Junge ArchitektInnen entwerfen Konzepte für mobile Bar im Sinne Adolf Loos legendärer
Kärntner Bar
Wien (rk) - Am 15.12. eröffnete Planungsstadtrat Rudi Schicker gemeinsam mit dem Leiter des
Landesauslandsdienstes im Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien (MA 53), Rudolf Mathias, die Ausstellung
zu den Ergebnissen des Wettbewerbes "Loosbarmodul". Die Ausstellung wird noch bis 22. Dezember im Arkadenhof
des Wiener Rathauses gezeigt. Sie ist dort werktags täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr zu besichtigen.
Planungsstadtrat Rudi Schicker hob anlässlich der Präsentation der Wettbewerbsbeiträge hervor:
"Mit den vorliegenden Entwürfen haben die jungen Y.o.V.A.-Architekten wieder einmal ihr innovatives und
kreatives Potenzial bewiesen. Der Erfolg der Initiative, junge Wiener Architekturschaffende zu fördern, wird
eindrucksvoll bestätigt. Mit dem Siegerentwurf im Sinne von Adolf Loos legendärer Kärntner Bar wird
es gelingen, dem Klischee des Wiener Heurigen zu entgehen. Wien kann sich damit als moderne Stadt positionieren,
die auch beim Weinbau ganz vorne mitmischt".
Rudi Mathias ergänzte: "Wien hat vor, im Rahmen seiner internationalen Aktivitäten die Qualitäten
des Wiener Weins stärker zu forcieren. Schon im nächsten Jahr soll das erste "Loosbar"-Modul
bestückt mit Wiener Weinen auf die Reise gehen."
Wettbewerb Loosbarmodul
Der Landesauslandsdienst benötigt für die internationale Präsentation von Wiener Wein eine
vielseitig einsetzbare mobile Bar. Um dem Klischee des Wiener Heurigen zu entgehen und eine moderne Präsentationsform
mit Wienerischen Implikationen zu finden, waren die Planer aufgerufen, sich mit Adolf Loos auseinander zu setzen,
der mit der legendären "Kärntner Bar" internationalen Ruf genießt. Zum geladenen Realisierungswettbewerb,
der von der Stadt Wien im Sommer 2009 ausgeschrieben wurde, waren die Y.o.V.A. - Young Viennese Architects eingeladen,
eine solche mobile Baranlage zu entwickeln.
Aus dem Wettbewerb, der am 1. September 2009 unter Leitung der Architektin Gabu Heindl juriert wurde, ging das
Team Solid Architecture um Christine Horner und Christoph Hinterreitner mit einem minimalistisch anmutenden Barkonzept
als Sieger hervor.
Klare und einfache Form bringt Wiener Wein gut zur Geltung
Das Konzept setzt auf starke Zurückhaltung und schlägt eine Gestaltung mit homogenen, weißen Corian-Oberflächen
vor. Die Bar besteht aus drei Elementen:
- Sommelier-Element
- Tresen und
- Nassbereich
Sie wird ergänzt durch ein zweiteiliges, vertikales Element, das der Sichtbarkeit und den Werbeflächen
dient. Es sind unterschiedliche Aufstellungsvarianten der mit Rollen bestückten Elemente möglich, wodurch
größtmögliche Variabilität gesichert wird.
Die Barmodule werden nicht zerlegt, sondern voll bestückt transportiert und vor Ort nur mehr arrangiert und
angeschlossen. Zum Transport im Container werden die Einzelteile kompakt zusammengestellt und mit Spanngurten gesichert.
Die Jury schätzte am Entwurf von Solid Architecture besonders:
- Die Klarheit der Form, Radikalität der Idee, die sich in unterschiedlichen räumlichen Kontexten etablieren
kann. - Die Klarheit und Einfachheit in der Konstruktion und für den Betrieb.
- Das Produkt, der Wein, kommt in der Reduziertheit des Ambientes gut zu Geltung.
- Die hohe räumliche Präsenz, stimmig in der Entwurfsabsicht, ist auch im Detail einlösbar.
Realisierung
Die Weinbar wird in Zusammenarbeit mit der Wiener Weinwirtschaft umgesetzt und soll im Laufe des nächsten
Jahres erstmals bei internationalen Aktivitäten gemeinsam eingesetzt und betrieben werden.
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