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Audimax der Uni Wien geräumt |
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Universität Wien: Audimax über Weihnachten geschlossen Wegen steigender Gefahren unvermeidbar – Dekane der Universität Wien unterstützen die Räumung des Audimax Wien (universität wien) - Am frühen Morgen des 21.12. musste das Audimax im Hauptgebäude geschlossen werden. Die Sicherheitslage, insbesondere in den Nächten, machte die Schließung des Hauptgebäudes und des nahegelegenen Neuen Institutsgebäudes unumgänglich. Die Schließung erfolgte, so wie auch bei den anderen Hörsälen, am Beginn der vorlesungsfreien Zeit aus Anlass der Weihnachtsferien. Gespräche brachten bisher keine Lösung - Sicherheitslage dramatisch Die Universität Wien war seit Beginn der studentischen Proteste in vielen unterschiedlichen Gesprächen - zuletzt am vergangenen Wochenende - bemüht, ein freiwilliges Ende der Besetzungen und die Wiederaufnahme eines geordneten Vorlesungsbetriebs zu erreichen. Sicherheitsprobleme gestiegen - Weihnachten und Silvester unkalkulierbar Am 14.12. erfolgte die Verhaftung eines in Deutschland polizeilich gesuchten Demonstranten, am 16.12. wurden von BesetzerInnen Büroräumlichkeiten gewaltsam aufgebrochen. Steigender Drogenhandel und -konsum, besonders bei "Technoparties", so am vergangenen Wochenende, sowie anhaltende Brandschutzprobleme ließen das Gefahrenpotenzial im Hauptgebäude der Universität Wien ständig anwachsen. In den nächsten Tagen wäre die Sicherheitslage weiter verschlechtert worden, nicht zuletzt wegen verschiendener Feiern und Veranstaltungen rund um die Weihnachtsfeiertage und Silvester, die von den BesetzerInnen angekündigt wurden. Bereits jetzt hat die Universität rund um die Uhr einen Sicherheitsdienst im Einsatz. Trotz hoher Professionalität der Sicherheitsteams ist die Sicherheit im Hauptgebäude ohne Schließung nicht mehr zu gewährleisten. Nur wenige Studierende im Audimax - Stadt Wien versorgt Obdachlose Die anwesenden Personen wurden aufgefordert, das Audimax zu verlassen. Alle Personen kamen dieser Aufforderung nach und verließen freiwillig die Räumlichkeiten. Zum Zeitpunkt der Schließung waren lediglich 15 Studierende und 80 Obdachlose anwesend. Im Vorfeld hat die Universität Wien Kontakt mit verschiedenen Notschlafstellen der Stadt Wien und der Caritas aufgenommen. Die Universität Wien konnte in Kooperation mit der Exekutive erreichen, dass die Betreuung der Obdachlosen gewährleistet ist. Die Obdachlosen werden im P7 (Pazmanitengasse 7, 1020 Wien) von der Caritas versorgt. Gesprächsangebot gegenüber ÖH und VertreterInnen der Protestbewegung weiter aufrecht Um die Themen, die am Beginn der Proteste im Vordergrund standen, nämlich die Verbesserung der Ausstattungssituation der Universitäten im Allgemeinen und jene der Studierenden im Besonderen weiter zu verfolgen, bleibt das Gesprächsangebot der Universitätsleitung an jene selbstverständlich aufrecht, die an einer konstruktiven Lösung interessiert sind. Alle bisher diskutierten Themen, von Fragen der Curricula bis zur Studienadministration, werden in den universitären Organen weiter bearbeitet. Alle Studierenden und MitarbeiterInnen sind jederzeit eingeladen, ihre Anregungen einzubringen. Informationen: http://www.univie.ac.at Dekane der Universität Wien unterstützen die Räumung des Audimax Wien (dekane der uni wien) - Dekane der Universität Wien unterstützen die umsichtigen und angemessenen Maßnahmen zur Räumung des