Neuer Spezialforschungsbereich genehmigt und Nationales Forschungsnetzwerk verlängert
Wien (universität) - Das FWF-Kuratorium hat den neuen Spezialforschungsbereich (SFB) "Vienna
Computational Materials Laboratory" unter der Leitung von Georg Kresse (Universität Wien) mit einem Bewilligungsvolumen
von rund 3,9 Mio. Euro für vier Jahre genehmigt. Um weitere drei Jahre verlängert werden das laufende
Nationale Forschungsnetzwerk (NFN) der Kunsthistorikerin Deborah Klimburg-Salter (Universität Wien) und der
SFB Jak-Stat, an dem ebenfalls WissenschafterInnen der Universität Wien beteiligt sind.
Georg Kresse, Professor für Computational Quantum Mechanics der Universität Wien, wird in den nächsten
vier Jahren den SFB "Vienna Computational Materials Laboratory" leiten. Es handelt sich dabei um eine
Wissenschaftskooperation, die sowohl an der Universität Wien als auch an der Technischen Universität
Wien angesiedelt ist.
In den letzten Jahrzehnten etablierten sich Computer-Simulationen als unverzichtbares Forschungsinstrument in vielen
Bereichen der Naturwissenschaften und stellen somit ein drittes, komplementäres Standbein neben den traditionellen
theoretisch-analytischen und den experimentellen Methoden dar. Insbesondere in der Materialforschung spielen rechnerunterstützte
Untersuchungen mittlerweile eine zentrale Rolle. Ermöglicht wurde dies durch die rasch wachsende Leistungsfähigkeit
von Computern und durch neue theoretische Methoden der Quantenmechanik und der Statistischen Physik sowie durch
neue numerische Algorithmen und deren Implementierung. Der SFB will hochgenaue Methoden zur quantenmechanischen
Berechnung von Materialeigenschaften entwickeln, den Dialog mit der experimentellen Forschung verbessern und die
Funktionalität existierender Programmpakete erweitern. Die Zeit- und Längen-Skalen von realen Materialien
und Prozessen und jene Skalen, die in Computersimulationen zugänglich sind, unterscheiden sich - trotz der
verfügbaren Rechnerressourcen - immer noch durch viele Größenordnungen. Ein wesentliches Ziel ist
es, diese Diskrepanz durch die Entwicklung neuer Multi-Skalen-Simulationen zu überbrücken.
Nationales Forschungsnetzwerk zu Kulturgeschichte im Himalaya
Das seit Jänner 2007 laufende Nationale Forschungsnetzwerk (NFN) "Die Kulturgeschichte des Westlichen
Himalaya seit dem 8. Jahrhundert" unter der Leitung Deborah Klimburg-Salter, Professorin für Kunstgeschichte
an der Universität Wien, wird für weitere drei Jahre verlängert. An dem vom FWF geförderten
Projekt sind insgesamt fünf Institute und 38 WissenschafterInnen der Universität Wien und der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften beteiligt. Mit dem Nationalen Forschungsnetzwerk können die über viele Jahre
gewonnenen Erfahrungen und aufgebauten wissenschaftlichen Ressourcen ebenso wie langjährige internationale
Partnerschaften fortgesetzt werden. Die Universität Wien ist führend in der Aufarbeitung und Dokumentation
des reichen Kulturgutes dieser Region. Ein wichtiges Ziel des bis 2012 laufenden Forschungsnetzwerks ist die Erstellung
einer vernetzten Datenbank, das sogenannte "Cultural History Information System-Project" (CHIS). Diese
Datenbank wird von Karel Kriz
vom Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien führend entwickelt.
Beteiligung am Spezialforschungsbereich Jak-Stat
Am erfolgreichen Spezialforschungsbereich (SFB) Jak-Stat sind ebenfalls WissenschafterInnen der Universität
Wien beteiligt. Das an der Veterinärmedizinischen Universität Wien angesiedelte und nun für weitere
drei Jahre verlängerte Projekt dient zur weiteren Erforschung des Jak-Stat-Signalwegs, der auf vielfältige
Weisen zur Integrität des Organismus beiträgt. Der SFB bündelt vorhandene Forschungsressourcen und
bildet Europas größten Jak-Stat-Forschungsschwerpunkt. |