Bozen (lpa) - Wie sie sich die künftige Förderung benachteiligter Gebiete
vorstellt, hat die Europäische Kommission vor kurzem bekannt gegeben. Am 10.12. war es an Landeshauptmann
Luis Durnwalder, in der Fachkommission für nachhaltige Entwicklung des EU-Ausschusses der Regionen (AdR) in
Brüssel den Entwurf einer Stellungnahme der Regionen zum Kommissions-Bericht vorzustellen.
Geht es nach der Europäischen Kommission, soll die Förderung der Landwirtschaft in jenen Gebieten neu
geregelt werden, in denen diese aufgrund natürlicher Nachteile existenziell bedroht ist. "Es geht darum,
den Bauern einen Ausgleich für natürliche Nachteile zu gewähren", so Durnwalder, der allerdings
klarstellt, dass die neue Regelung weder die Berggebiete umfasse, noch jene, die besondere natürliche Nachteile
aufwiesen, sondern nur die "Zwischengebiete", also jenen Rest der benachteiligten Gebiete, in denen die
Aufgabe der Landnutzung droht.
Der Landeshauptmann, der bereits im Vorjahr im AdR einen Bericht zu den Berggebieten und deren Förderung vorgelegt
hatte, hat heute begrüßt, dass die Kommission weitere Schritte zur Agrarförderung setze. In seinem
Bericht vor der AdR-Fachkommission stellte Durnwalder klar, dass es eine gesellschaftliche Aufgabe sei, die Landwirtschaft
wo möglich zu erhalten. "Schließlich produzieren Bauern nicht nur Nahrungsmittel, sondern leisten
auch einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Landschaft und zur Bekämpfung der Folgen des Klimawandels",
so der Landeshauptmann.
Gleichzeitig warnte Durnwalder aber davor, die Ausgleichs-Zahlungen an die Landwirte nicht als solche zu behandeln.
"Es geht nicht an, dass man ein neues Agrarumwelt-Programm aus diesen Förderungen macht", so Durnwalder.
Zudem forderte der Landeshauptmann klare Förderkriterien ein, die für die Bauern nachvollziehbar seien.
Gleichzeitig sei ein waches Auge darauf zu werfen, dass die Förderungen auch finanzierbar seien, ohne Einbußen
in anderen Agrarförderungs-Bereichen. "Schließlich fordern die Regionen, dass die Kriterien eine
Anpassung an die regionalen Gegebenheiten möglich machen", so Durnwalder.
Der Stellungnahmen-Entwurf des Landeshauptmanns wurde heute von der Fachkommission angenommen und wird voraussichtlich
im Februar im AdR-Plenum behandelt, bevor er als offizielle Stellungnahme der Regionen der Kommission übermittelt
wird. |