Audimax. Es wurde damit ein Zustand beendet, der nicht mehr tragbar war, hohe Kosten verursacht hat und ernste Sicherheitsbedenken hervorgerufen hat. Die Dekane erlauben sich aber darauf hinzuweisen, dass einer der wesentlichen Gründe für die Besetzung noch nicht beseitigt wurde, nämlich die Unterfinanzierung der Universitäten, die gleichzeitig eine wachsende Zahl an Studierenden zu betreuen haben. Die Politik ist weiterhin aufgerufen, eine transparente und am tatsächlichen Bedarf angepasste Studienplatzfinanzierung zu implementieren, um die materielle Ausstattung der Universitäten sicherzustellen. Sie ist gleichzeitig gefordert, durch entsprechende Stipendienprogramme den Angehörigen einkommensschwächere Gruppen das Studium zu ermöglichen, um die Zukunftsfähigkeit unseres Landes in Bildung, Wissenschaft und Lehre zu garantieren. |
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Kuntzl: Hochschuldebatte ist mit Audimax-Räumung nicht zu Ende Bedauerlich, dass es zu keiner Lösung am Verhandlungstisch kommen konnte Wien (sk) - SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl versicherte am 21.12. anlässlich der Räumung des Audimax, dass die Hochschuldebatte damit nicht zu Ende sei: "Die SPÖ wird auch weiterhin für eine höhere Akademikerquote, eine Steigerung der Zahl der Studienanfänger und -absolventen und bessere Studienbedingungen an Unis und Hochschulen kämpfen." Man werde auch weiterhin Befürwortern von Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren "standhaft eine Absage erteilen". Bedauerlich für Kuntzl sei, dass es zu keiner, für alle Beteiligten gangbaren, Lösung am Verhandlungstisch kommen konnte. Hier hätte sie sich etwas mehr Flexibilität von den Verantwortlich im Wissenschaftsministerium erwartet. Besonders positiv wertet Andrea Kuntzl die nachhaltige Wirkung der Protestbewegung: "Damit haben die Studierenden und ihre Unterstützer erreicht, dass die Universitätspolitik sowie die Sorgen und Anliegen der Studierenden in der öffentlichen Debatte den Stellenwert zugesprochen bekommen, der ihnen auch gebührt." |
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Kurz: Rektor Winkler ist sich endlich seiner Verantwortung bewusst geworden Räumung des Audimax im Interesse der Studierenden Wien (övp-pd) - "Es war höchste Zeit, dass sich Rektor Winkler seiner Verantwortung bewusst geworden ist und das Audimax räumen hat lassen", meint Sebastian Kurz, Bundesobmann der Jungen ÖVP anlässlich der Räumung des Audimax in Wien. Die Räumung des Audimax sei im Interesse der Mehrheit der Studierenden gewesen, die nun nach den Feiertagen, endlich wieder in den gewohnten Räumlichkeiten ihrem Studium nachgehen können, so Kurz weiter. Der Zeitpunkt der Räumung sei, nicht wie von der ÖH kritisiert, durchaus vernünftig gewählt, da nun die Zeit bis zum Vorlesungsbeginn genützt werden könne, um die entstandenen Schäden zu beseitigen und das Audimax im Jänner wieder für Vorlesungen nützen zu können. "Jetzt muss das Thema Universitäten gelöst werden", fordert Kurz. Dazu müsse vor allem die Österreichische Hochschülerschaft von ihrem destruktiven Weg abkommen und beginnen, im Interesse der Studierenden, konstruktive Lösungsvorschläge zu erarbeiten, betont Kurz abschließend. |
