär
Thorbjørn Jagland in die richtige Richtung, so der Außenminister: "Ich bin überzeugt, dass
es dem Generalsekretär aufgrund seiner großen Erfahrung und seines persönlichen Engagements gelingen
wird, die Effizienz und die Visibilität des Europarats weiter zu stärken und seine Arbeit voranzutreiben.
Österreich wird ihn dabei bestmöglich unterstützen."
In den letzen Jahren seien auch neue Arbeitsfelder für den Europarat entstanden: "Der Umgang mit und
die Regulierung des Internets, der Kampf gegen Internetkriminalität und der Datenschutz sind Themen, bei denen
es gilt, die richtige Balance zwischen Sicherheit und Freiheiten zu finden. Der Europarat ist die geeignetste Organisation
um hier einen effektiven Schutz der Grundfreiheiten und Menschenrechte zu gewährleisten", so der Außenminister
abschließend. |