München (idw) - Die Technische Universität München (TUM) hat sich mit ihrer Beteiligung an
zwei neuen EU-weiten Innovations- und Forschungsverbünden mit geplanten Jahresbudgets von jeweils rund 100
Millionen Euro erfolgreich als europäischer Entwicklungs-Standort für Strategien im Klimaschutz und künftiger
IT-Services positioniert. Die sogenannten KICs (Knowledge and Innovation Communities), die das neue Europäische
Spitzeninstitut European Institute of Innovation and Technology (EIT) auf den Weg gebracht hat, sind ein langfristiges
Format der Innovationsförderung aus Mitteln beteiligter Industriepartner und der EU, angelegt auf durchschnittlich
sieben Jahre.
Die TUM ist neben der TU Berlin einzige deutsche Universität, die mit ihren Anträgen auf Beteiligung
an gleich zwei KICs erfolgreich war. Der Auswahl der neuen Wissens- und Innovationsgemeinschaften "KICs"
war ein anspruchsvolles Wettbewerbsverfahren am EIT vorausgegangen. In den KICs sollen beteiligte Partner aus Wissenschaft
und Wirtschaft neue Formen der Zusammenarbeit finden: zur gezielten Forschung und Entwicklung praxisnaher Innovationen
und zu deren unternehmerischer Umsetzung. Für ihre Beteiligung am Klima-KIC überzeugte die TUM durch
ihre Kompetenzen in der Elektromobilität (Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik, Prof. Bernd Heißing und
Prof. Markus Lienkamp), im energieeffizienten Bauen (Lehrstuhl für Bauphysik, Prof. Gerd Hauser) und in der
Ökoklimatologie (Prof. Annette Menzel).
Im Klima-KIC wird es unter anderem darum gehen, gemeinsam mit den drei nationalen wissenschaftlichen Partnern (Potsdam-Institut
für Klimafolgenforschung, Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum und TU Berlin) als Teil
des europäischen Konsortiums sowie dessen zehn Industriepartnern neue Wege zur Emissionsreduktion in Städten
und zur Klimaverbesserung durch gezielte Steuerung der Vegetation zu finden. "Neben der Forschung werden wir
im Verbund aber auch neue industrienahe Lehrangebote entwickeln und Wissenschaftler mit innovativen Ideen bei Ausgründungen
unterstützen", erklärt der TUM-Physikprofessor Ulrich Stimming, Koordinator der KIC- Aktivitäten
an der TU München.
Eine weitere KIC im IT-Bereich unter dem Titel "EIT ICT Labs" verfolgt das Ziel, neue IT-Dienste zu entwickeln
und zur Anwendung zu bringen. Die von Berlin aus koordinierte deutsche Gemeinschaft, in der die TU München
einen wichtigen Knotenpunkt darstellt, soll dazu beitragen, Europa global führend in den Informations- und
Kommunikationstechnologien zu machen. Die TUM überzeugte hier mit ihrem Vorsprung im Forschungsgebiet Cyber-Physical
Systems: "Künftige neue Dienste werden physikalische Informationen mit aufnehmen und kommunizieren, zum
Beispiel aktuelle Temperaturen kleinräumig abfragbar machen über das Internet. So könnten etwa Autofahrer
online vor vereisten Straßen oder hohem Verkehrsaufkommen gewarnt werden", erklärt Professor Manfred
Broy vom TUM-Institut für Informatik, einer der Direktoren des von TUM und LMU München geführten
Centers for Digital Technology and Management (CDTM) in München, wo die Cyber- Physical Systems TUM-Arbeitsschwerpunkt
sind.
Deutsche Hauptpartner für die TUM sind im KIC "EIT ICT Labs": die Deutsche Telekom AG, TU Berlin,
Fraunhofer-Gesellschaft, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, SAP AG und Siemens AG.
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