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Grünewald: Regierung trägt Schuld an Eskalation Bedauerlich, dass friedliche Einigung trotz Verhandlungen versäumt wurde Wien (grüne) - "Es ist zutiefst bedauerlich, dass an der Uni Wien eine friedliche Einigung mit den Studierenden versäumt wurde, vor allem weil Verhandlungen im Gang waren und ein Kompromiss bereits in Reichweite schien", erklärte der Wissenschaftssprecher der Grünen, Kurt Grünewald, zur Räumung des Audimax an der Uni Wien. "Die Schuld für die Lage an den Universitäten trägt ganz klar die Regierung, die in unverantwortlicher Art und Weise glaubt, die Proteste aussitzen zu können. Noch immer weigert sich die Regierung, ein angemessenes Notbudget für die Universitäten zu erstellen. Wie weit die Ignoranz geht, zeigt die Tatsache, dass es noch immer keine Nachfolge für Wissenschaftsminister Hahn gibt. Der Hochschuldialog ist eine reine Hinhaltetaktik ohne absehbare Konsequenzen. Dass die Proteste der Studierenden - wie etwa am Wiener Uni-Campus oder der TU-Wien - angesichts dieser Situation kein Ende nehmen, ist völlig klar", so Grünewald. "Der Protest der Studierenden ist nach wie vor vorbildlich und verdient allen Respekt. Das gilt für das Bildungsengagement und auch das soziale Engagement. Im Gegensatz zur heimischen Regierung blicken die Studierenden nämlich über den Tellerrand hinaus und legen die Finger in die offenen Wunden der Republik - von der Bildungsmisere bis zur Obdachlosenproblematik", stellte Grünewald fest. Die Ministeriumsbürokratie, die in Abwesenheit eines Ministers die Geschicke lenkt, zeichne sich bereits durch "imperiale Züge" aus. Nicht selten würden die Universitäten regelrecht erpresst. Rektoren, die Kritik am System üben, wird sogar mit finanziellen Einbußen gedroht, so Grünewald. "Die Studierenden im Audimax und an den zahlreichen anderen besetzten Hörsälen in ganz Österreich sind im Recht mit ihrer Besetzung und mit ihren Anliegen", betont Grünewald. "Das Engagement der Studierenden ist mehr als anzuerkennen und daher fordere ich die Zusage geeigneter Räumlichkeiten für ihre weitere Arbeit." Darüber hinaus setze er auf Initiative des Parlaments: "Das Parlament muss Verantwortung zur Lösung der Uni-Misere übernehmen, nachdem die Regierung sich verweigert." Im Nationalrat liege bereits ein Initiativantrag der Grünen. Darin ist vorgesehen, dass für die Jahre 2010 bis 2015 die Universitäten ein stufenweise Erhöhung ihres Globalbudgets erhalten sollen - von 2,7 Mrd. Euro im Jahr 2010 bis 3,6 Mrd. Euro im Jahr 2015. "Das würde das Hochschulbudget auf den Weg der notwendigen 2% des BIP führen." |
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ÖH verurteilt gewaltsame Räumung Rektor verlässt Weg des Dialogs Wien (öh) - Die ÖH-Bundesvertretung ist entsetzt über die Entscheidung des Rektorats, das Audimax der Uni Wien polizeilich räumen zu lassen. "Rektor Winckler hat den Weg des Dialogs verlassen und setzt nun auf Eskalation", sind Sigrid Maurer und Thomas Wallerberger vom ÖH-Vorsitzteam empört. "Winckler macht sich zum Handlanger der Räumungsbefürworter in den Parteien. Dabei müsste er den Studierenden dankbar sein, dass sie mit ihrem Protest nach jahrelangem Stillstand die Regierung zum Handeln gezwungen haben", so ÖH-Generalsekretärin Eva Maltschnig. Heute hätte das Plenum im Audimax darüber abgestimmt, den Hörsaal zu räumen. "Das Audimax hätte für den Lehrbetrieb freigegeben werden können. Anstatt dessen lässt es Winckler räumen und bunkert sich nun im Uni-Hauptgebäude ein, indem er Studierenden deren Zutritt verwehrt", erklären Maurer und Wallerberger. Fortgesetzt wird die Besetzung hingegen im Hörsaal C1 des Altes AKH. |
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