In der EU auf 1,0% gestiegen
Luxemburg (eurostat) - Die jährliche Inflationsrate der Eurozone1 lag im November 20092 bei
0,5%, gegenüber -0,1% im Oktober. Ein Jahr zuvor hatte sie 2,1% betragen. Die monatliche Inflationsrate betrug
im November 2009 0,1%.
Die jährliche Inflationsrate der EU3 lag im November 2009 bei 1,0%, gegenüber 0,5% im Oktober. Ein Jahr
zuvor hatte sie 2,8% betragen. Die monatliche Inflationsrate betrug im November 2009 0,2%.
Diese Daten werden von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften, veröffentlicht.
Preisentwicklung in den EU-Mitgliedstaaten
Im November 2009 wurden die niedrigsten jährlichen Raten in Irland (-2,8%), Estland (-2,1%) und Lettland
(?1,4%) gemessen, und die höchsten in Ungarn (5,2%), Rumänien (4,6%) und Polen (3,8%). Im Vergleich zu
Oktober 2009 ging die jährliche Inflationsrate in einem Mitgliedstaat zurück, blieb in drei unverändert
und stieg in dreiundzwanzig an.
Die niedrigsten Durchschnittswerte über zwölf Monate4 bis einschließlich November 2009 verzeichneten
Irland (?1,4%), Portugal (-0,8%) und Spanien (-0,2%); während die höchsten in Rumänien (5,7%), Litauen
(4,8%) und Lettland (4,2%) gemeldet wurden.
Eurozone
Die Hauptkomponenten mit den höchsten jährlichen Raten im November 2009 waren Alkohol und Tabak
(4,5%), verschiedene Waren und Dienstleistungen (2,2%) sowie Erziehung und Unterricht (1,6%), die mit den niedrigsten
jährlichen Raten waren Nahrungsmittel (-1,2%), Wohnung (-1,0%) und Nachrichtenübermittlung (-0,7%). Bei
den Teilindizes hatten Tabak (+0,13 Prozentpunkte), Kraftstoffe für Verkehrsmittel (+0,12) und Mieten (+0,08)
die stärkste Steigerungswirkung auf die Gesamtinflation, während Gas (-0,30), Flüssige Brennstoffe
(-0,11), Milch, Käse und Eier sowie Kraftwagen (je -0,09) am stärksten senkend wirkten.
Die Hauptkomponenten mit den höchsten monatlichen Raten waren Verkehr (0,7%), Alkohol und Tabak (0,5%) sowie
Bekleidung und Schuhe (0,4%). Diejenigen mit den niedrigsten Raten waren Nachrichtenübermittlung (?0,5%),
Freizeit und Kultur sowie Restaurants und Hotels (je -0,4%). Insbesondere Kraftstoffe für Verkehrsmittel (+0,12
Prozentpunkte), Flüssige Brennstoffe, Tabak und Gemüse (je +0,02) hatten die stärkste Steigerungswirkung,
während Beherbergungsdienstleistungen (-0,05), Pauschalreisen (-0,04), Luftverkehr (?0,03) und Telekommunikation
(-0,02) am stärksten senkend wirkten.
Inflationsmaße
Die jährliche Inflationsrate misst die Preisveränderungen im laufenden Monat gegenüber dem
gleichen Monat des Vorjahres. Diese Maßzahl gibt aktuelle Preisveränderungen wieder, kann aber durch
einmalige Effekte in einem der Monate beeinflusst werden.
Die Durchschnittsrate über 12 Monate4 umgeht solche Effekte, indem sie die HVPI-Durchschnitte der letzten
zwölf Monate mit den Durchschnitten der vorhergehenden zwölf Monate vergleicht. Diese Maßzahl ist
weniger anfällig für kurzfristige Preisänderungen.
Die monatliche Rate vergleicht die Preisniveaus der letzten beiden Monate. Obgleich aktuell, kann dieses Maß
durch saisonale oder andere Effekte beeinflusst sein.
Die Auswirkung einer bestimmten Komponente misst die Veränderung der Gesamtinflationsrate aufgrund der Einbeziehung
dieser Komponente in den HVPI. Die Auswirkung berücksichtigt sowohl das Gewicht als auch die Tatsache, dass
die Inflation dieser Komponente höher oder niedriger ist als die Gesamtinflationsrate. Zum Beispiel entspricht
die Auswirkung von "Tabak" der Differenz zwischen der Gesamtinflationsrate und der Veränderungsrate
des "Gesamtindex ohne Tabak". Die Auswirkungen sind nicht strikt addierbar.
Für internationale Vergleiche konzipierte HVPI
Bei den HVPI handelt es sich um harmonisierte Angaben zur Inflation gemäß Artikel 121 des Vertrags
von Amsterdam (109j des Vertrags zur Gründung der Europäischen Union). Die HVPI wurden für den internationalen
Vergleich des Anstiegs der Verbraucherpreise geschaffen. Der Schwerpunkt liegt auf der Qualität und auf der
Vergleichbarkeit der Indizes der verschiedenen Länder sowie auf ihrer jeweiligen Veränderung.
Preisveränderungen gemessen anhand der HVPI, des Verbraucherpreisindexes der Europäischen Währungsunion
(VPI-EWU), des Europäischen Verbraucherpreisindexes (EVPI), und des Verbraucherpreisindexes des Europäischen
Wirtschaftsraums (VPI-EWR) dienen als Maß der Inflation in den EU-Mitgliedstaaten, der Eurozone, der Europäischen
Union und im Europäischen Wirtschaftsraum.
Der VPI-EWU wird unter anderem von der Europäischen Zentralbank (EZB) als ein wichtiger Indikator für
die Preisstabilität in der Eurozone verwendet (siehe Pressemitteilung der EZB vom 8. Mai 2003).
Die HVPI der Mitgliedstaaten werden von den nationalen statistischen Ämtern bereitgestellt; VPI-EWU, EVPI
und VPI-EWR werden von Eurostat berechnet. Der HVPI wird als jährlicher Kettenindex berechnet, wobei sich
die Ländergewichte jedes Jahr ändern können. HVPI-Aggregate werden als gewogene Mittel der HVPI
berechnet, indem sie mit den Gewichten der entsprechenden Länder und Teilindizes gewichtet werden. Das Gewicht
eines Landes entspricht seinem Anteil an den Gesamtausgaben der monetären Konsumausgaben der privaten Haushalte
in der jeweiligen Ländergruppe. Für den VPI-EWU wird dies in Euro, für den EVPI sowie den VPI-EWR
in Kaufkraftstandards (KKS) ausgedrückt. Der VPI-EWU wird seit 1999 als eine Einheit innerhalb des EVPI und
des VPI-EWR behandelt. |