Stadler: "Lang ersehntes Hotel für St. Pölten wird nun Wirklichkeit!"
St. Pölten (mss) - Seit geraumer Zeit wurde über die Errichtung eines 4-Sterne-Hotels auf
dem Areal der Stadtsäle verhandelt. Am vergangenen langen Wochenende konnte Bürgermeister Mag. Matthias
Stadler den Durchbruch bei den Verhandlungen erzielen.
Schon im nächsten Gemeinderat am 15. Dezember soll beschlossen werden, dass ein Hoteliersehepaar aus Ischgl,
Mag. Wolfgang und Brigitte Mangold, den Zuschlag für die Errichtung eines modernen 4-Sterne Hotels mit ca.
170 Zimmern und etwa 340 Betten hinter dem bestehenden Stadtsäle-Gebäude bekommt. Die historische Fassade
der denkmalgeschützten Stadtsäle bleibt erhalten und die Räumlichkeiten werden renoviert, in das
Hotel eingegliedert und künftig gastronomisch sowie für Veranstaltungen genützt. Das neue Hotel
wird jeden Komfort bieten: Gehobene Gastronomie im Restaurant mit über 130 Sitzplätzen, Cafe mit 40 Sitzplätzen,
Zimmergröße 26 bis 33 m2, drei Lifte, sieben Seminarräume und der Stadtsaal als öffentlicher
Veranstaltungsraum und ein Wellnessbereich im Dachgeschoß. Rund 140 Autoabstellplätze, zum Teil in einer
Tiefgarage und drei Busparkplätze werden zur Verfügung stehen. Die künftigen Betreiber bieten auch
ein Internationales Vertriebssystem für die Zimmerbuchung. Die Stadtsäle werden zudem für Veranstaltungen
zu mieten sein.
Aktive Arbeitsplatzsicherung und -schaffung
"Dieses Hotelprojekt ist für St. Pölten als Landeshauptstadt von vorrangiger Bedeutung.
Viele Personen werden hier Arbeit finden. Zudem wird die Errichtung des Hotels in wirtschaftlich schwierigen Zeiten
einen wesentlichen Beitrag zur Wertschöpfung in der Region leisten und in der Baubranche und bei den Zulieferern
Arbeitsplätze sichern. So reagieren wir auf die schwierige Arbeitsmarktsituation und die Investitionskrise",
erklärt Bürgermeister Mag. Matthias Stadler. "Das neue Hotel ist auch keine Konkurrenz für
die ansässigen Hotelbetriebe, sondern eine perfekte Ergänzung. Das wird den Tourismus in der Stadt gehörig
ankurbeln und somit werden alle davon profitieren. Im Mai 2011, rechtzeitig zum Österreichischen Städtetag
und anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums der Hauptstadterhebung St. Pöltens, soll das Hotel fertig sein."
Schwierige Verhandlungen
Die Verhandlungen zum neuen Hotelprojekt gestalteten sich schwierig. 2006 wurde eine Wiener Anwaltskanzlei
mit dem Auslobungsverfahren für die Stadtsäle zur Errichtung eines Hotels durch den Gemeinderat beauftragt.
Insgesamt zeigten 18 Unternehmen Interesse, wobei vier Unternehmen ein Angebot abgaben. Schwerpunkte in den Verhandlungen
mit den Bietern waren die Finanzierung des Projekts sowie eine möglichst weitgehende Minimierung der Risken
für die Stadt. Dies gestaltete sich aufgrund der tiefgreifenden Immobilienkrise in den USA und nachfolgender
Banken- und Wirtschaftskrise, die die ganze Welt erfasste, ausgesprochen schwierig. Zuletzt blieben nur zwei Bieter
im Rennen.
Finanzierung
Die Investition für das Hotelprojekt wird etwa 14,5 Millionen Euro betragen, als finanzierende Bank tritt
die Investkredit Bank AG als Konsortialführer auf. Als Ausgleich für die durch die gemeinwirtschaftlichen
Leistungen entstehenden Zusatzkosten wird die Stadt St. Pölten einen zweckgebundenen Zuschuss von letztlich
2 Millionen Euro durch den Gemeinderat beschließen. Dieser Zuschuss ist aufgrund der Erhaltung des historischen
Stadtsälegebäudes und der Zurverfügungstellung als Veranstaltungsort für die Öffentlichkeit
erforderlich und gerechtfertigt. Zusätzlich gewährt die Stadt dem Investor/Betreiber zum Ausgleich dieser
Zusatzkosten ein Darlehen für die Umsetzung des Projekts in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Der Zuschuss
und das Darlehen werden aber erst mit Baufertigstellung und Erfüllung aller vertraglich vereinbarten Voraussetzungen
ausbezahlt, womit eine widmungswidrige Verwendung des Geldes ausgeschlossen werden kann.
"Wir räumen lieber einen Kredit ein, der verzinst zurückfließt, als, wie es andere Städte
tun, Ausfallshaftungen für nicht getätigte Nächtigungen, die in der Zukunft schlagend werden könnten,
zu übernehmen. Damit ist das Risiko für die Stadt minimiert"; so das St. Pöltner Stadtoberhaupt.
Die in den Stadtsälen derzeit untergebrachten Mieter, nämlich der Verein "Schlaraffia Hippolytana"
und der Verein "Stadtchor St. Pölten" werden abgesiedelt und erhalten entsprechende Ersatzräumlichkeiten.
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