Bozen (lpa) - Ehrgeizige Ziele hatte sich die Landesregierung 2005 in Sachen Breitband-Anbindung gesteckt:
So sollten alle Betriebe mit mehr als drei Mitarbeitern, 95 Prozent aller kleineren Betriebe und 90 Prozent der
Bevölkerung bis Ende 2009 Zugang zu schnellem Internet haben. Landesrat Florian Mussner kann nun Vollzug melden,
alle Ziele seien erreicht worden. Und trotzdem gibt man sich noch nicht zufrieden.
Zwei Grundprobleme galt es auf dem Weg zur Umsetzung der Breitband-Ziele zu lösen. "Problematisch war
einmal, dass die Abdeckung für private Unternehmen wegen weniger Kunden und hoher Investitionskosten in der
Peripherie uninteressant war", so Mussner. Deshalb wurde Breitband-Abdeckung durch die Landesregierung gefördert,
über mehrere über die RAS abgewickelte Wettbewerbe wurden klar umrissene Gebiete abgedeckt. Die erste
Ausschreibung umfasste 2006 14 Gemeinden, die zweite im August 2008 zusätzliche 44 Gemeinden, mit einem Zusatzabkommen
wurden weitere 21 Gemeinden und 46 Fraktionen mit schnellem Internet versorgt.
Probleme bereitete zudem die Topographie des Landes. "In einem Berggebiet mit weit verstreuten Siedlungen
mussten Alternativen zu den herkömmlichen Anbindungsarten gefunden werden, sodass etwa auf Funkverbindungen
zurückgegriffen worden ist", erklärt Mussner.
Auch wenn die 2005 gesteckten Breitband-Ziele erreicht sind, gibt sich die Landesregierung doch noch nicht zufrieden.
So werden 2010 weitere fünf Berggebiete von touristischer Bedeutung (Schlinig, Klausberg, Speikboden, Pfunders
und Jaufental) mit schnellem Internet versorgt. Darüber hinaus sollen auch die wenigen verbliebenen weißen
Flecken von der Breitband-Karte Südtirols verschwinden, und zwar danke ines schnellen Internetzugangs per
Satellit.
Und auch ein Ausbau der Glasfaserstränge wird angestrebt. "Diese haben den Vorteil, dass auch sehr große
Datenmengen übertragen werden können, die Datenübermittlung sicherer ist und elektromagnetische
Belastungen wegfallen", so der Landesrat. Bis dato wurden 360 Kilometer Leerrohre und 230 Kilometer Glasfaserkabel
verlegt, in den kommenden zwei Jahren folgen weitere 170 Kilometer Rohre. "Mittelfristig zielen wir darauf
ab, das Glasfasernetz bis in die einzelnen Gemeinden auszubauen", so Mussner. |